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arcAKTUELL 1.2015 - Wald und Flur

Abbildung 4: Erhaltungszustand von naturschutzrelevanten Flächen (NATURA 2000) des Offenlandes über die Einschätzung von Stadien natürlicher Sukzession [Höhe > 1 m], nahe Trier; Datengrundlage: LVermGeo RLP Abbildung 5: Verbuschung im Offenland nach Wuchshöhen, nahe Waldrohrbach (Biosphärenreservat Pfälzerwald); Datengrundlage: LVermGeo RLP Vegetationsdaten in der Praxis – eine Übersicht In der Forstwirtschaft können die Daten durch die Bereitstellung dyna- mischer Waldstrukturinformationen, zum Beispiel Baum- bzw. Bestands­ höhe, Kronenüberschirmung, Bestandslücken, Laub-Nadelwald-Unter- scheidung oder Baumartendifferenzierung, Forstinventuren unterstützen und Waldstandorte charakterisieren (» Abbildung 2). Die Kronenüberschirmung beschreibt die Überschirmung eines Stand- orts durch das Baumkronendach, das Gegenteil hierzu stellt der Anteil an Bestandslücken dar. Die beiden Waldparameter lassen sich durch Definition eines nKM-Schwellwerts (hier >= 2 Meter) differenzieren (» Abbildung 3). In Kombination mit stabilen Reliefparametern, wie topografischer Son- neneinstrahlung, topografischer Bodenfeuchte und topografischer Windgefährdung, können die entwickelten Datenmodelle zu einer um- fassenden Lebensraum­analyse bzw. einem Lebensraumsgutachten für bestimmte Wildtierarten (beispielsweise Reh- oder Rotwild) beitragen. Im Hinblick auf die Erfassung der Verbuschung von Biotopflächen wur- den im naturschutzfachlichen Kontext Methoden zur Beschreibung der Wald-Offenland-Dynamik entwickelt. Die prozessierten Datenmodelle eignen sich beispielsweise für eine automatisierte Überprüfung des Er- haltungszustands von naturschutzrelevanten Flächen (NATURA 2000) des Offenlandes über die Einschätzung von Stadien natürlicher Suk- zession. Darauf basierend ist eine automatisierte Ableitung von Hand- lungsempfehlungen (Biotopflege, fachliche Vor-Ort-Überprüfung) mög- lich (» Abbildung 4). Für größere Räume lassen sich durch die entwickelten Datenmodelle ge­- zielt Hotspot-Areale für Verbuschung ausfindig machen. Vor-Ort-Kartie- rungen, Planungen und Offenhaltungsmaßnahmen sind aufgrund der entwickelten 3D-Vegetationsdaten gezielt möglich. Zusatzinformatio- nen (beispielsweise Hangneigung, potenzielle Bodenfeuchte) aus DGM- Ableitungen ermöglichen eine weitere Charakterisierung der Standorte (» Abbildung 5). 3D-Vegetation – ein Ausblick: Ein turnusmäßiges Vegetationsmonitoring ist aufgrund der im Zwei- Jahres-Intervall stattfindenden landesweiten Luftbildbefliegungen in Rheinland-Pfalz möglich. Ein Teil der hier vorgestellten Datenmodelle wurde unter ArcGIS Online im Internet veröffentlicht und ist so für Inte- ressierte in Form einer detaillierten interaktiven Web-Applikation abruf- bar. Neben forstwirtschaftlichen und waldökologischen Fragestellungen liegt ein weiterer Anwendungsschwerpunkt der 3D-Vegetationsmodelle in der Landwirtschaft. RLP AgroScience GmbH, Institut für Agrarökologie Christian Kotremba, Tanja Jalke, Gregor Tintrup gen. Suntrup, Dr. Matthias Trapp www.agroscience.de ++ s c h w e r p u n k t 31

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