Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

arcAKTUELL 3.2014 - Neues Denken

Ein jugendlicher Stadtteil für München Erster Preis beim Stadtplanungswettbewerb Im Abiturjahrgang 2012/2014 hat sich das Projektseminar „Stadtpla- nung“ des Städtischen Adolf-Weber-Gymnasiums in München mit der Ausgestaltung eines fiktiven Stadtteils für eine unbebaute Fläche im Münchner Norden beschäftigt. Erste Fingerübungen mit der Software ArcGIS Online ergaben im Herbst 2012 in einer Art Bestandsaufnahme des Stadtviertels rund um die Schule einen „Jugendstadtplan“ (vgl. den Kurzbericht in arcAKTUELL 1/2013) mit für die zwölf Schüler wichtigen Orten (Cafés, Bäckereien, Biergärten usw.). In den Wintermonaten 2012/2013 erfolgten Begehungen des Areals, für das die Seminarmitglieder einen Bebauungsplan erstellen wollten. Den Jugendlichen war dabei besonders wichtig, das neue Viertel ökologisch und variantenreich zu planen, um sowohl verschiedenen Altersschich- ten als auch verschiedenen Einkommensklassen ein attraktives Wohn- umfeld zu bieten. Zu diesem Zweck wurde in ArcGIS for Desktop ein Grundraster festgelegt, das wiederum in zwölf Teile gegliedert wurde. Jedes der zwölf Teile wurde dann individuell von je einem der Seminar- mitglieder bearbeitet. Zunächst planten die Schülerinnen und Schüler mit einem Modell aus Pappe und Styropor im Maßstab 1:500 in einem ungenutzten Klassen- zimmer der Schule. Die Modellentwürfe sollten anschließend von ihnen in digitale Stadtteil-Teile übertragen werden. Die großen Datenmengen, die bei diesem Arbeitsschritt bewegt werden mussten, führten dazu, dass ein Großteil der Planungsarbeit von den Schulcomputern auf die privaten Rechner der Jugendlichen verschoben werden musste. Eine Kontrollgruppe legte für diesen Vorgang konkret und verbindlich Grö- ße, Form und Farbe der Signaturen fest und stellte sie als Datei in ei- nem Tauschordner für alle Mitglieder zur Verfügung. Das Zusammenfügen der zwölf Stadtteil-Teile konnte aufgrund des ge- meinsamen Rasters rasch vonstattengehen. Ein unerwartetes Problem trat dann gegen Ende der Projektarbeit auf, da manche Seminarmitglie- der Punkt-Shapefiles anstelle von Polygonen für ihre Gebäudegrundris- se eingesetzt hatten und somit ein Zoomen in der Karte nicht möglich war, ohne die Proportionen zu verfälschen. So musste in einem letzten Kraftaufwand eine Gruppe GIS-Spezialisten die Punkte in Polygone „um- wandeln“, um die Karte endgültig fertigstellen zu können. Unser Fazit der eineinhalbjährigen Arbeit mit ArcGIS fällt positiv aus. Die Software ist zwar sehr anspruchsvoll, vor allem auch im Kontrast zu den ansonsten an Schulen vorhandenen Arbeitsprogrammen. Aber die Funktionalität der Profisoftware hat sich in unserem Fall eben gerade bei unserem Problem am Ende positiv bemerkbar gemacht. Die Jugendlichen arbeiteten sich mit bemerkenswerter Geschwindigkeit in die Materie ein und begriffen durch Versuch und Irrtum sehr schnell die Grundprinzipi- en des Programms. Von Lehrerseite ist zu bemerken, dass der Zugang zu den Ressourcen und die Arbeit mit ArcGIS erstaunlich problemlos funktioniert haben, ein weiterer Grund, an Schulen nicht mit abgespeck- ten Programmen, sondern eher mit der „echten“ Software zu arbeiten. Mit den Ergebnissen seiner Arbeit hat das Seminar am Stadtplanungs- wettbewerb der Landeshauptstadt München teilgenommen und in der Kategorie Gymnasien den ersten Preis gewonnen. Außerdem wurden Vorgehen und Resultate auf der diesjährigen GI_Learning in Salzburg vorgestellt. Städtisches Adolf-Weber-Gymnasium München Klaus Pinzek Dr. Friedrich Barnikel Robert Plötz www.awg.musin.de/startseite.html ++ Münchner Schulwettbewerb zur Stadtentwicklung 2013/14 39B I L D U N G U N D F O R S C H U N G

Seitenübersicht