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arcAKTUELL 1.2015 - Wald und Flur

Hochwasserereignisse sind Naturgeschehen, die immer häufiger auftre- ten und immer größere Schäden verursachen. Wegen der Ansiedlung an hochwassergefährdeten Orten, Flusskanalisierungen und -begradi- gungen ist der Mensch vermehrt dem Hochwasserrisiko ausgesetzt. Ins- besondere die Erinnerung an die schweren Hochwasserschäden 2002 und 2013 an der Elbe ist noch präsent. Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (HWRM-RL) Die Hochwasserrisikomanagementrichtlinie wurde auf europäischer Ebene als Reaktion auf die zerstörerischen Hochwasserereignisse von 2002 und der Jahre davor erlassen. Ihr Ziel ist der Schutz der mensch­ lichen Gesundheit, der Umwelt, des Kulturguts und der wirtschaftlichen Tätigkeiten des Menschen. Verabschiedet wurde die HWRM-RL im Oktober 2007, um die interna- tionale Zusammenarbeit auf EU-Ebene zu stärken. Sie gibt einen ein- heitlichen Rahmen im Umgang mit dem Hochwasserrisiko in der EU vor. Die HWRM-RL beinhaltet einen Drei-Stufen-Ansatz: ·· Vorläufige Risikobewertung (bis Ende 2011) ·· Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten (bis Ende 2013) ·· Hochwasserrisikomanagementpläne (bis Ende 2015) Das Hochwasserrisikomanagement umfasst die Vermeidung von, die Vorbereitung auf, die Bewältigung von und den Wiederaufbau nach Hochwasserereignissen. Nationales Hochwasserschutzprogramm Als Reaktion auf vorherige Hochwasserereignisse und die Flutkatastrophe im August 2002 an der Elbe mit 21 Toten und mehr als zehn Milliarden Euro an Sachschäden wurde in Deutschland 2005 das Hochwasser- schutzgesetz (Gesetz zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasser- schutzes) verabschiedet. Das Ziel war, Vorgaben zur Vorbeugung gegen Hochwasserschäden einheitlich und verbindlich zu regeln. Nach den Hochwassern im Juni 2013 wurde am 24. Oktober 2014 durch die Konferenz der Umweltminister des Bundes und der Länder ein Be- schluss zur Umsetzung der Maßnahmen für den Hochwasserschutz ge- fasst. Das Hochwasserschutzprogramm umfasst Projekte zur: ·· Deichrückverlegung ·· Schaffung von Flutpoldern ·· Beseitigung von Schwachstellen bei bestehenden Hochwasser­ schutzanlagen Informationsdienste für die Bevölkerung von Bund, Ländern und Wasserverbänden Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) bietet Zugang zu bundes- weiten Hochwasserkarten. Die Kartenanwendung zur Umsetzung der zweiten Stufe der HWRM-RL zeigt landseitige und seeseitige Szenarien mit Wahrscheinlichkeitszuordnungen (häufiges, 100-jährliches, Extrem­ ereignis). Die Anwendung basiert auf ArcGIS for Server und der Esri JavaScript API (map.apps von con terra). Beim Start der Anwendung erscheint ein In- formationsfenster, das die Quelle der Daten und weitere Anwendungs- möglichkeiten erklärt. Daraufhin können regionale Detailkarten aufgeru- fen und Hochwasserszenarien angepasst werden (» Abbildung 1). Als Beispiel aus den Ländern wird in Abbildung 2 die Anwendung des Landes Hessen gezeigt. Der Viewer beinhaltet sowohl Hochwasserge- fahren- als auch Hochwasserrisikokarten. Sie sind jeweils als Hochwasser­ szenarien mit niedriger (Extremereignisse), mittlerer (Intervall von ≥ 100 Jahren) und hoher Wahrscheinlichkeit (Intervall von 10 Jahren) dargestellt. Hochwasserschutz in Deutschland s c h w e r p u n k t32

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