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arcAKTUELL 3.2014 - Neues Denken

Soziodemografische Karten für Westfalen Im Projekt Web-GIS Westfalen entwickeln Studenten und Wissenschaft- ler des Instituts für Geoinformatik ein intuitives Web-GIS für den Schul- einsatz. Web-GIS wurden bundesweit als Werkzeuge und Methode in die Lehr- pläne aufgenommen und flächendeckend in die Lehreraus- und -fort- bildung integriert. Es haben sich mehrere Angebote explizit für den Schuleinsatz mit an die Lehrinhalte angepassten Daten und Funktionen etabliert. Trotzdem ist der Einsatz von Web-GIS im Unterricht immer noch eine Hürde für viele Lehrer, bedarf meistens Einarbeitungszeit und gehört lei- der noch nicht zum Schulalltag, wie mehrere Studien zeigten. Dieses Hindernis galt es für die Geographische Kommission für West- falen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und das Institut für Geoinformatik zu bewältigen. Gemeinsam haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, ein Web-GIS für Westfalen zu entwickeln, das Lehrer ohne Fort- bildungen und Schüler ohne Einarbeitung nutzen können. Die verwen- deten Daten sollten sich ganz lehrplankonform auf soziodemografische Indikatoren (zum Beispiel die Bevölkerungsdichte oder den Anteil der pflegebedürftigen Einwohner) auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe konzentrieren. Nach Usability-Tests der existierenden Web-GIS-Angebote konnten Schwachstellen bei der Nutzbarkeit identifiziert werden, für die im neuen Prototypen andere Lösungen gefunden werden sollten. Geoinformatik- Studierende entwarfen die erste Version basierend auf dem ArcGIS Server von Esri und der JavaScript-API. Dieser Prototyp wurde in mehreren Studi- en durch Schüler und Lehrer parallel zur Entwicklung getestet. So konnten ständig Verbesserungen bei der Nutzbarkeit und Hilfestellungen für die Nutzer eingebaut werden. Für solche Usability-Studien reicht eine kleine Gruppe von fünf bis zehn Nutzern aus, um circa 90 Prozent aller Schwach- stellen zu identifizieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Web-GIS Westfalen ist ange- lehnt an aktuelle interaktive Kartendienste im Internet sehr intuitiv zu be- dienen. Die Karte füllt das gesamte Browserbild aus und wenige über der Karte angeordnete Schaltflächen ermöglichen die Auswahl verschie- dener Themen und die Erstellung thematischer Karten. Menüelemen- te gehen in kleinen animierten Fenstern auf, es werden stets wenige Funktionen auf einmal präsentiert. Alle Menüs werden durch Frage- zeichensymbole ergänzt, die über eine Tooltip-Funktion (Mouse over) Hilfe anbieten. Wenn Daten aus verschiedenen Jahren präsentiert wer- den, erscheint am oberen Bildrand automatisch ein „Timeslider“, mit dem man die Veränderung Westfalens über die Zeit darstellen kann. Eine Funktion zum Vergleichen verschiedener Indikatoren oder Zeit- schritte mithilfe einer zweiten synchronen Karte wurde von den Nutzern als besonders hilfreich bezeichnet. Der Fokus in der Entwicklung lag auf Usability – und das hat sich aus- gezahlt. Ein Weg, den Entwickler auch außerhalb des Kontextes Schu- le gehen sollten. Web-GIS Westfalen wurde von der Zielgruppe, den Schülern und Lehrern, sehr positiv angenommen und wird bereits in mehreren Schulen regelmäßig im Unterricht eingesetzt. Westfälische Wilhelms-Universität Münster Institut für Geoinformatik Thomas Bartoschek bartoschek@uni-muenster.de www.uni-muenster.de/geoinformatics www.webgis-westfalen.de ++ 37B I L D U N G U N D F O R S C H U N G

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