Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

arcAKTUELL 3.2014 - Neues Denken

Der Geomatiker: ein kleiner Einblick in die In- halte der dreijährigen Berufsausbildung zum Geomatiker, in einer mal etwas anderen Form, doch lesen Sie selbst. Er ist noch recht jung, geboren wurde er im Jahr 2010. Man sagt, um Neues zu schaffen, muss Altes weichen. Der Kartograf musste dies am eigenen Leib erfahren, er macht Platz für den Geomatiker. Die Geodäsie, verbunden mit der Informatik, ist seine Leidenschaft. Drei Jahre braucht er, um sich zu entwickeln, dann ist er ausgewach- sen und darf seiner Tätigkeit nachgehen. Doch zuvor muss der Kleine noch vieles lernen. In den ersten Tagen nach seiner Geburt muss er raus in die Wildnis. Zusammen mit den Ver- messungstechnikern lernt er dort das Vermes- sen und den Umgang mit den dafür benötig- ten Instrumenten. Anschließend muss er die gesammelten Daten im Innendienst sichern, bereinigen und für andere seiner Art zur Wei- terverarbeitung bereitstellen. Jetzt geht’s wei- ter, die Grundlagen des Raumbezugs muss der Geomatikerneuling schnell beherrschen, um ihre Anforderungen an Geobasisdaten und Fachdaten bestimmen und die Bezugsquellen unterscheiden zu können. Eine Pause ist angebracht, aber nicht nötig für den wissenshungrigen Neuling, es werden die gesammelten Geodaten genau auf Aktua- lität, Vollständigkeit und Plausibilität geprüft, um Fehlereinflüsse ausschließen zu können. Um seinen Kollegen jedoch nichts vorzuent- halten, lernt er, wie das ausgekundschaftete Terrain sich in Plänen, Karten und Datenmo- dellen darstellen und konstruieren lässt. Mit Leichtigkeit eignet sich der angehende Geo- matiker das Wissen an, auch mehrdimensionale Objekte und Modelle zu visualisieren und aus- werten zu können. Wie man Bezugssysteme transformiert, klassifiziert, generalisiert und sie stetig aktualisiert, weiß er. Der Kleine ist her- angewachsen und das erste Ausbildungsjahr ist vorbei. Im zweiten Jahr seiner Ausbildung trennen sich die Wege des Geomatikers und des Vermes- sungstechnikers. Die Fähigkeiten, Geoprodukte zu visualisieren, aufzubereiten und zu präsen- tieren, müssen gelernt sein. Am Beginn steht die erste große Hürde: die Zwischenprüfung. Wenn er sie genommen hat, wird er sein erlern- tes Wissen vertiefen und deutlich erweitern. Die Jagd im Freien nach den Daten ist die Auf- gabe des Vermessungstechnikers. Diese Da- ten dann jedoch zu bewerten, dokumentieren, strukturieren und zu speichern, sie danach in eine Datenbank ein- lesen und zu pfle- gen, dies ist die Aufgabe des Geo- matikers. Der nun schon fast ausge- wachsene Geoma- tiker lernt, interne und externe Infor- mations- und Kom- munikationssysteme zu nutzen und sie zu unterscheiden, Auf- träge zu analysie- ren, die technische Machbarkeit zu prü- fen und Marketing und Verkaufsförde- rungsmaßnahmen vorzubereiten und umzusetzen. Er hat gelernt, wie man Aufgaben im Team plant und sie löst, qualitätssichernde Maßnahmen beachtet und Unfallverhütungsvorschriften anwendet. Nun ist es Zeit, sein Können unter Beweis zu stel- len und sich prüfen zu lassen. Nachdem er seine Prüfung bestanden hat, ist er bereit, sich von seiner Herde zu lösen und seinen eigenen Weg einzuschlagen. Die Türen stehen dem nun ausgewachsenen Geomatiker in jede Richtung offen. Ob sein Weg ihn in die Universität führt und er sich dort weiterbildet, damit er bis nach oben in die Chefetagen ge- langt, das ist ihm überlassen. Viele Jobalter- nativen kann er durch seinen Wissenstand in Betracht ziehen. Ich kann diesen jungen Beruf nur empfehlen. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg Geomatik-Azubi Robin Nicklaus holger.kielblock@geobasis-bb.de www.geobasis-bb.de ++ Der Geomatiker, wer ist das? Student of the Year Award Universität Münster: Student of the Year Award am Esri Development Center (EDC) Für seine Applikation wurde Arne de Wall mit dem Student oft the Year Award ausgezeich- net. In seiner Anwendung treffen ArcGIS und Augmented Reality aufeinander: die „Erweiter- te Realität“ als alternative Weise der Betrach- tung von Geodaten. Arne de Wall ist Master- student der Geoinformatik und Informatik an der Universität Münster. ++ Esri Young Scholars Award Der Esri Young Scholars Award zeichnet mitt- lerweile in ca. 30 Ländern herausragende Ab- schlussarbeiten von Studentinnen und Stu- denten aus, die unter Verwendung von Esri Technologie erstellt worden sind. Die Gewin- ner dürfen zur Esri User Conference in San Die- go reisen. Die diesjährigen Preisträger aus dem deutschen Sprachraum sind Barbara Born (ETH Zürich) und Valentin Heimhuber (TU München). Barbara hatte mit der ArcGIS API for JavaScript eine Webanwendung für den Schweizer Welt- atlas entwickelt, Valentin hatte in ArcMap eine umfangreiche GIS-basierte Hochwasserrisiko- analyse für Haiti erstellt. ++ 42 B I L D U N G U N D F O R S C H U N G

Seitenübersicht