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arcAKTUELL 2.2012 - Erde 2.0 - GIS und Natur

Unsere Welt Über Jahrtausende waren wir in unserer Existenz der Natur eher hilflos ausgeliefert, erdgeschichtlich waren das Bruchteile einer Sekunde. Nun wird von einer neuen Zeitrechnung gesprochen, in der wir heftig Einfluss nehmen: dem Anthropozän – dem Zeitalter der Menschen. Nach Meinung vieler Wissenschaftler, auch Geowissenschaftler, soll dieser Begriff wissenschaft- lich definiert werden. Denn wie die Forscher sagen, beeinflussen wir zum Beispiel nicht nur für die nächsten hundert Jahre das Klima, sondern auch nach Millionen von Jahren wird dies in den Schichten unserer Erde nachzuweisen sein. Man wird Hinweise auf großflächige Erosionen, hervorgerufen durch Landbewirtschaftung, Übersäuerung und Erwärmung der Ozeane, und Fun- de genmanipulierter Pollen analysieren oder über die Erforschung von Zementresten auf die Existenz riesiger Städte schließen. Wie lange dauert dieses Zeitalter, das Anthropozän, nun schon? Oft wird die industrielle Revo- lution mit ihrem rasend ansteigenden Verbrauch fossiler Energien, oft aber auch der Zeitraum der Erfindung des Ackerbaus als Beginn angenommen. Als wesentlich wird immer festgehalten, dass der Mensch der wichtigste Veränderungsfaktor ist. Er verbraucht riesige Mengen von Vor- räten aus den Ozeanen und verändert fast alle Ökosysteme signifikant. Diesen noch niemals da gewesenen Einflüssen mit unvorhersehbaren Auswirkungen muss sich die Menschheit stellen. In einer Welt mit immer mehr Menschen und begrenzten Ressourcen haben wir nur Chancen, wenn alle radikal umdenken, um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Weltweit sind bereits Ansätze zu finden: · Immerhin 70% der Führungskräfte wollen nicht allein am finanziellen Erfolg, sondern am gesellschaftlichen Wertbeitrag gemessen werden. · Weniger Schadstoffe, bessere Produkte, Ökolandwirte zeigen, wie es geht. · Navigationsgeräte bieten Ausweichrouten, tragen zur Vermeidung von Staus bei und begrenzen die Umweltbelastung. · Die Chemieindustrie hat bei grünem Wachstum die Schlüsselrolle und die Chance, Ersatz für Erdöl zu finden. · Rohstoffrecycling ist nicht nur nachhaltig, es ist auch wirtschaftlich. · Die kollektive Produktion und die gemeinsame Nutzung von Gütern sind Megatrends. · Es existieren bereits Vorbilder für eine zukunftsfähige Stadtplanung, zum Beispiel: Curitiba, Brasilien. Und unsere Überzeugung wächst: GIS ist der Schlüssel für das Anthropozän, das Zeitalter der Menschen. Mit freundlichen Grüßen Michael Sittard edi t orial

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