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arcAKTUELL 3.2012 - Reale und virtuelle Infrastrukturen

S C H W E R P U N K T30 Bei der Stadt Paderborn existiert bereits seit dem Jahr 2001 ein sehr de- tailliertes Straßenkataster, das mit der Einführung des Neuen Kommu- nalen Finanzmanagements (NKF) im Jahr 2004 und der dafür notwendi- gen Eröffnungsbilanz auch als Grundlage für die Sachanlagenbewertung genutzt wurde. Als Straßendatenbank wird dabei das System tifosy un- ter Oracle verwendet. Außerdem stehen für das gesamte Stadtgebiet seit 2006 nach einer umfassenden Auswertung von Befliegungsdaten alle den Straßen zugehörigen Flächen als GIS-Daten unter ArcSDE zur Verfügung. Insbesondere aufgrund der Notwendigkeit, die Fortführung des Straßenkatasters aus grafischer, aber auch aus fachlicher und buch- halterischer Sicht gewährleisten zu können, wurde jetzt mit dem Tifosy- GeoEditor von iNovaGIS die intelligente Kopplung der Daten aus der Straßendatenbank mit den GIS-Daten unter ArcGIS realisiert. Anforderungen an die Fortführung von Straßendaten Nach Erstellung der Eröffnungsbilanz im Rahmen des NKF galt es, sich über die weitere Fortführung der Straßendaten Gedanken zu machen. In Paderborn wurde ein Arbeitskreis mit Vertretern aus dem Straßen- und Brückenbauamt, dem Amt für Umweltschutz und Grünflächen, der Kämmerei, dem Rechnungsprüfungsamt und dem Amt für Geoinforma- tion gebildet. Er musste und muss sich weiterhin unter anderem auch darüber verständigen, wann und unter welcher Voraussetzung ein Vor- gang im Fachamt zu einer Buchung in der Anlagenbuchhaltung führt bzw. wie notwendige Veränderungen im Bestand zu handhaben sind. So haben viele Baumaßnahmen im Rahmen der doppischen (Begriff aus der Buchführung; Anm. der Red.) Bewertung ihre Tücken. Beim Ausbau eines Kreisverkehrs beispielsweise entstehen neue Anlagegüter, deren Werte über das Konto „Anlage im Bau“ in der Buchhaltung erfasst wer- den. Anschließend muss das Konto „Anlage im Bau“ gegen die neuen Anlagegüter aufgelöst werden. Das scheint zwar zunächst noch recht einfach zu sein, aber schon die Aufteilung der einzelnen Rechnungen auf die unterschiedlichen Flächen ist nicht trivial. Es fallen aber auch bis- her bestehende Straßenflächen und Nebenanlagen weg, die in der aktuellen Anlagenbuchhaltung erfasst und eventuell noch nicht voll- ständig abgeschrieben sind. Hier ist es notwendig, den aktuellen Zeit- wert der betroffenen (Teil-)Flächen zu ermitteln, um sie im Rahmen der Buchhaltung per Sonderabschreibung aus dem Anlagespiegel zu ent- fernen. Das Gleiche gilt auch für die den Anlagegütern zugeordneten Sonderposten. Grafische Fortführung aus ArcGIS Bauliche Veränderungen an einer Straße und die Neuanlage von Ver- kehrsflächen werden zunächst im GIS-Datenbestand vollzogen. Dabei kommt der TifosyGeoEditor, ein Add-in für ArcGIS Desktop, zum Ein- satz. Als Bindeglied zwischen GIS und Straßendatenbank dient er nicht nur als bidirektionale Schnittstelle für den wechselseitigen Aufruf zwi- schen beiden Systemen, sondern er speichert und dokumentiert auch die im GIS vorgenommenen Editierungen in den Fortführungstabellen der Straßendatenbank. Durch Verschneidung der neuen Straßenflächen mit den bereits vorhandenen können alle wegfallenden Anlagegüter er- mittelt und ebenfalls für die Fortführung in tifosy zur Verfügung gestellt werden. Neben den Lösch- und Erfassungsvermerken werden dabei alle notwendigen Attribute, zum Beispiel die Größen neu erfasster Flä- chen, abgelegt. Anschließend findet die fachliche und buchhalterische Aufarbeitung statt. Mithilfe der in tifosy hinterlegten Einheitspreise nach Flächen-, Befestigungsart und Bauklasse können Herstellungskosten (und Ein- nahmen) automatisiert auf die neu entstandenen Anlagegüter verteilt werden. Als Ergebnis der buchhalterischen Aufarbeitung liefert die Software eine vollständige Buchungsliste mit allen Sonderabschreibun- gen, Umbuchungen und Neuanlagen der Anlagegüter. Das Verfahren für die Fortführung ist von der Kämmerei und dem Rech- nungsprüfungsamt positiv beschieden worden und führt bei der Stadt Paderborn zu deutlich weniger Aufwand und Medienbrüchen sowie zu geringeren Personalkosten. Visualisierung von Straßeninformationen Über die Fortführung der Straßendaten hinaus können im GIS verschie- denste Abfragen aus der Straßendatenbank per Knopfdruck kartogra- fisch dargestellt werden. Sowohl die Darstellung fachlicher Gesichts- punkte, zum Beispiel Straßenzustand und Alter, als auch die Dar- stellung finanztechnischer Gesichtspunkte, etwa Restbuchwerte in der Karte, liefern den politischen Entscheidungsträgern fundierte Ansätze für die Planung von Straßenbaumaßnahmen und die Erstellung zukünf- tiger Finanzierungs- und Investitionspläne für das Straßenvermögen. Zusammenfassung Effiziente Fortführung von Straßendaten und schnelle Visualisierung von Straßeninformationen sind heute wesentliche Anforderungen an das Tiefbauamt der Stadt Paderborn. Dafür bietet die Straßendaten- bank tifosy zusammen mit dem TifosyGeoEditor und nicht zuletzt den hervorragenden ArcGIS Desktop Funktionalitäten im Bereich der Edi- tierung und Visualisierung einen vollständigen Workflow. Stadt Paderborn Ulrich Tilly www.paderborn.de iNovaGIS oHG Moritz Wurm www.inovagis.com ++ Effiziente Fortführung und schnelle VISUALISIERUNG von Straßendaten

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