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arcAKTUELL 3.2012 - Reale und virtuelle Infrastrukturen

S C H W E R P U N K T16 Gespräch mit Dr. Sebastian Saxe, CIO, Hamburg Port Authority AöR (HPA), zum Thema „Verkehrsmanagement/ Leitzentralen“ Esri: Herr Dr. Saxe, Sie haben im Februar auf dem CIO-Kongress in Hamburg einen Vor- trag gehalten mit dem Titel „Change 3.0 im Hamburger Hafen“. Können Sie uns das mit Blick auf IT und den Einsatz von Geoinformationssystemen etwas näher erläutern? Saxe: „Change 3.0 im Hamburger Hafen“ soll den Veränderungspro- zess im Hamburger Hafen illustrieren. Vor dem Hintergrund, dass wir bis zum Jahr 2025 die Containerzahlen im Hamburger Hafen verdoppeln, vielleicht sogar verdreifachen werden, müssen wir unsere Prozesse op- timieren. Wir sind ein Seehafen mit speziellen Herausforderungen, zum Beispiel einem begrenzten Areal von 7.241 Hektar Land- und Wasserfläche. Auf dieser Fläche muss die Ware, die hier ankommt oder abgeht, transpor- tiert werden. Wenn der Transport der Ware auf einer bestehenden Fläche schneller oder der Durchsatz größer sein soll, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie können zum einen mehr Gleise oder mehr Straßen bauen, was auf ei- nem begrenzten Areal jedoch nicht ohne Weiteres möglich ist. Die andere Möglichkeit ist, die Nutzung der bestehenden Infrastruktur zu optimieren, und da kommt natürlich IT-Unterstützung zum Tragen. Für einen Güterzug heißt das zum Beispiel, dass er nicht zu lange auf Container im Hamburger Hafen warten muss, sondern die Gleise zügig wieder freimacht. Diese Problemstellung können nur IT-Systeme wie Fahrplan- und Dispositionssysteme lösen. Die weitere Herausforderung ist, die Fläche im Hamburger Hafen, die wir vermieten, bestmöglich zu nutzen. Hier kommt Georeferenzierung zum Tragen. Bei einer zu vermietenden Fläche möchte ein potenzieller Interessent wissen, welche Lage sie hat, wie groß sie ist und, ob Beson- derheiten und Herausforderungen, wie zum Beispiel Kampfmittelräu- mung, damit verbunden sind. Heute drückt man einem Interessenten nicht mehr 1.000 Papiere in die Hand. Die nötigen Dienstleistungen werden mit modernen Geoinfor- mationssystemen in Leitständen vollzogen. Das bedeutet, der Interes- sent bringt sein iPad mit und erhält von uns als Vermieter eine Demons- tration: Wo befindet sich die Fläche, welche Vorteile hat sie und warum ist diese Fläche besonders attraktiv? Esri: Oder er informiert sich bereits aus seinem Büro im Internet darü- ber und hat schon sehr konkrete Vorstellungen über das Objekt und sein Geschäft, das er dort betreiben will. Die Verhandlungen mit Unter- nehmen, die sich im Hafenbereich ansiedeln wollen, sind weitaus effek- tiver und effizienter als bisher. Saxe: Genau. Wir, die HPA, sind ja ein Infrastrukturbetreiber mit dem Ziel, die Infrastruktur den Lagerhausgesellschaften, Reedereien und Spediteuren bestmöglich anzubieten. Dazu gehört, diesen Change 3.0 zu vollziehen. Esri: Was treibt den Change 3.0? Sind es mehr die Kundenanforderun- gen oder sind es die IT-Innovationen wie zum Beispiel Cloud Compu- ting oder Web of Things? Saxe: Beides. Mobile Endgeräte ermöglichen uns heute sehr viel mehr als noch ein Handy vor fünf oder zehn Jahren. Wir befinden uns noch ganz am An- fang des Prozesses, die Potenziale mobiler Endgeräte auszuschöpfen. Das treibt uns natürlich. Hinzu kommt, dass Sie heute eine Anwendung nicht mehr mit einem Rechenzentrum mit dicken Leitungen verbinden müssen, sondern die Change 3.0 im HAMBURGER HAFEN

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