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arcAKTUELL 4.2012 - Raumbezogene Aspekte gesellschaftlicher Fragen

37 Abbildung 1: Hochschulkarte Campus North Carolina Abbildung 2: Der Community-Maps- Prozess – Aufnahme der Geodaten in das Community-Maps- Programm S O F T W A R E N E W S Community Maps – ein Blick hinter die Kulissen Zusammenarbeit als Schlüssel für den Erfolg „Sharing“ – also die Freigabe von Geodaten und GIS-Ressourcen für andere – ist einer der zentralen Schwerpunkte in ArcGIS 10.1. Die Com- munity Maps leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Im Fokus steht dabei die topografische Weltkarte (World Topographic Map) mit besonderer Berücksichtigung von Hochschulkarten (Campus Maps). Erste Unis haben schon ihr Hochschulgelände erfasst und dies veröffentlicht. Ebenso ist eine globale Meereskarte (Ocean Basemap) veröffentlicht, und die Luftbildkarte (World Imagery) gewinnt fast mo- natlich an Schärfe. Alle diese Community-Kartendienste sind kostenfrei verfügbar (» Abbildung 1). In Deutschland wird diese kostenfreie Nutzung hochqualitativer Daten durch die Teilnahme der Landesvermessungsämter am Community- Maps-Programm ermöglicht. Ihre Daten werden in der topografischen Weltkarte verwendet und bilden damit eine verlässliche Hintergrund- karte für eigene Kartendienste (» Abbildung 2). Im Community-Maps-Prozess durchlaufen die Daten mehrere Phasen: 1. Akquise – Hat der Kontributor seine Bereitschaft zur Teilnahme erklärt und sind rechtliche und vertragliche Verhandlungen abgeschlossen, werden zusammen mit dem Esri Distributor die Daten analysiert. Dieser Schritt ist für die nachfolgende Migration der Daten in das Datenmo- dell der Community Maps erforderlich. Nach dem Abgleich von Ein- gangsdaten, Attributen und Objekttypen oder -klassen mit dem Ziel- modell kann die Migration beginnen. 2. Datenmigration – FME bietet die idealen Werkzeuge zur Datenkon- vertierung. Transformer übersetzen für die topografische Karte Deutsch- lands die Daten des Quellmodells ATKIS-Gen V4 in das Community- Maps-Zielmodell. Notwendiges Projizieren, die Konsolidierung meh- rerer Quelldatensätze zu einem Zieldatensatz und die Zuweisung von Attributen zur Festlegung der grafischen Ausprägung von Geometrien und Beschriftungen sind Teil dieser Transformationsprozesse. 3. Kartografische Aufbereitung – Die deutschen ATKIS-Daten sollen mit den Daten des benachbarten Auslands verschmelzen. Dazu dienen be- reitgestellte Community-Maps-Kartenvorlagen (MXDs). Sie sorgen für eine global einheitliche Kartografie. Diese Vorlagen enthalten Hunder- te von Einstellungen zur Festlegung der Symbologie und Hierarchie. Spezielle Filter kommen zum Einsatz, um die Anzahl der dargestellten Objekte pro Maßstab zu steuern. Komplexe Beschriftungsklassen und -regeln sind vordefiniert. Die Phase endet mit dem Prüfen der Daten auf Vollständigkeit und Konsistenz. 4. Berechnung der Kartencaches – An dieser Stelle geschieht ein ganz wesentlicher Schritt. Zum einen werden die Vektorkarten in Rasterkar- ten umgewandelt. Dabei entstehen Bilder der aufbereiteten Sichten, die in Millionen kleiner Rasterdateien (Rasterkacheln) münden. Das sorgt für die angenehme Darstellungsperformance in Browser, Smart- phone oder am Desktop. Zum anderen werden die Originaldaten ge- schützt, da die Vektorinformation mit all ihren Möglichkeiten wie Ver- schneidungen, Reattributierung, Fortführung etc. damit abgetrennt ist. Dies ändert jedoch nichts an der Genauigkeit und dem Informations- gehalt in den Rasterkacheln. Benötigt ein Anwender die Vektoren, kann er sie über die Landesvermessungsverwaltungen beziehen. Auch diese Phase endet mit einer Qualitätsprüfung, an der jetzt über einen gecach- ten Karten-Service die Kollegen bei Esri Inc. beteiligt werden. 5. Datenübergabe – Die fertigen Kartencaches werden für den Import in die World Topographic Map zu Esri Inc. gesendet und dort integriert. Dazu entsteht ein Feature-Service mit der gelieferten Ausdehnung (in der Regel die jeweilige Landesgrenze). In den verschiedenen Klienten erscheint rechts unten in der Karte dann der Kontributor bzw. Bereitstel- ler in der Quellenangabe. Das Community-Maps-Programm ist ein Beispiel für Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung – auf der Seite des Kontributors (kein eigenes Hos- ting, einheitliche Kartografie) und der Anwender (Verwendung zuverläs- siger, hochwertiger, aktueller, detaillierter Hintergrundkarten). Für GIS- Einsteiger und GIS-Profis sind Community Maps ein idealer Startpunkt für eigene Karten ohne lange Suche und Aufbereitung von schönen Hintergrundinformationen. Arbeitsprozesse werden beschleunigt, weil andere auf bereits bestehende Arbeitsergebnisse zurückgreifen und sie wieder- bzw. weiterverwenden können. Diese sogenannten Crowd- sourcing-Ansätze bewähren sich also sichtbar. Das Community-Maps-Programm ist also dank des Einsatzes der Kon- tributoren nicht nur schöne, wohlklingende Philosophie, sondern birgt handfeste Vorteile wie Wirtschaftlichkeit, Wertschöpfung und Nachhal- tigkeit. Beiträge aus der Community sind herzlich willkommen. Frank Bosch Esri Deutschland GmbH Kranzberg Marianne Rüegsegger Esri Schweiz AG Zürich ++

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