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arcAKTUELL 3.2014 - Neues Denken

Politische Gewalt ist ein harter Bedrohungsfaktor für die rasant wachsende Weltwirtschaft. Die besondere Gefahr von Kriegen, Rebellionen und Terroranschlägen liegt in ihrer an- scheinenden Unberechenbarkeit und ihrem erratischen Auftreten. Doch auch politisch mo- tivierte Gewalt hat ihre Entwicklungsgeschichte: Aus Meinungsverschiedenheiten werden Drohungen, nach einer Mobilisierung kommt es zur Gewaltanwendung. Solche Handlun- gen sind empirisch messbar und können in statistischen Analysen ausgewertet werden. Die CONIAS Risk Intelligence aus Heidelberg/Walldorf hat sich auf diese Art der Konflikt- früherkennung und Risikobewertung spezialisiert. Die Besonderheit ihres Ansatzes liegt im praxisnahen Bezug. So kann beispielsweise für die Risikobewertung einer neu auftretenden Bedrohungslage die umfangreiche CONIAS Datenbank, die Informationen zu Konflikten seit 1945 beinhaltet, herangezogen werden. Durch moderne Algorithmen werden möglichst ähnliche Fälle geclustert, und auf Grundlage des weiteren Verlaufs dieser Analogiefälle wird das Eintrittsrisiko für unterschiedliche Szenarien berechnet. Ein weiteres Beispiel ist, dass die Gewaltintensität eines Konflikts nicht mehr auf das gesamte betroffene Land projiziert, sondern für einzelne geografische Einheiten (die erste subnationale Einheit, zum Beispiel Bundesland oder Provinz) bestimmt wird. Damit kann die tatsächliche räumliche Dimension eines politischen Konflikts wesentlich besser erfasst und vermittelt werden. Diese Informa- tionen können Entscheidungen für Geschäftsreisen oder die Standortsuche, ja sogar für die humanitäre Flüchtlingsversorgung in Krisenländern wesentlich verbessern. Dank der Kooperation mit Esri können Kunden Standorte ihrer Mitarbeiter, Zweigniederlassungen oder wichtige Ressourcen mit den geografischen Konfliktdaten verschneiden, Risikomel- dungen automatisieren und gleichzeitig hilfreiche Lagekarten generieren. Dies konnten wir beispielsweise für ein wichtiges Ölfeld und für eine Plantage umsetzen. Aber auch bei der Risikobestimmung selbst ist das Analysewerkzeug von Esri von großer Bedeutung. Der Einfluss von Umwelt und Geografie wird immer stärker diskutiert: seien es fehlende Nie- derschläge, die zu Kämpfen zwischen Bauern und Nomaden führen, sei es die Entfernung zur Hauptstadt eines schwachen Staates, aufgrund derer sich bestimmte Gebiete der Kon- trolle dieses Staates entziehen, oder sei es ein Gebirgszug, der Rebellen gute Rückzugs- möglichkeiten bietet. Unsere Methodik wird noch weiter verfeinert, um auch einzelne Konfliktereignisse wie Kampfhandlungen oder Terroranschläge punktgenau zu erfassen. Damit können noch prä- zisere Karten über die Bedrohungslage gezeichnet und sogar über einzelne Straßenzüge in Städten Aussagen über ihr Risiko getroffen werden. CONIAS Risk Intelligence Dr. Nicolas Schwank www.conias.de ++ Konfliktentwicklung in Sri Lanka 2002 Quelle: Schwank, Nicolas, Trinn, Christoph, Wencker, Thomas (2013): Der Heidelberger Ansatz der Konfliktdatenerfassung. Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung 2 (1) Gefährdete Räume sichtbar machen Innovative START-UPS S C H W E R P U N K T16

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