Die Kunst der Kartografie Eine Karte spricht für sich. Das menschliche Gehirn ist in der Lage, binnen we- niger Sekunden räumliche Sachverhalte auf Karten zu begreifen. Wie schnell sich der Betrachter in ihnen zurechtfindet, hängt von der zugrunde liegen- den Farbwahl, Symbolik oder Thematik ab. Kartografische Fähigkeiten für das Design einer Karte sind das ausschlaggebende Kriterium für ihren Erfolg. Smart Mapping – Beispiele Die aktuelle Version von ArcGIS Online bringt unter anderem die Neuerung Smart Mapping. Es wurde entwickelt, um möglichst einfach und schnell ohne kartografisches Vorwissen schöne Karten gestalten zu können. Dabei soll es dem Nutzer die Entscheidung über Farbverläufe, Symbolik oder Sichtbarkei- ten erleichtern. Beispielsweise kann – auf Grundlage eines Datensatzes – ArcGIS Online den optimalen Sichtbarkeitsbereich vorschlagen. Dabei wird die Ausdehnung (Ex- tent) der Daten berücksichtigt. Je nachdem, ob sie eher für einen groß- oder kleinmaßstäbigen Bereich geeignet sind, passt ArcGIS Online den Schiebe- regler Sichtbarer Bereich entsprechend an. Die Definition der Maßstäbe wird im Vergleich zu den vorherigen Versionen intuitiver gestaltet (» Abbildung 1). Der Map Viewer analysiert nicht nur die Ausdehnung der Daten, sondern auch den Datentyp des Layers, die bisherige Anpassung der Darstellung und die Grundkarte, die in der Webkarte genutzt wird. Abhängig davon, ob nur die Lage der Objekte oder eine qualitative bzw. quan- titative Klassifizierung angezeigt werden soll, werden entsprechende Darstel- lungsoptionen zur Auswahl angeboten. Entscheidet man sich für eine Dar- stellung, werden automatisch Vorschläge für Farbskalen, Symbolgrößen etc. gemacht – mit Berücksichtigung der oben genannten Faktoren. Abbildung 2 zeigt einige der unterschiedlichen Darstellungsstile. Zudem werden auch abhängig von der Hintergrundkarte (hell/dunkel) mehrere passende Farbverläufe angeboten (» Abbildung 3). Die Definition von Größe und Farbe der Symbole ist, genauso wie beim wie beim sichtbaren Bereich, durch Schieberegler einfach zu handhaben. Beim Anpassen der Symbolgröße reagiert das Vorschaufenster sofort: Das Symbol wird in der Größe angezeigt, in der es auf der Karte dargestellt werden wird. Außerdem können durch Schieberegler auch die Grenzen bei Klassifizierung eines Datensatzes angepasst werden. Die Klassifizierungsarten werden durch kleine Hilfetexte erklärt. Die Darstellung auf der Karte reagiert in Echtzeit auf die unterschiedlichen Änderungen – so kann man ohne allzu viele unnötige Klicks die Symbolisierung definieren und verfeinern. Smart Mapping lässt Sie kein Kartografiestudium nachholen. Jedoch haben Sie damit ein Werkzeug an der Hand, um ansprechende und gleichzeitig aus- sagekräftige Karten zu gestalten. Und das in kürzester Zeit ohne kartografi- sches Wissen. Jörg Moosmeier Christiane Radies Anna Schwabedal Esri Deutschland GmbH Kranzberg ++ Smart Mapping als einfaches Werkzeug für Ihre perfekte Karte Abbildung 1: Automatische Anpassung des Sichtbarkeitsbereichs Abbildung 2: Automatisches Anbieten von Darstellungsstilen Abbildung 3: Farbverläufe passend zur Hintergrundkarte 38 S O F T W A R E