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arcAKTUELL 1.2015 - Wald und Flur

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Han- nover, engagiert sich seit über 50 Jahren in Kooperationsprojekten der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit (TZ) in den Themenfel- dern Umweltgeologie, Rohstoffe, Grundwasser, Georisiken und Raum- planung in Partnerländern in Asien, Afrika und Südamerika. Für die Er- reichung der Projektziele gewinnen GIS-Technologien und die Aus- und Weiterbildung der Projektpartner zu GIS-Methoden seitdem stetig an Bedeutung. Zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, der Beur- teilung geologischer Gefahren, der Verbesserung des Umweltmanage- ments und der Lebensbedingungen in den Partnerländern liefern GIS und daraus abgeleitete Karten heute fundierte Informationen, die ver- stärkt als Entscheidungsgrundlagen genutzt werden. Für die Provinz Khyber Pakhtunkhwa in der Himalaya-Region im Norden Pakistans stellen gravitative Hangbewegungen ein enormes Gefahren- potenzial dar; sie bedrohen Siedlungen und die Infrastruktur. Im Kon- text der Verminderung von Georisiken wurden Pakistan und Indonesien bei der Gefahren- und Risikoabschätzung fachlich-methodisch durch die BGR unterstützt. Als Datenbasis für die statistische Analyse dienen die inventarisierten Hangbewegungen einer Datenbank und die Parame- ter zur Geologie, den geologischen Strukturen, zu Landbedeckung und Niederschlag sowie digitale Höhenmodelle. Aus den räumlichen Bezie- hungen zwischen ausgewählten Parametern und der Inventarisierung von Rutschungen konnten fundierte Rückschlüsse auf das räumliche Rut- schungspotenzial gezogen werden. Die einzelnen Gewichtungen der in Rasterdaten gleicher Auflösung überführten Parameter wurden au- tomatisiert mit einem eigens entwickelten GI-Werkzeug berechnet. Zu- vor wurden die Inventardaten in das GIS von Esri eingebunden und aus- gewertet. Die so gestützte Berechnung der Gewichte bildet die Basis, um reproduzierbare Gefahrenhinweiskarten zu erzeugen. Die Ergebnis- se fließen in die Verbesserung des Katastrophenmanagements ein und unterstützen eine angepasste Landnutzungsplanung unter stärkerer Be- rücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten. Neben der fachlichen und methodischen Stärkung der Projektpartner im GIS-Bereich setzt sich die BGR auch verstärkt für die Vernetzung und Ko- operation der Nutzer von Geodaten in den Projektländern ein. Gemein- sam mit dem geologischen Dienst in Bangladesch werden so im Zuge der verbesserten Nutzung von Geoinformationen im Bereich Landnut- zung und Stadtentwicklung auch Kooperationen mit Architekten, Raum- planern und Entscheidungsträgern angestoßen. Geozentrum Hannover Dr. Markus Toloczyki, Rebecca Bahls, Susanne Glück www.geozentrum-hannover.de ++ hangbewegungen bedrohen Siedlungen s c h w e r p u n k t34

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