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arcAKTUELL 1.2013 - Leben in der Stadt

40 S C H U L E N U N D U N I V E R S I T Ä T E N Im Rahmen der Unterrichtsreihe am RGW sollte es zunächst darum gehen, Lärm in seinen unterschiedlichen Facetten bewusst zu machen; danach wurden Ursachen und Folgen verdeutlicht und es wurde die Frage der Lärmmessung erörtert. Da es sich hier um Geografieschüler handelte, spielte die räumliche Dimension von Lärm eine besondere Rolle: Sie sollte über Messgeräte erfasst und dann digital in einer Lärm- karte mit ArcGis 10 dargestellt werden. Insofern wurden auch Inhalte aus der Informatik einbezogen. Der LUMBRICUS kommt zum Ratsgymnasium „LUMBRICUS – der Umweltbus“ hat unter anderem die Aufgabe, Schu- len im weiten Feld der Umweltbildung zu unterstützen (siehe www.nua. nrw.de). Beispiele hierfür sind Boden- und Gewässeruntersuchungen und eben auch ein Projektangebot zur Lärmproblematik. Es handelt es sich um einen Lkw mit Kofferaufbau, der mit der nötigen Technik, also Mikroskopen, diversen Mess- und Testgeräten, Laptop mit entspre- chender Software, Großbildschirm, Schallpegelmessern, aber auch mit 26 Arbeitsplätzen und den sonstigen Materialien für praktisches Arbei- ten ausgestattet ist (www.lumbricus.nrw.de). Lärmmessung im Gelände Für den ersten Arbeitsschritt war ein etwa vier Quadratkilometer gro- ßes Areal rund um den LUMBRICUS und die Schule in der Vorbereitung am Ratsgymnasium abgesteckt und in zwölf etwa flächengleiche Gebie- te aufgeteilt worden. In jedem Teilgebiet wurden zwölf Messpunkte nach Rechts- und Hochwert festgelegt. Ausgestattet mit Warnwesten, Kartenskizzen, Protokolllisten und Schallpegelmessgeräten der Marke Airflow, Modell 2400, ging es dann ans Werk. Gemessen wurde im Lau- fe des Vormittags von den „Jungforschern“ an jedem Standort für je- weils eine Minute der durchschnittliche Pegel. Auswertung und Aufbereitung Im Erdkunderaum wurden die Ergebnisse dann in die vorbereiteten Da- tenrastertabellen eingegeben. Mit einer speziellen Erweiterung für ArcGIS 10, dem Spatial Analyst von Esri, wurde nun aus den 144 Mess- punkten eine Rasterkarte erstellt, die anschließend in eine Karte mit Li- nien gleicher Lärmbelastung (Isophonen) umgerechnet wurde. Daran „arbeitete“ der Schulrechner circa drei Minuten. Zum Ergebnis Die Karte weist deutlich Straßenkreuzungsbereiche als Lärmquellen aus, ebenso eine Baustelle in der Nähe der Kreuzung Hauptstraße/Nord- ring in Rheda-Wiedenbrück und nicht zuletzt den Nordring selbst, der in der Höhe des Ratsgymnasiums vormittags Werte von 60 bis über 70 dB erkennen lässt. Am Ende standen nun doch etwas nachdenklich gewordene Schüler und ein Gesamtteam, das mit den Arbeitsergebnissen sehr zufrieden war. Mit Stolz präsentierten alle „Mitarbeiter“ am Ende erstmals eine eigene, mit einem GIS erstellte elektronische Karte des Umgebungs- lärms in Rheda-Wiedenbrück (zum Vergleich der amtliche Kartenviewer unter www.umgebungslaerm.nrw.de). Ratsgymnasium Rheda-Wiedenbrück (RGW) Gerhard Ortmann g.ortmann@ratsgymnasium.com www.ratsgymnasium-wiedenbrueck.de Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes NRW (NUA NRW) Ottmar Hartwig Dietmar Schruck www.nua.nrw.de ++ Ein Jugendstadtplan für München-Neuhausen Ein Projekt des P-Seminars „Stadtplanung“ am Städtischen Adolf-Weber-Gymnasium München (AWG) Zwölf Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 haben ihren Stadtteil durchkämmt und für sie relevante Orte statistisch aufgenom- men, um sie mit ArcGIS für ihr P-Seminar „Stadtplanung“, zu kartieren. Dieser „Jugendstadtplan Neuhausen“ ist das erste Arbeitsergebnis des P-Seminars. Esri hat für das Seminar 18 Einzelplatzlizenzen von ArcEditor 9.3.1 zur Verfügung gestellt, um die Arbeit mit GIS an der Oberstufe des AWG zu fördern. Die Lizenzen sind Bestandteil des Lehr- buchs „Haack Weltatlas – GIS-Unterricht mit Atlas und ArcGIS von Esri“ aus dem Klett-Verlag, das ebenfalls von Esri gesponsert wurde. In den Monaten November und Dezember 2012 haben die Seminarmit- glieder ihr Viertel erwandert und entsprechende Orte mit Koordinaten aufgenommen oder händisch kartiert. Nachdem sich das Seminar auf eine gemeinsame Grundkarte aus ArcGIS geeinigt hatte, bekam jedes Seminarmitglied einen Layer zugewiesen und hat ihn selbstständig er- arbeitet. Probleme entstanden zuerst durch die inkonsistente Ablage der Layer in unterschiedlichen Ordnern des Schulnetzes, sodass beim projektierten Zusammenfügen der Layer zu einer gemeinsamen Karte Verknüpfungen nicht funktionierten. Als diese Problematik überwunden war, konnte der Jugendstadtplan dann aber gemeinsam erarbeitet wer- den. Für die Zukunft wünschen sich die Jugendlichen, ganz traditionell, unter anderem zwei Biergärten für das Viertel. Offensichtlich aber sind sie insgesamt mit ihrem Stadtteil recht zufrieden, da nicht sehr viele Än- derungs- oder Erweiterungswünsche visualisiert wurden. Die Wünsche der Jugendlichen an ihr Viertel werden dem Bezirksausschuss zur Kenntnis gebracht, womöglich können sie in mittelfristige Planungen für das Stadtviertel einfließen. Zudem nimmt der Kurs mit den vorlie- genden Karten am Esri Wettbewerb „Unsere Umwelt als Karte“ teil (Esri Sommercamps 2013). Als Zwischenfazit für die Arbeit mit ArcGIS im Seminar lässt sich sagen, dass sich die Jugendlichen mit bemerkenswerter Geschwindigkeit in die Materie eingearbeitet haben und gemäß dem im Computerbereich ubiquitären Trial-and-Error-Prinzip rasch Grundprinzipien des Pro- gramms begriffen haben und nun auch anwenden können. Des Weite- ren macht die Arbeit den Jugendlichen ganz offensichtlich viel Spaß, besonders wenn die Ergebnisse hochprofessionell in digitaler Form vorliegen. Städtisches Adolf-Weber-Gymnasium München Dr. Friedrich Barnikel Robert Plötz Klaus Pinzek ++

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