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arcAKTUELL 2.2012 - Erde 2.0 - GIS und Natur

s c h w e r p u n k t24 Der ökologische Map Service Eye on Earth gleicht beide Daten miteinander ab Wie sauber ist das Wasser im Genfer See? Welche Ozonwerte weist in London-Westminster auf? Wie laut ist es zur Zeit am Eiffelturm? Die Antwort auf solche Fragen liefert das interaktive Informationsnetzwerk Eye on Earth. Das cloudbasierte geografische Content-Management- System ist ein kostenfreier Service der Europäischen Umweltagentur (EUA). Es stellt Tausende von Karten und Daten zur Verfügung, vor allem aber erlaubt es den Nutzern, ihre eigenen umweltrelevanten Be- obachtungen einzubringen. Damit unterscheidet sich Eye on Earth von anderen wissenschaftlichen Informationsquellen. Es räumt von Einzel- personen subjektiv empfundenen Werten die gleiche Relevanz ein wie gemessenen und berechneten Daten und motiviert zur Interaktion. Derzeit sind via Eye on Earth Daten aus 38 Ländern zugänglich. Die EUA ist damit eine der ersten europäischen Agenturen, die Web-Map-Dienste in der Cloud anbietet. Das Informationsportal ist Teil der Initiative Shared Environmental Information System (SEIS), das das Ziel eines besseren Austauschs über Umweltinformationen, Methoden und Technologien hat. Die Mitglieder der SEIS-Initiative können ihre Daten auf lokaler und glo- baler Ebene über die Plattform Eye on Earth miteinander teilen. Ein wichtiger Baustein zur Verwirklichung des Web Map Service ist ArcGIS von Esri. Ursprünglich lief der Dienst über private Server auf Ba- sis von ArcIMS, aber 2010 begann die Europäische Umweltagentur, ihre diversen Map Services auf ArcGIS for Server zu transferieren, um größe- re Stabilität garantieren zu können. Im Januar 2012 war dann der ­offizielle Launch des überarbeiteten Eye-on-Earth-Dienstes, der dem öffentlich zu- gänglichen GIS Map Service ArcGIS Online von Esri nachempfunden ist. Daran waren Experten von Esri, Microsoft und der EUA beteiligt. Eye on Earth verfolgt das Prinzip der Selbstbedienung, wobei das GIS- Team der EUA den Traffic auf der Website, die Up- und Downloads und die verbundenen Server verfolgen kann. Es können mehrere User gleich- zeitig ihre Daten auf der Plattform verwalten, sodass auch andere Orga- nisationen als die EUA die geografischen Services entweder selbst nut- zen oder auch ihre eigene Infrastruktur zugänglich machen können. Dabei entscheiden sie selbst, ob die Inhalte für alle zugänglich sind oder nur für bestimmte Gruppen. Auch Einzelpersonen können das Netzwerk nutzen. Ziel des Projekts ist es, dass Regierungen, Forschungseinrichtun- gen, NGOs und eine interessierte Öffentlichkeit das Netzwerk zur ge- meinsamen Arbeit nutzen, um Probleme zu erkennen, Lösungsstrategi- en zu entwickeln und zusammen in Aktion zu treten. Es soll aber auch als Modell für andere internationale Organisationen dienen, die eine ähn­ liche Umweltplattform ins Leben rufen möchten. Die gesammelten Daten werden auf der Eye-on-Earth-Plattform in ein verständliches Format übersetzt, was auch Entscheidungsträgern hilft, entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Apps zeigen live beispiels­ weise, für welche Projekte staatliche EinrichtungenInvestitionen zur Ver- fügung gestellt, was diese bewirkt haben und was der Einsatz zusätzli- che Gelder erreichen könnte. Die Server können Terabytes an Daten von automatisierten Sensoren verwalten, um Veränderungen zu lokal­ isieren. So kann der Nutzer beispielsweise prüfen, ob etwa eine neue Artenschutzrichtlinie direkten Einfluss auf den Bestand und Lebensraum gefährdeter Arten hat. Oder mithilfe des GIS-gestützten Urban Atlas kann er sich aufzeigen lassen, wo und wie sich städtische Gebiete auf die Umwelt auswirken. Der Cloud Service bietet Inhalte von ArcGIS Online sowie mehr als 80 Karten und Apps. Die ArcGIS Online Technologie von Esri ist gekoppelt mit Windows Azure und Microsoft SQL Azure. Die EUA hostet und wartet die Platt- form mit APIs und Tools. Sie kann die Technologie auch anwenden, um Datenbanken und Management-Systeme aufzusetzen und Sicherheits- auflagen zu integrieren. GIS Web Apps helfen den User-Gruppen, kar- tenbasierte Services zu kreieren, Analysen vorzunehmen und geografi- sche Produkte zu veröffentlichen. Anfangs konzentrierte sich das Eye-on-Earth-Netzwerk auf drei Web Services der Umweltagentur: WaterWatch, um Daten zur Wasserqualität über eine interaktive Seite darzustellen, AirWatch für Daten zur Luftqualität und NoiseWatch. ­NoiseWatch bildet aktuelle Vor-Ort-Berichte von Usern ab, die sie via einer Smartphone App einreichen. Die EUA hat zu diesem Zweck Ap- plikationen für mobile Geräte auf Basis von Android und für das iPad entwickelt. Für Jaqueline McGlade, die Leiterin der EUA, ist Eye on Earth eine Cloud-Technologie, die Interaktion erleichtert und damit effizientes Crowdsourcing ermöglicht. „Es gleicht die offiziellen wissenschaftlichen Daten aus den teilnehmenden Ländern mit den gefühlten Werten be- stimmter Bevölkerungsgruppen ab – sowohl mit den visuellen als auch mit den akustischen Empfindungen.“ Jack Dangermond, der Präsident von Esri, ist überzeugt davon, dass die Umwelt vielen Leuten wirklich am Herzen liegt, aber sie oft ratlos sind, wie sie Entscheidungen tat- sächlich beeinflussen können. „Indem wir gesellschaftliche und ökolo- gische Informationen für mehr Menschen verfügbar machen, wird das Eye-on-Earth-Netzwerk zum Austausch anregen“, so Dangermond. „Wir glauben, dass wir die Menschen dazu befähigen, Probleme zu ver- stehen und selbst zu den Lösungen bei­zutragen.“ Das Eye-on-Earth- Netzwerk in Aktion findet man unter www.eyeonearth.eu. Weitere Infor- mationen zur GIS Cloud von Esri unter esri.com/cloud. Barbara Shields Übersetzung: Jennifer Zonsius Esri Inc. USA Esri Deutschland GmbH Kranzberg esri.com ++ Crowdsourcing Wissenschaftliche Messungen versus Beobachtungen von Privatpersonen?

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