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arcAKTUELL 3.2015 - Über und unter der Erde - Umgang mit Ressourcen

Ein etwas anderer Sachunterricht zum Thema „Landkarten“ in einer dritten Klasse „Globus“, „Landkarte“, „Google Earth“, „Navi“, „Schatzsuche mit diesem GPS-Ding“ – bunt durcheinander wirbeln beim Brainstorming die Begriffe. Zu Beginn der sechsstündigen Unter- richtseinheit Geografische Informationssyste- me in der 3b der Grundschule Sachsenweg in Hamburg fällt den Schülern eine ganze Men- ge rund um das Thema Landkarten ein. Aber was ist ein Geografisches Informationssystem und wofür kann ich es verwenden? Einen Einblick sollten die Schüler während die- ser Unterrichtseinheit erhalten, bitte mit ganz viel Praxis und wenig Theorie. Also erst ein- mal ein paar analoge Hilfsmittel wie Wollfäden, Stecknadeln, Landkarten und Luftbilder auf den Tisch und nachsehen, ob man die Schule und sein Zuhause findet. Das funktionierte auf Anhieb sehr gut, und so konnten die Kin- der schnell mithilfe der einzelnen Wollfäden die Länge ihres Schulwegs nachmessen. Der anschließende Längenvergleich der Fäden lie- ferte das eindeutige Ergebnis zu der Frage, wer morgens am frühesten aus den Federn muss und für wen der Schulweg einem Katzensprung gleicht (» Abbildung 1). Etwas eleganter und auf digitalem Weg lassen sich solche Fragen mit einem GIS beantworten. Zusätzlich zur herkömmlichen Tafel verfügt die Klasse über ein sogenanntes Smartboard, so- dass die Oberfläche des GIS direkt im Lein- wandformat für alle sichtbar wiedergegeben werden konnte. Auf diese Weise ließen sich weitere Analysen mit den Schülern erarbeiten. Beispielsweise die Optimierung des Hausauf- gaben-Bringdienstes im Krankheitsfall. Ist eins der Kinder krank, so bringt ihm ein anderes nachmittags Hausaufgaben und Genesungs- wünsche vorbei. Die Schüler und Schülerinnen waren bereit, für die Erfüllung dieser Aufga- be einen Weg von bis zu 300 Metern zurückzu­- legen. Mittels der sogenannten Buffer lassen sich entsprechend den Wohnorten der Kinder Gruppen zusammenfassen, die füreinander verantwortlich sind, oder auch Einzelfälle eva- luieren, für die eine Sonderlösung gefunden werden muss (» Abbildungen 2 und 3). Große Begeisterung gab es auch für die Klas- senliste der etwas anderen Art. Das jeweilige Hobby der Kinder wurde der Attributtabelle hinzugefügt. Außerdem wurde die Karte per Hyperlink mit den Fotos der Kinder verknüpft. Das GIS konnte demnach zu Themen wie „Wer spielt gerne Fußball und wohnt in meiner Nähe?“ oder „Wie sah noch einmal der Neue in der Klasse aus?“ befragt werden und lieferte per Knopfdruck die korrekten Antworten. Ein Schlagwort aus dem eingangs erwähnten Brainstorming war bisher noch ungeklärt ge- blieben, die Frage nach dem „Ding mit dem GPS“. Es konnte am besten bei einer kleinen Exkursion veranschaulicht werden, bei der die Koordinaten der für die Kinder wichtigsten Ein- richtungen rund um die Schule erfasst wurden: Sportplatz und Spielplatz. Das spätere Einlesen der Koordinaten in Google Earth zeigte, dass die selbst erhobenen Daten mit dem Luftbild und der topografischen Karte übereinstimm- ten, ein Ergebnis, das die Kinder als Erfolg be- werteten. Insgesamt waren es drei spannende Doppel- stunden. Sogar das Klingeln zur Pause, sonst eindeutiges Signal zu überstürztem Aufbruch, wurde an diesem Tag überhört (» Abbildung 4). Bianca Baur ++ GIS – in der Grundschule 46 bi l d u ng u nd forsch u ng Abbildung 2Abbildung 1 Abbildung 3 Abbildung 4

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