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arcAKTUELL 3.2013: Karten erzählen Geschichten

s c h w e r p u n k t 23 „Es war einmal“ Eine Geschichte zu erzählen erfüllt viele Aufgaben: Sie soll Wissen wei- tergeben, Interesse wecken, unterhalten und zum Handeln motivieren. Geschichten mit einer Karte zu erzählen eröffnet neue Möglichkeiten in der Vermittlung von Informationen. Wenn man einen Schritt zurück- geht, dann lässt sich das Gesamtbild besser erkennen. Ähnlich verhält es sich mit Karten. Sie bieten eine andere Sicht auf bekannte Dinge und erlauben es, auf diese Weise Zusammenhänge neu zu bewerten und solche zu erkennen, die vorher nicht auffielen. Die Karte unten ist ein Beispiel hierfür. Sie will informieren und regt gleichzeitig dazu an, hinauszugehen und das bereits Bekannte mit anderen Augen zu sehen. Sie entführt den Nutzer in eine längst vergangene Zeit. Die goldenen 1920er Jahre als Web-App Bei der Anwendung handelt es sich um eine interaktive Web-App, also eine Web-Applikation, die auf Desktop-PCs und dem iPad genutzt wer- den kann. Sie ist unter www.frox-re.de/goldene20er erreichbar. Inhaltlich lehnt sie sich an das Buch „Die goldenen 1920er Jahre – Bau- ten der Weimarer Republik in Dortmund“ von Dr. Peter Kroos und dem Bund Deutscher Architekten (BDA) Dortmund Hamm Unna an. Karte und Buch erzählen die Geschichte der Baukunst dieser Epoche und zei- gen, wo die entsprechenden Standorte im heutigen Dortmund zu fin- den sind. Das Buch trägt historische Hintergrundinformationen zusam- men und stellt die Dortmunder Bauten in übergreifenden Beiträgen in einen breiteren Zusammenhang. Es mag überraschen, wie viele Bauwerke dieser Epoche noch im Dort- munder Stadtbild zu finden sind. Dem interessierten Laien werden das Auffinden dieser Bauten und ihre Einordnung auf zwei Arten besonders schwer gemacht. Zum einen wird das Klischee der sogenannten klassi- schen Moderne oder internationalen Moderne mit den Dortmunder Bauten nicht bedient. Die realisierten Bauten bildeten schon damals in ganz Deutschland die absolute Ausnahme. Ihr weitaus größter Teil über- wand zwar zaghaft den Historismus, blieb aber in seiner Formenspra- che eher zurückhaltend sachlich und griff in seinen Konstruktionen häu- fig auf Bewährtes zurück. Dies war in Dortmund nicht anders. Einzige Ausnahme bildet hier vielleicht die Nikolaikirche, die erste ganz aus Stahlbeton errichtete und gestaltete Kirche Deutschlands. Zum anderen werden im Buch Bauten vorgestellt, die stark überformt oder sogar zerstört wurden. Somit bleiben sie für manche Menschen unentdeckt. Eine Intention des Buches – nämlich an die verschwundene Architektur dieser Zeit zu erinnern – erfüllt die Web-App damit sogar besser als das Printmedium. Mit schnellen Klicks ist der jeweilige Stand- ort in einer Karte des heutigen Dortmund zu finden. Wer hätte sonst un- ter den Rasenflächen des neuen Trainingszentrums von Borussia Dort- mund den ersten Dortmunder Flughafen der 1920er Jahre erwartet? Neue Sachlichkeit in der Kartengestaltung Ähnlich wie sich die neue Sachlichkeit in Kunst und Architektur der 1920er Jahre auf das Wesentliche konzentriert, beabsichtigt es auch diese Web-Map: Eine dezente, eigens für diese Anwendung erstellte Hintergrundkarte und eine Hervorhebung des Inhalts durch farbliche Akzente in der Karte sowie eine unkomplizierte Bedienung rücken das Thema und den Nutzer in das Zentrum des Geschehens. Diese Eigen- schaften haben den Vorteil, dass nichts den Erzählfluss der Geschichte stört und der „Zuhörer“ ihr ohne Ablenkung folgen kann. Die Anwendung verbindet Bilder, Social Media und Kartografie zu einer internetgestützten Zeitmaschine und versetzt den Nutzer in eine längst vergangene Zeit. Sie ist eine Weiterentwicklung des Storytellings von Esri. Die großformatige Diashow lässt den Betrachter in die Geschich- te eintauchen und sie via Facebook und Twitter weitererzählen. Auf die- sem Wege kann jeder von seinem PC zu Hause oder auch von unter- wegs aus mit dem iPad daran teilhaben, und die Karte verbreitet sich beinahe von selbst. Die Daten zur Anzeige in der Karte stellt die Plattform ArcGIS bereit. Eine dort veröffentlichte Web-Map mit Map-Service ist die Grundlage der kartografischen Informationen und ergibt im Zusammenspiel mit Bildern, Texten und Corporate Design die frox Baukunst-Map, eine neue Anwendung im Real Estate. Fazit Jedes Gebäude, jedes Projekt und jeder Ort haben eine Geschichte, die sich zu erzählen lohnt und die verbreitet werden will. Dabei kommt es besonders auf die Art der Erzählung an. Architektur und Karte spie- len in dieser Web-App zusammen. Sie ergeben ein Gesamtbild und er- gänzen sich in einer harmonischen Baukunst-Map. Eine gut erzählte Geschichte gewinnt leichter an Aufmerksamkeit als eine nüchterne Be- schreibung. Die Web-Map ermöglicht es mit ihren Funktionen dem „Er- zähler“, seine Botschaft auf eine bildliche und spielerische Art zu ver- mitteln. Auf diese Weise werden mehr Menschen von der Geschichte erreicht und bewegt, denn: Eine Karte sagt mehr als tausend Worte! Kroos+Schlemper Architekten Dr.-Ing. Peter Kroos www.kroosundschlemper.de GeoData+ GmbH Patrick Bruchhaus info@geodataplus.de www.geodataplus.de www.frox-re.de/goldene20er ++ Baukunst-Map: die goldenen 1920er Jahre, www.frox-re.de/goldene20er

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