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arcAKTUELL 2.2015 - Städte und Dörfer

Die Abbildung 2 zeigt am Beispiel des Flurstücks die relationale Bezie- hung zwischen ALKIS- und LEFIS-Objekten. Bestandteile Die Modellierung erfolgte maßgeblich auf Grundlage der detaillierten Beschreibung der Arbeitsprozesse und der Landentwicklungsprodukte und enthält Komponenten der Datenhaltung, -erfassung- und -qualifi- zierung sowie eine Präsentationskomponente. Daneben benötigt LEFIS auch katastertechnische Funktionalitäten gemäß der GeoInfoDok und eine Außendienstkomponente. Mehrwert Die Zusammenarbeit mehrerer Länder bei der Entwicklung führte zu er- heblichem Mehrwert. So wurden die Arbeitsprozesse im Ablauf eines Bodenordnungsverfahrens um neue Funktionalitäten ergänzt und effizi- enter gestaltet. Ebenso wurden aus sonstigen öffentlichen Registern be- nötigte Daten in die integrierte Erfassung und Bearbeitung einbezogen. Datenaustausch mit anderen Systemen Die vormals bilateral erarbeiteten Datenaustauschkonzepte wurden durch die Gründung der Arbeitsgruppe „ALKIS, LEFIS und Datenbank- grundbuch“ zwischen der Flurbereinigungs-, Kataster- und Grund- buchverwaltung neu konzipiert. Im Ergebnis wird der Datenaustausch im Ablauf eines Bodenordnungsverfahrens zwischen diesen Verwal- tungen identifiziert und hinsichtlich des Umfangs und Ablaufs kon- kretisiert. Die zentrale standardisierte Schnittstelle zwischen den drei Systemen wird dabei die NAS sein (» Abbildung 3). Da sich das neue Datenbankgrundbuch (dabag) noch in der Entwicklung befindet, wird der Datenaustausch zwischen allen drei Systemen erst nach Einführung des dabag möglich sein. Der Datenaustausch LEFIS/ALKIS hängt von der Einführung der beiden Systeme in den jeweiligen Bundesländern ab. Implementierung Nach Fertigstellung der Modellierung der ersten Realisierungsstufe wurde die Implementierungsphase eingeleitet. Die Realisierung, Nut- zung und Pflege der Softwarelösung LEFIS wurde 2009 in einer Län- der-Verwaltungsvereinbarung geregelt. Hierzu haben sich die Länder Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg- Vorpommern und Sachsen-Anhalt in der Implementierungsgemeinschaft (IP LEFIS) zusammengeschlossen. Das Land Nordrhein-Westfalen ist zwar kein direktes Mitglied der IP LEFIS, beteiligt sich aber an der Ent- wicklung und Einführung. Der Beitritt weiterer Länder ist ausdrücklich erwünscht. Die beteiligten Länder können die Softwareapplikation frei einsetzen und auftragsbe- zogen zur Verfügung stellen. Aus der europaweiten Ausschreibung für die Programmierung, Pflege und Weiterentwicklung einschließlich der Beschaffung grundlegender Komponenten eines GIS ging die AED-SICAD AG als bekannter Anbie- ter von geoorientierten Produkten hervor. Mit dem darunterliegenden Basis-GIS ArcGIS for Desktop von Esri und dem 3A Editor sind die Vor- aussetzungen für eine leistungsfähige Implementierungsumgebung ge- geben (» Abbildung 4). Realisierungsstufen Das Gesamtprojekt wurde in einen mehrstufigen Termin- und Leistungs­ plan gegliedert. Ein wichtiger Schritt der Realisierung wurde mit der Lieferung der Module zur Bearbeitung des Altbestands Ende 2014 erreicht. Die Gesamtlieferung und Abnahme ist in diesem Jahr vorge- sehen. Weitere Entwicklungsstufen sind geplant. Fazit Mit LEFIS bietet die ArgeLandentwicklung eine zukunftsorientierte Soft- warelösung für eine effiziente Bearbeitung von ländlichen Bodenord- nungsverfahren. Neben dem objektorientierten, nach internationalen Standards und Normen modellierten Datenmodell wurden auch die Ar- beitsprozesse effizienter gestaltet und erweiterte, neue Funktionalitäten geschaffen. Durch Nutzung des 3A-Modells sowie der Neugestaltung des Datenaustauschs werden Datenredundanzen vermieden. Durch die Vergabe der Implementierung an die AED-SICAD AG kann deren Kom- petenz bei der Realisierung des 3A-Modells genutzt werden. Das Basis- GIS von Esri bietet dabei eine leistungsfähige und erweiterbare Umge- bung, die sich auch für andere GIS-Anwendungen nutzen lässt. Bezirksregierung Köln Hauptdezernent im Dezernat 33 – Ländliche Entwicklung, Bodenordnung Jörg Fehres ++ Abbildung 3: Datenaustausch LEFIS/ALKIS/DABAG Abbildung 1: Beziehung LEFIS zum AAA-Modell Abbildung 2: Beziehung ALKIS/LEFIS am Beispiel Flurstück Abbildung 4: Systemarchitektur LEFIS (© 2014 AED-SICAD AG) s c h w e r p u n k t 29

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