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arcAKTUELL 3.2013: Karten erzählen Geschichten

s c h w e r p u n k t 21 Fließwege der Niers sind im DGM als weiträumige Eintiefungen im Ge- lände deutlich erkennbar. Was lag näher, als diese Bereiche zu nutzen, um sie dem Gewässer wieder zurückzugeben? Auch unter Kosten­ aspekten ist es sinnvoll, diese Information zu nutzen: Wenn bereits vor- handene Senken als neuer Gewässerraum dienen, ist nur eine geringe Bodenbewegung erforderlich. Um die Auswirkungen der Gewässerer- weiterungen zu überprüfen, wurden der Istzustand und zwei Szenarien mit einem 2D-Modell zur hydrau­lischen Berechnung von Fließgewäs- sern modelliert. Szenario 1 basiert auf lokalen Aufweitungen an der Niers. Das bestehen- de Doppeltrapezprofil wird aufgelöst und die Gewässersohle verbrei- tert. Zusätzliche Durchflussfläche und eine Mäandrierung entstehen, in- dem die Berme der Profile wechselseitig links und rechts aufgelöst wird. Szenario 2 umfasst großräumigere Eingriffe auf Grundlage des histori- schen Verlaufs. Dazu werden die Deiche der Niers an definierten Stel- len entfernt, sodass sie wieder Anschluss an ihren ursprünglichen Fließ- bereich erhält. Schubspannungen reduziert, Kosten minimiert Die Vergleichsrechnungen zeigten, dass bereits die kleinräumigen Ver- änderungen aus Szenario 1 zu einer Halbierung der Schubspannungen führen. Mit Szenario 2 werden die Fließgeschwindigkeiten und damit die Schubspannungen noch deutlicher reduziert. Auch unter weiteren ökologischen Aspekten bieten die großräumigen Aufweitungen Vorteile. Die Information aus dem DGM trägt zur Begrenzung der Baukosten bei, da die Bodenbewegungen minimiert werden können. Das Gesicht der Niers wird sich in naher Zukunft wieder verändern, da- bei werden die Interessen aller Anrainer – Flora und Fauna inbegriffen – ausgewogener berücksichtigt als bisher. Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH Dr.-Ing. Aslan Yörük a.yoeruek@hydroec.de www.hydrotec.de ++

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