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arcAKTUELL 1.2015 - Wald und Flur

Mobile Erfassung und Dokumentation des Baumbestands für die Wertschöpfung, den Umweltschutz und die Schadensabwehr Seit mehr als 120 Jahren sind die ThyssenKrupp Steel Europe AG und ihre Vorgängergesellschaften am Kernstandort Duisburg aktiv. Die ein- zelnen Standorte setzen dabei nicht nur hierzulande Benchmarks im Hin- blick auf die Umweltverträglichkeit. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wurde 2013 die Aufgabe formuliert, den gesamten Baumbestand des Duisburger Werks im firmeneigenen GIS zu vervollständigen und diese Liste durch weitere Sachdaten zu ergän- zen. Ziel ist es, eine in den einzelnen Bereichen jeweils homogene und präsentable Baumlandschaft im Werk zu erhalten beziehungsweise zu schaffen. Weitere ausschlaggebende Aspekte sind die Standortsicher- heit und die jährlich vorgeschriebene Baumschadensuntersuchung mit entsprechender Baumpflege. Die verheerenden Stürme von 2014 zeig- ten, dass insbesondere die Standortsicherheit ein wichtiger Punkt ist. Die gesamte zu bearbeitende Fläche beträgt rund 800 Hektar. Die Arbeiten fanden im Zuge eines Feldvergleichs bezüglich der Infrastruk- tur des Werkes statt. Die circa 26.000 erfassten Bäume mit über 78.000 neu erfassten Sachdaten bildeten den größten Block. Die Kontrolle der Grünflächen konnte größtenteils innendienstlich über einen Vergleich zwischen Luftbildern und bestehenden GIS-Objekten zu den bereits vorhandenen Bäumen und Grünflächen mithilfe des ArcGIS for Desktop abgewickelt werden. Zusätzlich mussten auftretende ab- geschattete Bereiche vor Ort überprüft werden. Insgesamt wurden so circa 180 Grünflächen neu erfasst und 200 Grünflächenveränderungen festgestellt. Um diese Aufgabe wirtschaftlich und in einem überschaubaren Zeitraum bewältigenzukönnen,wurdeentschieden,diezweiEin-Mann-Messtrupps mit dem grafischen Feldbuch FX Collector der frox IT Fabrik auszu­statten. Das grafische Feldbuch basiert auf der ArcGIS Engine Runtime 10.2 und bietet die Möglichkeit, die anfallenden Daten eines Projekts direkt in der Cloud zu speichern. Die täglichen Anfahrten ins Büro mit einer Fahrzeit von etwa einer Stunde konnten eingespart werden. Aufgrund der integrierten Schnittstellen lagen alle Hintergrunddaten wie Luftbilder, WMS-Dienst, CAD-Daten georeferenziert vor. Nur so konnte der umfangreiche Datenbestand in kurzer Zeit hochwertig erfasst wer- den. Das integrierte freie Zeichnen erlaubte es, schnell Sonderfälle zu dokumentieren und sie dem Innendienst georeferenziert als Informa­ tionen zur Verfügung zu stellen. Die Flächenüberprüfung war ebenfalls denkbar einfach. Anhand der vom Innendienst als Polygon übergebenen Prüfflächen war jeweils sehr schnell ein Lagevergleich mit GNSS möglich. DieHardware-BasisbildetendasPanasonicToughpadFZ-G1mitderLeica Zeno GG03 GNSS-Smart-Antenne sowie der hochgenaue CS25 GNSS plus mit Helix-Antenne von Leica. Der Workflow im Außendienst wurde hierbei vom FX Collector aktiv unterstützt. Über das flexible und objektorientierte Codelistensystem beschränkte sich die Arbeit der Baumerfassung auf das Messen der Geometrien und die Eingabe der Sachdaten. Die GIS-Objekte und CAD- Daten der aufgenommenen Bäume wurden durch die Software auto- matisch erstellt. Dadurch, dass das Projekt täglich vor Ort in der Cloud gesichert und vom Innendienst in ArcGIS Online veröffentlicht wurde, standen die neu erfassten Daten und Zwischenstände sofort für die Kom- munikation zwischen allen Projektbeteiligten zur Verfügung. Zusätzlich wurden die Baumobjekte mit den integrierten Schnittstel- len so exportiert, dass sie direkt in die Baumkatasterkomponente der ThyssenKrupp Steel Europe AG eingelesen werden konnten. Fazit Durch den Einsatz des grafischen Feldbuchs wurde die große Daten- menge von über 26.000 Bäumen qualitätsgesichert, wirtschaftlich und zentimetergenau erfasst. Die GIS-Objekte und CAD-Daten zur Plan­ erstellung des Werkskatasters wurden von der Software automatisch und parallel erzeugt. Das abgestimmte Komplettsystem aus Software und der eingesetzten Leica-Hardware hat auch den Auftraggeber über- zeugt. Die Wirtschaftlichkeit konnte gegenüber herkömmlichen Feld- vergleichsverfahren um circa 30 Prozent erhöht werden. Dies beruht vor allem auf der Geschwindigkeit der Erfassung und dem performan- ten Handling der enormen Datenmenge. Ausschlaggebend war vor allem, dass die GNSS-Messungen selbst bei örtlichen Sichthindernissen immer nach kurzer Zeit geliefert wurden. Mit den gemessenen GNSS-Hilfspunkten und der Konstruktionsfunkti- onen konnten auch stark abgeschattete Bereiche schnell erfasst werden. frox Die IT Fabrik Christoph Babilon www.frox-it.de ++ Baumkataster in der Schwerindustrie Leica Geosystems AG Tobias Heller www.leica-geosystems.de s c h w e r p u n k t 35

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