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arcAKTUELL 1.2013 - Leben in der Stadt

E S R I H A N D E LT Esri Rwanda und Sekundarschüler planen neue urbane Zentren Fünftes Esri Summer Camp in Ruanda unterstützt die staatlichen Planungsbehörden Zwei neue Dörfer. Dies war das ambitionierte Ziel, das sich Esri Rwanda für ihr GIS Camp im Dezember 2012 gesetzt hatte. In Ruanda, dem am dichtesten besiedelten Land Afrikas, leben die meisten Menschen in Streusiedlungen. Dies erschwert die Elektrifizierung und die Versor- gung mit Wasser, Bildung, Straßen und Gesundheitsangeboten in den ländlichen Gebieten massiv. Im Jahr 2017 sollen deshalb 65 Prozent der Bevölkerung in urbanen Zentren leben. Wie jede Veränderung hat auch dieser Plan für die Bevölkerung Vor- und Nachteile. Zum Vorteil einer leichteren Versorgung kommt die Möglichkeit hinzu, Küchen mit Biogas zu betreiben, Toilettenanlagen zu bauen und insgesamt die Bausubs- tanz zu verbessern. Als negativ muss gesehen werden, dass die Bewohner längere Distanzen zur Bewirtschaftung der Felder und zum Abtransport der Ernten zurücklegen müssen und es zu Brüchen mit gewachsenen Strukturen kommen kann. Nach einem Kartenwettbewerb im Herbst 2012 wurden die besten 20 Schülerinnen und Schüler nach Kigali eingeladen, um in Zusammen- arbeit mit der ruandischen Planungsbehörde, dem Ministry of Local Government (MINALOC), dem Center of GIS der nationalen Universität und Esri Rwanda Pläne für zwei neue Siedlungen im Bezirk Gasabo zu erarbeiten. Das Summer Camp begann mit einem Geocaching auf dem Campus der gastgebenden SOS-Kinderdorf-Schule in Kagugu, Kigali, um die Teilnehmer spielerisch mit den Grundlagen der Positionsbestimmung per GPS vertraut zu machen. Anschließend besuchten sie das Nyagato- vu-Musterdorf, die erste Mustersiedlung im Land. Dort sprachen die Schüler mit den Einwohnern über Vor- und Nachteile der Siedlung und ihre Freuden und Ängste, um sie bei der Neuplanung der Siedlungen berücksichtigen zu können. Die nächsten zwei Tage standen für die Feldarbeit zur Verfügung. Zusammen mit den Teamleiterinnen und -leitern erfassten die Schüler in Zweiergruppen die derzeitige Situation (Gebäude, Straßen, Landnutzung) und erfragten die Ideen der lokalen Bevölkerung zur zukünftigen Planung. Während das eine Dorf (Rudaka- bukirwa) auf der grünen Wiese geplant werden konnte, handelte es sich bei dem anderen (Gisharara) um ein bestehendes Dorf für die Umsied- lung von Bewohnern aufgrund eines geplanten nahen Großprojekts. Die erfassten Daten wurden in Trimble-GPS-Geräten sowie auf Papier- formularen und Kartenausdrucken festgehalten. Nach Abschluss der Felddatenerfassung wurden die Koordinaten mit ihren Schlüsselnummern und den in Tabellen überführten Sachinforma- tionen am Computer zusammengeführt und verschiedenen Qualitäts- prüfungen unterzogen. Straßen mussten korrekt verbunden oder Lü- cken zwischen Landflächen geschlossen werden. Hilfreich waren dabei auch Orthofotos in Kombination mit den Erfahrungen im Feld. An- schließend erfolgten die Planung der neuen Dörfer, Diskussionen mit Fachexperten und die Aufbereitung der Karten. Die Planungsdaten wurden anschließend auf ArcGIS Online hochgeladen. Auf der Abschlussfeier präsentierten die Schüler stolz ihre Arbeiten vor Publikum, bestehend aus Vertretern von Planungs- und Bildungsbehör- den sowie dem deutschen Botschafter. Der Staatssekretär des MI- NALOC publizierte danach die Karten auf ArcGIS Online. In seiner Rede dankte er den Studenten für die erbrachte Leistung und forderte sie auf, ihre neu erworbenen Fähigkeiten auch in Zukunft zum Wohl des Landes einzusetzen. Esri Rwanda zieht eine positive Bilanz des fünften Esri Summer Camps. Das gesetzte Ziel, die Grobplanung zweier Siedlungen, wurde erreicht. Mit ArcGIS Online steht zudem ein einfacher Kartendienst zur Verfü- gung, der zur Transparenz im Planungsprozess beitragen kann. Aller- dings werden für die Zukunft etwas weniger ambitionierte Themen an- visiert, um den Schülern mehr Zeit für Fragen, Diskussionen und Lernen einzuräumen. Trotzdem, das Esri Summer Camp 2012 in Ruanda war ein großer Erfolg! ++ 54 ESRI HANDELT

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