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arcAKTUELL 3.2012 - Reale und virtuelle Infrastrukturen

S C H W E R P U N K T 21 Nationale Klimaschutzinitiative in der Stadt Petershagen durch effizientes Lichtmanagement Die Diskussionen werden immer intensiver: Umsteigen auf LED-Technik – ja oder nein? In mehr als der Hälfte der Kommunen in Deutschland be- finden sich veraltete Straßenbeleuchtungsanlagen. Steigende Energie- kosten belasten dadurch die kommunalen Haushalte. Lichtverschmut- zung beeinträchtigt Ökosysteme. Mit der Ökodesign-Richtlinie 2005/32/EG und einer Verordnung aus 2009 hat die EU-Kommission die Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit bei Leuchten, Vorschaltgeräten und Leucht- mitteln festgelegt. Im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums wurden zudem die Ziele für die CO2-Ein- sparung festgelegt. In der Straßenbeleuchtung steckt ein enormes Energieeinsparpoten- zial. Dies wurde deutlich gemacht vom Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt und der KfW-Bankengruppe zum Abschluss des Bundeswettbewerbs „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“. Bei der LED-Technik gibt es immer noch Probleme bei der Blendwir- kung und dem Wärmemanagement. Wirtschaftlich ist daher ein flächen- deckender Einsatz in der 212 Quadratkilometer großen Stadt Peters- hagen noch nicht sinnvoll. Für die 25.750 Einwohner zählende Stadt bedeutet das zunächst den Austausch der Quecksilberdampfhoch- druck-Leuchtmittel, die ab 2015 nicht mehr im Handel sind, gegen spar- samere Natriumdampfhochdruck-Leuchtmittel zur Erhöhung der Energieeffizienz und Steigerung der CO2-Einsparung. Das Energie- einsparpotenzial beträgt 45% oder 400.000 kWh pro Jahr und die CO2- Einsparung 200 Tonnen pro Jahr. Durch die Veränderung des Licht- spektrums wird außerdem die Umweltverträglichkeit erhöht, weil die Leuchte von deutlich weniger nachtaktiven Insekten angeflogen wird. Der Betrieb eines effizienten Lichtmanagements mit den Komponenten Zentrale Steuerung, Reduzierung der Brenndauer, Beleuchtungsniveau, Leistungsreduzierung, Optimierung der Unterhaltung und anderem mehr ist jedoch nur auf der Grundlage einer detaillierten Bestandsauf- nahme möglich. Dabei sind Mastabstand, Leuchtentyp, Leuchtmittel, elektrischer Anschlusswert, Lichtpunkthöhe, das Baujahr und der Zu- stand zu erfassen. Für die Stadt Petershagen wurden flächendeckend alle Lichtpunkte durch ein privates Fachunternehmen aufgenommen. Damit die Daten später auch reibungslos in die IT-Datenstruktur einfließen konnten, wur- de gemeinsam mit der Firma IP SYSCON GmbH ein Datenmodell für Esri ArcGIS entwickelt, das dann als mobiles Erfassungswerkzeug für ArcPad auf einem robusten Feldcomputer (Panasonic CF-19) mit integ- riertem GPS bereitgestellt wurde. Über 4.000 Lichtpunkte und 100 Zählerschränke in 29 Ortsteilen wurden in der Lage eingemessen und per digitalem Datenblatt beschrieben. Die so entstandene Datengrundlage steht nun im Betriebssteuerungs- system pit-Kommunal für die anstehenden Analysen und zur Vorberei- tung der Sanierungsprojekte bereit. Mittels der erfassten Koordinaten und dem bei der Stadt Petershagen im Einsatz befindlichen GIS von Esri mit den entsprechenden Fachschalen der Firma IP SYSYCON kön- nen nun auch die Standorte geprüft und es kann gegebenenfalls den politischen Gremien eine Reduzierung der Lampenstandorte vorge- schlagen werden. Stadt Petershagen Klaus-G. Behrmann www.petershagen.de ++ Im Bereich der Straßenbeleuchtung besteht ein HOHES POTENZIAL an Energieeinsparung

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