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arcAKTUELL 3.2012 - Reale und virtuelle Infrastrukturen

S C H W E R P U N K T 33 wickler erstellen die Anwendungen dabei direkt innerhalb der Infrastruktur des Cloud-Anbieters. Ein immer wieder genanntes Bei- spiel für PaaS ist die Microsoft-Windows-Azure-Plattform. Software as a Service (SaaS) SaaS steht für Applikationen, die zentral aus einer Cloud-Infrastruktur als reine Dienstleistung direkt an den Endanwender geliefert werden – und nicht mehr als traditionelle, in seinem Unternehmen oder seiner Organisation installierte Software. Das wohl bekannteste Beispiel für SaaS ist salesforce.com. Mit salesforce.com wird dem Nutzer ein kom- plettes System für das Customer Relationship Management (CRM) über das Internet zur Verfügung stellt. Cloud Computing – die wirtschaftliche Seite Cloud Computing erlaubt es, in einem Unternehmen oder einer Orga- nisation das Verhältnis von CAPEX- zu OPEX-Kosten, also von fixen zu variablen Kosten, zu ändern. CAPEX (Capital Expenditures) sind Inves- titionsausgaben für längerfristige Anlagegüter wie Hardware oder Soft- warelizenzen. CAPEX-Kosten sind somit mit einem (meist hohen) ein- maligen Geldfluss verbunden, um Geräte und Maschinen für die Infrastruktur oder Applikationen erwerben zu können, die über die Jah- re hinweg abgeschrieben werden. Die erworbene Hardware und Soft- ware ist gebundenes Kapital, das zu den fixen Assets (Vermögenswer- ten) eines Unternehmens gehört. OPEX (Operational Expenditures) sind laufende Kosten, um ein Produkt, ein Business oder ein System be- treiben und unterhalten zu können. OPEX-Kosten können je nach dem Bedarf eines Geschäftszweigs erhöht oder vermindert werden. Sie bil- den somit die variablen Kosten eines Unternehmens. Beim Cloud Computing besitzt ein Unternehmen die IT-Infrastruktur und die Applikationen nun nicht mehr selbst, sondern nutzt sie in einem Mietverhältnis. Dies bedeutet eine Verschiebung von fixen zu variablen Kosten, woraus sich für den potenziellen Nutzer diverse wirtschaftliche Vorteile ergeben. Der Einsatz von Cloud Computing bedeutet für ihn zum Beispiel die fle- xible Nutzung von IT-Produktionskapazitäten und die schnelle Bereit- stellung neuer IT-Ressourcen mit der Chance, die Kosten zu senken. Der fundamentale Unterschied zu anderen bisher bekannten Betriebsmo- dellen liegt beim Cloud Computing allerdings im verbrauchsorientier- ten „Pay per Use“-Preismodell, das heißt, der Nutzer zahlt nur das, was er an Kapazitäten oder Service wirklich in Anspruch genommen hat. Dadurch dass er nur noch einen minimalen Aufwand für Hardware- und Softwarewartung sowie für den laufenden Betrieb und Support hat, ver- ringern sich seine Investitionen für den Erhalt von Rechenzentrums- kapazitäten drastisch. Der Kunde kann immer davon ausgehen, mit dem „State of the Art“-System zu arbeiten, das außerdem skalierbar genug ist, um auch große Lastschwankungen abfangen zu können. Auch sein Aufwand für Updates oder sogar große Migrationsprojekte wird durch den Einsatz einer Cloud-Architektur minimiert bzw. komplett eliminiert. Weiterhin kann der potenzielle Kunde beispielsweise vor dem Kauf An- wendungen „ausprobieren“ und vermeidet damit hohe Start- und An- laufinvestitionen, die sich im Nachhinein eventuell als unnötig erweisen. Das komplette wirtschaftliche Risiko für den Erhalt der von seinen An- wenderkunden nachgefragten IT-Architektur liegt damit beim Anbieter des Cloud Service, er muss auch allein für kontinuierliche Reinvestitio- nen Sorge tragen. Ein weiterer Vorteil auf Kundenseite ist, dass