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arcAKTUELL 3.2013: Karten erzählen Geschichten

s c h w e r p u n k t 17 reich Ditzingen/Gerlingen in kürzester Zeit schlimmste Schäden angerichtet. Es war nach 2009 bereits das zweite extreme Nieder- schlagsereignis in kurzer Folge und brachte teilweise bis zu 180 Millime- ter Niederschlag in einem Zeitraum von zwei Stunden. Zahlreiche Kel- ler und Tiefgaragen liefen voll, dies häufig direkt verursacht durch das ablaufende Regenwasser, aber natürlich auch durch die infolge dessen deutlich anschwellende Glems. Die Schäden beliefen sich auf viele Mil- lionen Euro. Ein Niederschlag wie im Juli 2010 kommt, statistisch gese- hen, nur alle paar hundert Jahre vor. Aber auch schon etwas häufiger auftretende Starkregen können Schäden verursachen – sowohl innerorts als auch außerhalb geschlossener Siedlungsbereiche. Das liegt daran, dass Kanalnetze nicht für derart seltene Wassermengen ausgelegt wer- den können. Auch die Aufnahmefähigkeit unserer Böden ist in aller Re- gel bei derartigen Stark­regen nach kurzer Zeit erschöpft und das Was- ser fließt oberflächlich ab. Wichtig für die Akzeptanz und damit für den Einsatz von Starkregen­ gefahrenkarten ist ihre hohe Qualität, die durch eine hohe Auflösung (am besten Ein-Meter-Raster) und die Integration der wichtigsten loka- len Strukturen (Mauern, wesentliche Elemente der Kanalisation) erreicht wird. Hierzu ist es notwendig, verschiedene lokal verfügbare Informa­ onssystem, RSS Feeds etc. Erweitert wurde die Plattform um die Mög- lichkeit, Karteninhalte einzubinden. Erzeugt mit ArcGIS Desktop 10.1. in Form von Tile-Caches, sind die Karten nun auf ArcGIS Online zu Hause und werden über ein eigens entwickeltes WordPress-Plug-in zusammen mit den von Esri angebotenen Hintergrundkarten eingebunden. Hier können registrierte Nutzer, zu denen sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch die Verwaltung zählen, Beiträge in Form von Bildern in einer Karte verorten. Die Beiträge zeigen einerseits Beispiele von beobachteten Gefahrensituationen, andererseits aber auch praxistaugliche Maßnah- men zur Gefahrenabwehr, die zum Nachmachen animieren und somit insgesamt zu einer Risikominimierung beitragen. Eine weitere Beson- derheit der Kartenanwendung ist die „interaktive Gewitterzelle“, die sehr anschaulich verdeutlicht, wie lokal Starkregenereignisse in der Regel sind. Starkregengefahren im Einzugsgebiet der Glems ArcGIS Online bzw. die darin angebotenen App-Templates bieten da­ rüber hinaus den großen Vorteil, dass die Karteninhalte sehr leicht auch in anderen Kontexten verwendet werden können. Eindrucksvoll ist das beispielsweise zu sehen, wenn man die für die Starkregengefahrenkar- ten berechneten drei Szenarien (mittel, selten und extrem) direkt neben- tionen zu sammeln und kritische Bereiche vor Ort zu kartieren und in der Gesamtheit zu modellieren. Im Gebiet der Glems mussten circa 300 Quadratkilometer verarbeitet werden, das sind 300 Millionen Rasterzellen! Diese Zusammenhänge und Informationen sind nun seit März 2013 auf einem Portal zusammengefasst, das für alle zugänglich ist und in dem mitmachen ausdrücklich erwünscht ist. Neben Erläuterungen zum kom- plexen Thema Starkregen, auch im Kontext des Klimawandels, stehen natürlich die Starkregengefahrenkarten selbst im Mittelpunkt des Por- tals. Bei seinem Aufbau haben verschiedene Komponenten geholfen. Den Kern des partizipativen Systems bildet die bekannte Blog-Software WordPress. Sie liefert das Gerüst und hat bereits alles an Bord, was für die Beteiligung von Nutzern erforderlich ist: Nutzerverwaltung, Redakti- einander platziert und die Karten sich synchron bewegen – ein wertvol- les Instrument, beispielsweise für Planer. Hierbei wird die App direkt in einen WordPress-Artikel eingebunden. Auch die Adresssuche in der Kar- te konnte bequem über ArcGIS Online Services implementiert werden. Insgesamt zeigt die Plattform, wie gut die verschiedenen Komponen- ten integrierbar sind und so das Wesentliche in den Vordergrund ge- rückt werden kann. geomer GmbH Dr. Stefan Jäger sj@geomer.de www.geomer.de ++

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