Unbemannte Der schon 1962 von Rachel Carson in ihrem gleichnamigen Buch vor- hergesagte „stumme Frühling“ ist heute vielerorts in Mitteleuropa be- reits traurige Realität: Einst fast allgegenwärtige Vogelarten wie Kiebitz und Feldlerche sind selten geworden. Vor allem die Vogelbestände der Agrarlandschaft sind im zurückliegenden Jahrzehnt stark zurückgegan- gen und an einigen Stellen bereits komplett verschwunden. Doch wie steht es allgemein um die Vogelwelt in Deutschland? Wie haben sich die Bestände der Arten verändert? Und zeigen intensive Schutzmaß- nahmen überhaupt Wirkung? Um diese Fragen zu beantworten, wurden die Veränderungen der Ver- breitung und Häufigkeit aller in Deutschland brütenden Vogelarten nun erstmals in einem umfassenden Werk zusammengestellt, dem Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR). Basis dieses von der Stiftung Vogel- monitoring Deutschland und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) herausgegebenen Grundlagenwerks bilden die während des größten je in Deutschland organisierten Kartiervorhabens erhobenen Daten von mehr als 4.000 Vogelkundlerinnen und Vogelkundlern. Rund 500.000 zumeist ehrenamtliche Stunden wurden investiert, bevor für alle 280 in Deutschland brütenden Vogelarten Aussagen zu Verbreitung, Häufigkeit und Bestandsentwicklung getroffen werden konnten. Die Erfassung der Brutvogelarten für ADEBAR fand jeweils von März bis Juni in den Jahren 2005 bis 2009 statt. Auf 88 Prozent der Fläche Deutschlands wurden dabei auf Basis der Topographischen Karten 1:25.000 (TK) die Brutvögel erfasst. Aus der Summe der festgestellten Reviere ließen sich die jeweiligen Bestandsgrößen je TK ermitteln. Für nicht bearbeitete Kartenblätter wurden die Brutbestandsdaten in Zu- sammenarbeit mit Behörden, Verbänden und Artspezialisten recher- chiert. Verbreitung und Häufigkeit weit verbreiteter Vogelarten wie Buchfink, Amsel und Rotkehlchen wurden nicht flächenscharf erfasst, sondern basierend auf Ergebnissen dauerhafter bundesweiter Erfassungspro- grammemodelliert.ArcGIS10.0,dasderDDAdankdesvonEsriunterstütz- ten IT-Spendenprogramms www.stifter-helfen.de als förderberechtigte Non-Profit-Organisation zu vergünstigten Konditionen nutzen konnte, bot hervorragende Möglichkeiten für die grafische Umsetzung. Die Er- gebnisse der Verbreitungsmodellierung der häufigen Brutvögel werden im Atlas Art für Art als Dichtekarte und als Modellkarte dargestellt. Biotische und abiotische Umweltparameter beeinflussen die Verbrei- tung von Tier- und Pflanzenarten. Zur besseren Einordnung und Inter- JEDER VOGEL ZÄHLT S C H W E R P U N K T2424