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arcAKTUELL 1.2013 - Leben in der Stadt

36 S O F T W A R E N E W S ArcGIS for Server 10.1 im produktiven Einsatz Wie schon in der arcAKTUELL beschrieben, zeichnet sich ArcGIS for Server 10.1 durch eine Reihe von Neuerungen aus. Hier wollen wir diskutieren, was beim produktiven Einsatz zu beachten ist, und eine exemplarische Systemarchitektur für eine Produktivumgebung vorstellen. Die Standardinstallation Die Standardinstallation von ArcGIS for Server stellt einen voll funkti- onstüchtigen GIS-Server bereit. Dieser GIS-Server stellt die bekannten Dienste wie die dynamischen Kartendienste, den Geometriedienst, die Dienste für die Geoprozessierung und einige weitere zur Verfügung. Die Dienste des GIS-Servers stehen unter einer fest vorgegebenen URL der Form http://:6080/arcgis/rest/services zur Verfügung. Man beachte, dass der Zugriff über den Port 6080 erfolgt. Schon bei dieser Standardinstallation ist das Konzept der Site realisiert. Mit einer Site wird die Gesamtheit aller GIS-Server bezeichnet, die gemeinsam administriert werden. Im Konfigurationsspeicher ist unter anderem de- finiert, welche GIS-Server an der Site teilnehmen. Zudem ist dort die Beschreibung der Dienste zu finden, die von der Site zur Verfügung ge- stellt werden. Neben dem Konfigurationsspeicher existiert noch das Stammserverver- zeichnis mit den Unterverzeichnissen Jobs, Output, Cache und System, die von den GIS-Servern gemeinsam verwendet werden. Sowohl das Verzeichnis für den Konfigurationsspeicher als auch das Stammserver- verzeichnis wird bei der Anlage der Site angegeben. Dies geschieht, wenn man sich nach der Installation von ArcGIS for Server erstmalig als Administrator am Manager anmeldet. Beide Verzeichnisse sind genau einmal für eine Site vorhanden. Sind mehrere GIS-Server Teil der Site, müssen der Konfigurationsspeicher und das Stammserververzeichnis auf einem Verzeichnis mit Netzwerkfreigabe liegen. In einer Produktiv- umgebung sollte man hierfür einen ausfallsicheren Fileserver nutzen, da der Ausfall dieser Verzeichnisse auch zum Ausfall der Site führt. Insbe- sondere bei der Nutzung von Caches ist auf eine hohe Zugriffsge- schwindigkeit zu achten (» Abbildung 1). Anforderungen im Produktivbetrieb Im Produktivbetrieb gibt es eine Reihe von Anforderungen, die durch die Standardinstallation nicht abgedeckt sind: · Der Zugriff über den Port 6080 ist in einer Produktivumgebung nicht akzeptabel. Hier besteht die Anforderung, über einen Webserver mit Port 80 auf die Dienste des GIS-Servers zugreifen zu können. · Der Instanzname arcgis in der URL kann nicht verändert werden. Hier sollte die Möglichkeit bestehen, den Namen frei zu vergeben, um zu einer für den Anwender sprechenden URL zu kommen. · Fügt man der Site weitere GIS-Server hinzu, gibt es für die Clients keinen eindeutigen Einstiegspunkt in die Site. Zwar handeln die GIS-Server in einem Peer-to-Peer-Verfahren untereinander aus, welcher Server den Request verarbeitet, aber beim Ausfall des gewählten Einstiegspunktes in die Site ist er nicht mehr erreichbar und muss neu konfiguriert werden. · Die Standardinstallation stellt auch ein administratives Risiko dar: Es sind nicht nur wie gewünscht sämtliche Dienste für die Anwender verfügbar, sondern auch die Dienste zur Administration des Servers sind frei zugänglich (natürlich durch ein Passwort geschützt). Aus diesen Gründen sollte man die oben dargestellte Standardinstallation nicht in einer Produktivumgebung, sondern nur in einer Entwicklungs- umgebung und mit Einschränkungen in einer Testumgebung einsetzen. Einsatz eines Web Adaptors Bei allen oben genannten Punkten schafft der Web Adaptor Abhilfe, der Teil des ArcGIS Serverinstallationspakets ist. Der Web Adaptor stellt eine Verbindung zwischen einem Webserver und der Site her. Konkret handelt es sich um eine Webapplikation, die in einem Webserver ins- talliert wird und die Requests vom Webserver an den oder die GIS-Ser- ver weiterleitet. Der Web Adaptor weiß, welche GIS-Server an einer Site teilnehmen, und leitet die Requests an einen von ihnen weiter. Fällt ein GIS-Server aus, so leitet der Web Adaptor die Requests nur noch an die laufenden GIS-Server weiter. Der Webserver, in den sich der Web Ad- aptor integriert, kann dabei auf demselben oder einem anderen Server wie der GIS-Server laufen. Abbildung 1: Standard- installation einer ArcGIS Site mit Konfigurations- speicher und Server- stammverzeichnis. Der Zugriff erfolgt über den Port 6080. Abbildung 3: Absicherung der ArcGIS Site über eine Firewall. Webserver und Web Adaptor stehen in einer DMZ, sodass Internet-Anwender darüber wie über einen Reverse Proxy auf die Site zugreifen. Die Firewall zwischen der Site und dem Webserver öffnet den Port 6080 nur für Zugriffe des Webservers. GIS-Server GIS-Server GIS-Server Web Server Serverstammverzeichnis ArcGIS Site DMZ Konfigurationsspeicher Konfigurationsspeicher Web Adaptor http:6080 http:80 Server-Stammverzeichnis http:6080http:6080 ArcGIS Site Abbildung 2: Konfiguration eines Web Adaptors

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