Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

arcAKTUELL 2.2015 - Städte und Dörfer

Um geeignete Trachtquellen bereitzustellen, können zum einen Blüh- streifen neu angelegt werden, zum anderen können vorhandene Blüh- streifen so gepflegt werden, dass eine durchgehende Blüte gewährleis- tet wird. Wer etwa einen Streifen beim Mähen stehen lässt und diesen erst abmäht, wenn es an anderer Stelle wieder blüht (Staffelmahd), ver- hindert Trachtlücken im Nahrungsangebot für Bienen (» Abbildung 5). Wildbienen als eine wichtige Bestäubergruppe Neben der Honigbiene gibt es in Deutschland ca. 550 weitere Bienen­ arten, die als Wildbienen bezeichnet werden. Diese recht unbekannte Gruppe trägt einen wichtigen Teil zur Blütenbestäubung bei und zeigt teilweise sogar eine bessere Bestäubungsleistung als die Honigbiene. Daher werden mittlerweile zum Beispiel Mauerbienen im Obstbau für die Bestäubung eingesetzt. Neben den Unterschieden bei den Nah- rungsquellen variieren auch die Nistweisen der Wildbienen. Deshalb ist es wichtig, dass neben einem vielfältigen und durchgehenden Nah- rungsangebot auch verschiedene Nisthabitate wie Rohbodenflächen, Lesesteinhaufen oder Totholz bereitgestellt werden. Auch diese Prä- misse wird im Konzept der Eh da-Flächen berücksichtigt. Besonders Wildbienen brauchen eine unmittelbare Vernetzung von Nahrungsquel- le und Nistplatz (kombinierte Lebensräume), da sie je nach Art nur kur- ze Strecken bis maximal 1.200 Metern zurücklegen können. Die Honig- biene benötigt diese Vernetzung nicht: Sie kann Flugdistanzen bis zu sieben Kilometern zurücklegen, um an Pollen und Nektar zu gelangen. Wildbienen-App Mit ArcGIS Online und dem darin enthaltenen AppBuilder entwickelt das Institut für Agrarökologie derzeit eine Wildbienen-App1. Diese klärt über die Vielfältigkeit besonders der Wildbienen auf und infor- miert unter anderem über ihre Lebensraumansprüche, Flugdistanzen und besonderen Merkmale. Die App weist potenzielle Lebensraum- standorte (im derzeitigen Entwicklungsstand auf dem Gelände der Landesgartenschau) aus und bietet zu jeder Bienenart ein aussage- kräftiges, hochaufgelöstes Foto (Makroaufnahme). Aktuell beinhaltet die App eine Auswahl der häufigsten Wildbienenarten der Pfalz. Aus- gehend von dieser Basisversion, die zunächst für die Landesgarten- schau ausgelegt wurde, werden das Arteninventar und weitere Funk- tionalitäten kontinuierlich ergänzt, um ein interaktives Werkzeug zur Bestimmungshilfe zu generieren. Darüber hinaus wird mit der App eine Austauschplattform geschaffen, indem die Nutzer Wildbienen­ funde durch den Upload eigener Fundorte und Fotos dokumentieren und aktiv an den Inhalten der App mitwirken können. Zudem soll eine Umkreissuche von potenziellen Lebensräumen (Nahrungs- und Nist­ habitate) implementiert werden, die beispielsweise Eh da-Flächen im Umkreis der spezifischen maximalen Flugdistanzen von (Wild-)Bienen ausfindig macht (» Abbildungen 2, 3 und 4). Zukünftig werden alle generierten Informationen und digitalen Werk- zeuge im Kontext des Konzepts der Eh da-Flächen im Laufe des Jahres auf der Onlineplattform www.eh-da-flaechen.de zusammen- und be- reitgestellt. RLP AgroScience GmbH, Institut für Agrarökologie Hannah Bolz, Mark Deubert, Dr. Matthias Trapp www.lgs-landau.agroscience.de 1 www.tinyurl.com/wildbienen-arcgis ++ Abbildung 5: Straßensaum, ein typisches Beispiel einer gräserdominierten Eh da-Fläche s c h w e r p u n k t 17

Seitenübersicht