der Anwender leichteren Zugriff auf neue Informationen und Services hat und sich ihm damit auch neue Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Kooperationen (Col- laboration) und das Teilen (Sharing) von Know-how und Ressourcen er- öffnen. Mit der weiter fortschreitenden Globalisierung und der stärker werdenden Tendenz zur internationalen Zusammenarbeit über Länder- grenzen und Kontinente hinweg hängt die Produktivität von einzelnen Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften immer mehr von der Stär- ke von Netzwerken und dem Internet als gemeinsam genutzter Platt- form ab. Wer Cloud Services in Anspruch nimmt, hat die für ihn nötigen Anwendungen und Informationen jederzeit und an jedem Ort, in jedem Browser und auf jedem Gerät unabhängig von der Zeitzone zur Ver- fügung. Zusammengefasst können folgende Faktoren als wirtschaftlich relevant eingestuft werden: · Optimierung der Total Cost of Ownership · „Pay per Use“-Modelle · Elastizität, Anpassung an Nutzungsschwankungen · Schnelle Bereitstellung von Applikationen · Erhöhung der Verfügbarkeit der Services und Informationen im Unternehmen · Weitreichende Collaboration- und Sharing-Möglichkeiten ArcGIS Cloud-Portfolio Cloud Computing und Cloud-Technologien haben auch für die strate- gische Weiterentwicklung des ArcGIS Systems eine zentrale Bedeu- tung. Das Esri Portfolio hält verschiedene Optionen für Anwender be- reit, die die Produktivität und Effizienz ihres Unternehmens erhöhen wollen. Ein Beispiel für die Nutzung eines Cloud-Angebots im Sinne von Infra- structure as a Service (IaaS) ist die Möglichkeit der Auslagerung des ArcGIS Servers in die Amazon Cloud. Hierdurch ergeben sich für den Kunden die typischen Vorteile einer cloudbasierten Infrastruktur, wie etwa die Nutzung einer komplett vorkonfigurierten ArcGIS Server Um- gebung, das Testen einer Serverkonfiguration ohne hohe Investitionen in Hardware, aber auch die massive Skalierbarkeit einer Produktionsum- gebung, immer angepasst an seine eigenen Anforderungen. Nach dem Prinzip der Platform as a Service (PaaS) arbeitet der Esri Busi- ness Analyst Online, ein Cloud Service, der es dem Nutzer zum Beispiel ermöglicht, GIS-Technologie mit demografischen Daten zu kombinie- ren. Damit kann er Ad-hoc-Analysen erstellen, aber auch Reports und Karten als Webservice. Weitere PaaS-Angebote bestehen für Anwen- dungsentwickler mit den vielfältigen ArcGIS WebMapping APIs wie Javascript, Flex oder Microsoft Silverlight, die unter dem Dach von ArcGIS Online angeboten werden. Das neue Flaggschiff bei Esri für den Bereich Software as a Service (SaaS) heißt ArcGIS Online: ein vollständig cloudbasiertes Geo-Con- tent-Management-System, das dem Nutzer weitreichende Möglichkei- ten mit intuitiv zu bedienenden Werkzeugen zur Erstellung von Karten und Anwendungen zur Verfügung stellt, die anschließend für alle Be- nutzer im Web veröffentlicht werden können. Dadurch, dass sich ArcGIS Online nahtlos etwa in Microsoft Office integrieren lässt und es auf nahezu allen mobilen Plattformen wie Smartphones oder Tablet-Com- putern über Apps verfügbar ist, ergeben sich nahezu grenzenlose Anwendungsmöglichkeiten: „Geoinformationen everywhere“. Fazit Cloud Computing entwickelt sich mehr und mehr zum absoluten Stan- dard in der IT und wird im alltäglichen Business zur Normalität. Esri wird ihre Anwendungen konsequent in Richtung Cloud weiterentwickeln, um ihre Kunden an den Vorteilen dieses Prozesses teilhaben zu lassen. Jürgen Schomakers Esri Deutschland GmbH Kranzberg ++

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