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ePaper created 2015-06-29, 08:30:08 | version 1.39.0
Der Einsatz von Visualisierungen zur Unterstüt- zung der Partizipation in Planungsprozessen ist ein probates Mittel, um komplexe Sachverhal- te, wie sie beispielsweise in der Bauleitplanung und der darin zu berücksichtigenden Land- schaftsplanung notwendig sind, darzustellen. Die Verwendung von 3D-Stadtmodellen er- möglicht es für Laien, komplizierte Planungen in eine leicht verständliche Form zu übersetzen. Die aktuellen Diskussionen über eine stärke- re Partizipation in Planungsprozessen führt zu erhöhten Ansprüchen in der Wahl geeig- neter Kommunikationsformen, um die in der Bauleitplanung verwendeten Instrumente und Darstellungsformen wie etwa Planzeichen ein- facher verständlich zu machen. Andererseits werden gerade in Gebieten Deutschlands, die vom demografischen Wandel verstärkt betrof- fen sind, zunehmend Flächen im bebauten Bereich umgenutzt oder rückgebaute Berei- che einer neuen Wohnbaunutzung zugeführt. Demgegenüber legen die Inhalte der Bauleit- planung die Rahmenbedingungen fest, inner- halb derer sich die zukünftige Nutzung bewegt, ohne teilweise konkrete Kubaturen oder exak- te Standorte für die zukünftige Gestaltung vor- zugeben. Vor diesem Hintergrund wird anhand ausge- wählter Beispiele unter Verwendung der amt- lichen Geobasisdaten mit freundlicher Unter- stützung des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt am Fach- bereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Umweltplanung der Hochschule Anhalt unter- sucht, wie die Kommunikation innerhalb des Planungsprozesses verbessert und Planungsva- rianten effektiver erzeugt und diskutiert werden können. Gleichzeitig gilt es, die notwendigen technischen und organisatorischen Anforderun- gen abzuleiten, die sich zukünftig an Planung und Durchführung des Verfahrens stellen. Unter Verwendung der Esri CityEngine werden Um- bzw. Neuplanungen innerhalb bebauter Berei- che bearbeitet und in Abstimmung mit den zu- ständigen Planungsbehörden Hinweise für die zukünftige Nutzung der vorhandenen Daten so- wie eines effektiven Planverfahrens erarbeitet und diskutiert. Ein wesentlicher Bestandteil ist die effektive Ableitung und Modellierung von Planungsvarianten, um die aktive Beteiligung im Planungsprozess zu erleichtern. Die Bereitstellung von 3D-Gebäudemodellen in unterschiedlichen LoDs (Level of Detail) durch die amtlichen Vermessungsverwaltun- gen erleichtert zukünftig den Aufwand spezi- ell innerhalb bebauter Ortsteile bei der Erstel- lung von Stadtmodellen für Planungszwecke. Aktuelle Standardisierungen (zum Beispiel CityGML) werden den interoperablen Daten- austausch ebenfalls vereinfachen. Effektive Planungstools, wie sie Esri bereitstellt, können dabei einen Beitrag leisten, um zukünftig Pla- nung verständlicher und eine aktivere Betei ligung der Bürger und der Öffentlichkeit zu erreichen. Hochschule Anhalt Matthias Pietsch Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung Matthias Jähne Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation ++ Virtuelle Stadtplanung – Grundlage für die Partizipation von morgen Planungsvariante für ein ausgewähltes Bebauungsplangebiet, erstellt mit AutoCAD (Stadt Bernburg 2013) Hier könnte die Software Einschränkungen schaffen, um die Bedienungsfreundlichkeit zu verbessern. Zum Beispiel könnte eine Imple- mentation virtuelle Bahnen und Straßen er- schaffen, damit man sich nur beschränkt auf ihnen bewegen kann, um durch die virtuelle Stadt zu navigieren. Ein großer Vorteil des LeapMotion-Kontrollers ist das berührungslose Interagieren. Bei vielen Nutzern hintereinander ist dies nicht nur eine hygienische Alternative, sondern hat auch andere Vorzüge im öffentlichen Bereich. Man könnte Systeme mit LeapMotion in bruchfes- ten Gehäusen platzieren, um so der Allgemein- heit informierende Web-Plattformen bereit zu stellen, die interaktiv mit Gesten steuerbar sind. Die ersten Versuche zeigen deutlich den Weg auf, wie eine zukünftige Nutzung als al- ternative Steuerung für 3D-GIS-Modelle mög- lich ist. Technische Universität Darmstadt Henry Schneider Christian Hickel henrysschneider@gmail.com hickel@geod.tu-darmstadt.de www.tu-darmstadt.de ++ Darstellung der Ist-Situation unter Verwendung amtlicher Geobasisdaten, erstellt mit Esri CityEngine (© GeoBais-DE/ LVermGeo LSA, 2013, A9-6018947-2013) 46 bi l d u ng u nd forsch u ng