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arcAKTUELL 3.2012 - Reale und virtuelle Infrastrukturen

46 S C H U L E N U N D U N I V E R S I T Ä T E N gdb trifft gdb Schüler des Gymnasiums Dresden-Bühlau (gdb) begegnen Geodatenbanken (gdb) An einem Freitagmorgen um 9.00 Uhr im Städtischen Vermessungsamt Dresden – auf dem Gang leises Getuschel. „Ja, hier seid ihr richtig!“ Fünf Schülerinnen der Klasse 8/1 des Gymnasiums Dresden-Bühlau be- suchten im Rahmen eines Berufsbildungstages die Abteilungen Geoin- formation und Vermessung. Ziel war es, den Schülerinnen in wenigen Stunden anhand praktischer Tätigkeit ein möglichst breites Spektrum unserer Arbeit vorzustellen. Schwerpunkte waren Vermessung, Fotogrammetrie/3D und GIS/Kartografie. Zunächst ging es mit unseren Auszubildenden zum Vermessungstech- niker hinaus ins Gelände. Nach einer kurzen Erläuterung führten sie ihr elektronisches Messinstrument, einen Tachymeter, vor. An ihm konnten die Schülerinnen selbst Winkel und Entfernungen messen. Sie bekamen verschiedene Messmethoden, zum Beispiel das Abstecken von Grenz- punkten, gezeigt. Danach wurde in zwei Gruppen gearbeitet. Dabei den Schulstandort näher zu beleuchten, war naheliegend. Eine Gruppe bekam erklärt, wie Luftbilder für stereoskopische Messun- gen entstehen, und konnte ausprobieren, wie man mithilfe spezieller Brillen darin misst. Spannend war es, ein 3D-Gebäudemodell der Schul- gebäude selbst zu modellieren. Im Anschluss wurde anhand von Ver- schattungsszenarien im Tages- bzw. Jahreslauf geklärt, auf welchem Teil des Schuldachs das Solarpotenzial am höchsten ist; dies war damit ein Beispiel, wofür 3D-Gebäudemodelle eingesetzt werden können. Die andere Gruppe nutzte ArcGIS und befasste sich mit der Darstellung des heutigen Schulstandorts in verschiedenen Maßstäben. Danach er- fassten die Schülerinnen die Entwicklung von der Gründung der Schule im Jahr 1806 über mehrere Um-, Aus- und Neubauten bis zum Jahr 2010, als der sanierte und erneut erweiterte Schulbau eingeweiht wur- de. Dazu wurden nicht nur Geometrien digitalisiert, sondern auch Sach- daten erfasst. Im Ergebnis entstand eine Karte zur Entwicklung des Schulstandorts. Auch mithilfe des Zeitschiebereglers konnte gut das Zu- sammenspiel raumbezogener Geometrie- und Sachdaten in einem GIS verdeutlicht werden. Im Anschluss wurde für beide Gruppen der Themenstadtplan im Inter- netauftritt der Stadt Dresden (http://stadtplan.dresden.de/) vorgestellt. Es ging darum, welche Informationen und Möglichkeiten er bietet und wie man am schnellsten Antwort auf seine Fragen erhält. Das leise Getuschel vom Morgen ist inzwischen aufgeregter Unterhal- tung gewichen. Wie war das mit dem Laserscanner? Ob man dieses oder jenes im Themenstadtplan findet? Ach, so lange gibt es die Schu- le schon! Nebenbei ist der Blick aus der 15. Etage über Dresden auch schon den Besuch unseres Bürogebäudes wert. Vogelperspektive ganz real, die am Rechner virtuell zu sehen ist. Äußerungen der Schülerinnen: Meiner Meinung nach war der Berufsbildungstag im Allgemeinen eine aufregende Sache. Dass ich im Vermessungsamt war, war für mich eine Möglichkeit, in das Berufsleben eines Geoinformatikers zu schnuppern. Ich habe sehr viel gelernt, Spaß gehabt und jede Menge Erfahrungen in diesem Gebiet gesammelt. Am Ende des Tages war ich sehr ge- schafft. Es wird zwar nicht mein Traumberuf werden, weil man für den Beruf eines Geoinformatikers gute Leistungen und Interesse an den Fä- chern Mathematik, Physik und Informatik zeigen muss und dies nicht gerade meine Lieblingsfächer sind ... Als Verbesserungsvorschlag wür- de ich vielleicht empfehlen, nicht so sehr viele praktische Sachen, son- dern mehr Theoretisches zu bieten. (Charlin) Mir hat es gut gefallen, denn man hat einen guten Einblick in die Arbeit eines Vermessers und der anderen Berufe, die damit zusammenhän- gen, bekommen. In meiner Gruppe habe ich etwas über das 3D-Stadt- modell von Dresden gelernt und auch selbt stereoskopisch mit 3D- Brille gemessen. Am besten hat mir gefallen, dass wir so viel selbt ma- chen durften. (Berit) Der Tag im Städtischen Vermessungsamt Dresden war interessant und lehrreich. Ich hätte nie gedacht, dass so viel dahintersteckt. Es war auch mal interessant zu sehen, was für eine Arbeit hinter dem Themenstadt- plan steckt und wie er zustande kommt. (Elisabeth) Landeshauptstadt Dresden Städtisches Vermessungsamt, Abteilung Geoinformation Beate Weißker ++ 3D-Modell des Gymnasiums Dresden-BühlauStereoskopische Messung mit 3D-Spezialbrillen

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