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arcAKTUELL 1.2015 - Wald und Flur

Abbildung 2 Abbildung 3 Abbildung 1 Zukunftsfähigkeit der Europäischen Union – Datenauswertung mit ArcGIS Im Rahmen eines Comenius-Projekts der EU, bei dem sich Jugend­ liche aus verschiedenen Staaten der Europäischen Union näher ken- nen lernen sollen, um anschließend an einem gemeinsamen Thema zu arbeiten, wurden Schülerinnen und Schüler unseres Berliner Albrecht- Dürer-Gymnasiums erstmals intensiver mit der Arbeitsweise von Geo­ informationssystemen (GIS) bekannt gemacht. Übergeordnetes Ziel von Comenius-Projekten ist die Förderung des europäischen Zusammen- halts und Austauschs. Dazu trafen sich Schüler aus London, Paris und Berlin mehrmals in- nerhalb von zwei Jahren und stellten sich die Frage, wie die EU im Jahre 2030 aussehen wird und welche Staaten in Zukunft eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielen werden. Um unsere Prognose auf eine verlässliche und nachprüfbare Datengrundlage zu stellen, hat- ten wir Indizes zu Demografie, Politik, Bildung und Lebensbedingun- gen, Ökonomie und Nachhaltigkeit über das Internet ermittelt. Dabei wurde uns klar, dass wir diese gewaltigen Datenmengen nur mit einem GIS vergleichen können, da nur damit eine visuelle Darstellung (thema- tische Karte) und eine umfangreiche Datenanalyse (Klassifizierung, Ab- frage-Manager) möglich ist. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir zu jedem Themenbereich eine Karte anfertigen. Um möglichst viele Indizes zu einem Themenbereich einfließen zu lassen, haben wir für jeden Bereich einen Gesamtindex be- rechnet, den wir in einer thematischen Karte dargestellt haben. Bezogen auf die Demografie (» Abbildung 1) bedeutete dies, dass die Indizes Ge- burtenrate, Sterberate, Lebenserwartung und das Wanderungssaldo verwendet wurden. Hier ein Beispiel: Bezogen auf Deutschland betrug der Wert für die Sterberate 11,1 Sterbefälle je 1.000 Einwohner. An- schließend wurde der durchschnittliche Wert aller Mitgliedstaaten und aller Beitrittskandidaten gebildet. Mit diesem Wert wurde ein Ranking erstellt, das ein Intervall von eins bis zehn abdeckte. Dabei galten der Durchschnittswert, der höchste Wert und der geringste Wert als Ori- entierungspunkte. Am Ende erhielten wir für alle fünf Themenbereiche genau einen Index- wert für jedes Land, aus denen wir in einer Excel-Tabelle (» Abbildung 2) durch unterschiedliche Gewichtung einen Gesamtindex, den „ADO- Index“ (ADO steht für „Albrecht Dürer Oberschule“), berechneten. Ihn konnten wir mit ArcGIS in einer Karte darstellen (» Abbildung 3). Das Ziel war es, alle Themen abzudecken und eine Aussage über die Zukunfts- fähigkeit der EU in Form einer thematischen Karte zu treffen. Die technische Lösung bestand darin, unsere Ergebnisse anhand von Karten und eingegebenen Daten mit ArcGIS auszuwerten. Um eine bestimmte Wertigkeit (schlecht bis gut) im Hinblick auf unser Ausgangs­ thema darzustellen, wurden die Indizes von uns manuell in ArcGIS klassi- fiziert. Zusätzlich konnten wir mit dem Abfrage-Manager eine Prognose über die Zukunftsfähigkeit der EU-Länder anhand bestimmter Kriterien (zum Beispiel Wahlbeteiligung über 50 Prozent und Korrup­tionsindex über 60 usw.) abgeben und die Auswahl in einer Karte darstellen. Ziel dieser Karte war es, die Länder herauszufiltern, die die Leitlinien der EU bis 2030 erreichen werden. Die Innovation und Herausforderung bei der Arbeit mit ArcGIS war es, eine auf Daten basierende Prognose zu einem Thema zu erstellen, das oft nur über Diskussionen und den Austausch von Argumenten zugäng- lich schien. Die Stärken von ArcGIS lagen dabei vor allem in der Ver- knüpfung der Visua­lisierung und der Analyse der erhobenen Daten. Albrecht-Dürer-Gymnasium Agrati Khajuria Malak Iraki www.albrecht-dürer-schule.de ++ 42 bi l d u ng u nd forsch u ng

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