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arcAKTUELL 3.2012 - Reale und virtuelle Infrastrukturen

S C H W E R P U N K T 17 Anwendung über eine Cloud sukzessive über Services zusammenset- zen und dezidierte Services in Anspruch nehmen können. Das erhöht natürlich die Flexibilität der Dienstleistung und wird für die Hafenlogis- tik noch eine ganz wesentliche Rolle spielen. Selbstverständlich kommen auch die Kundenanforderungen zum Tra- gen. Eine Reederei ist nicht mehr nur daran interessiert, Container mit Schiffen zu transportieren, sondern trifft gegenüber dem Kunden Aus- sagen darüber, wann ein Container am jeweiligen Standort ist – nicht nur beim Schiffs-, sondern auch bei Bahn- und Autotransport. Und da- bei ist natürlich auch der Infrastrukturbetreiber HPA einbezogen, sodass ganz andere Geschäftsmodelle wichtig werden. Esri: Das heißt, dass Sie eine Art … Servicestrategie entwickeln müssen, um diesen Prozessen zu folgen und sie bestmöglich aus der IT heraus zu unterstützen? Saxe: Auch das ist richtig. Wobei wir uns natürlich auch als Unterneh- men hier entsprechend positionieren und auch neue Geschäftsfelder eröffnen wollen. Esri: Sie möchten sich also auch zu einem Service Provider im Hambur- ger Hafen entwickeln und die Kunden dann mit maßgeschneiderten Diensten unterstützen. Wo sehen Sie da den dringendsten Handlungs- bedarf? Saxe: Im Moment sind Services gefragt, die den Abtransport der Waren mittels Lkws von der Kaikante unterstützen. Die Verkehrsverbindungen über die Hamburger Straßen sind limitiert, es gibt zu wenige Zubringer zum Hafen. Hier müssen wir dringend über IT-Systeme, Geoinformati- onssysteme, Innovationen und Geschäftsmodelle, die Lkws zeitgerecht steuern, nachdenken. Ein Container muss vom Lkw just in time abtrans- portiert werden, das heißt, es darf sich vor dem Containerterminal kei- ne Autoschlange bilden, die auf das einlaufende Schiff wartet. Esri: Das Gesamtsystem lässt sich also nicht losgelöst von der Umge- bung betrachten, also Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein. Diese Bereiche müssen ins Verkehrsmanagement mit einbezogen wer- den, damit Just-in-Time-Logistik im Bereich Straße möglich ist. Saxe: Das ist genau die Richtung, in die wir gehen. Wir haben mit der Keimzelle des Hamburger Hafens begonnen und auf der Straße ein Port-Road-Managementsystem eingeführt. Natürlich müssen wir globa- ler denken. Die Autobahn hört nicht in Hamburg auf, sondern führt nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Darum werden wir dieses System sukzessive ausweiten und beispielsweise einen Autohof in Han- nover mit einbeziehen. Esri: Jetzt noch einmal mit Blick auf GIS, Herr Dr. Saxe. Was erwarten Sie sich denn konkret von uns als Anbieter von Geoinformationssystemen? Saxe: Wir haben im Hafenentwicklungsplan, der in der zweiten Jahres- hälfte 2012 veröffentlicht wird, die Vision beschrieben, wohin sich die Informationstechnologie entwickelt und wie sie die Prozesse im Ham- burger Hafen unterstützen kann. Dabei spielen Geoinformationssyste- me eine wesentliche Rolle. Ohne sie wären wir gar nicht mehr in der Lage, die komplexen Anforderungen unseres Geschäfts zu erfüllen. Auf der anderen Seite bedeutet das, dass wir natürlich die Standardi- sierung bei den geografischen Informationssystemen weiter vorantrei- ben und kontinuierlich optimieren müssen. Sie muss begleitet werden von einer Innovationspolitik, die von modernsten Technologien und Tendenzen unterstützt wird. Hier spielen Cloud Computing, die mobi- len Endgeräte und „Bring your own Device“ eine große Rolle. Gerade bei mobilen Endgeräten haben wir für Geoinformationssysteme im Hamburger Hafen erhebliches Potenzial, um unsere Arbeitsprozesse, unsere Services, die wir intern, aber auch unseren Kunden anbieten, weiter voranzubringen. Esri: Herr Dr. Saxe, ich bedanke mich für das Gespräch. Das Interview führte Prof. Dr. Gerd Buziek von Esri Deutschland. ++

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