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arcAKTUELL 3.2015 - Über und unter der Erde - Umgang mit Ressourcen

Eine große Herausforderung für den Klimaschutz der Kommunen ist der Wärmebereich. Zum einen liegt in der Wärmereduktion ein großes Po- tenzial, zum anderen ist der Umbau hin zur CO2-neutralen Wärmepro- duktion ein sehr wichtiger Baustein. Wärme aus der Erde, die Geothermie, zählt zu den erneuerbaren Ener- gien; sie wird über Sonden oder Kollektoren dem Boden entzogen und über eine Wärmepumpe im Gebäude nutzbar gemacht. Ein Geothermiepotenzialkataster zeigt die geothermischen Nutzungs- möglichkeiten auf und sensibilisiert den Hauseigentümer für diese kli- mafreundliche Wärmeproduktion. Eine Gegenüberstellung des geo- thermischen Potenzials auf dem Grundstück mit dem theoretischen Wärmebedarf der Gebäude lässt schnell erkennen, ob die Versorgung der Bauten mit Erdwärme möglich ist. Die geothermische Nutzung für die Wärmeproduktion im Gebäude steigt stetig und ist eine klimafreundliche und oft auch wirtschaftlich günstige Alternative zu Öl und Gas. Als oberflächennahe Geothermie wird die in der Erde gespeicherte Wärmeenergie in den ersten 400 Me- tern bezeichnet. Durch die Nutzung von Erdwärme ist es möglich, die Heizkosten gegenüber Gas um mehr als die Hälfte zu senken. Dabei kann die Wärmeenergie den oberen Bodenschichten mit Erdwärme- sonden über Bohrungen oder mit Erdwärmekollektoren entzogen wer- den. Neben den Möglichkeiten der Wärmegewinnung für Heizung und Warmwasserbereitung kann oberflächennahe Geothermie auch zur Ge- bäudekühlung eingesetzt werden. Um diese regenerative Energieart Kommunen und ihren Bürgern näherzubringen, liefert ein flächende- ckendes Geothermiepotenzialkataster mit Wirtschaftlichkeitsrechner als Internetportal eine hervorragende Informationsgrundlage (» Abbildung). Berechnungsmethode GIS-Analysen ermöglichen eine automatisierte Berechnung der Flächen, die innerhalb eines Grundstücks für den Erdwärmeentzug genutzt wer- den können. Nicht für die Nutzung von Kollektoren infrage kommende Flächen, wie der Gebäudestandort oder versiegelte und verschattete Flächen, werden als ungeeignet klassifiziert. Beim Einsatz der Sonden- technik ist es wichtig, Abstände zwischen den Sonden einer Anlage und zwischen mehreren Anlagen einzuhalten. Über die Platzierung der Sonden bzw. der Kollektoranlage auf dem Grundstück und das Wissen über die Wärmeentzugsleistung des Bodens wird das maximale Poten- zial an Erdwärme auf dem Grundstück errechnet. Demgegenüber steht der theoretische Wärmebedarf im Gebäude, der über anerkannte Ver- fahren ermittelt wird. Die Methode der Berechnung läuft in folgenden Schritten ab: 1. Die Grundstücksanalyse lokalisiert Ausschlussflächen, die ungeeignet sind. 2. In der Berechnung der Anlagenabstände werden Sondenstandorte bzw. Kollektorflächen identifiziert und auf dem Grundstück platziert. 3. Die potenzielle Wärmemenge pro Sonde bzw. Kollektor und pro Grundstück insgesamt wird ermittelt. 4. Die errechnete Jahreswärmemenge auf dem Grundstück bzw. im Gebäude beziffert den Bedarf. 5. Eine interaktive Webanwendung visualisiert Potenzial sowie Bedarf und zeigt die Machbarkeit auf. Der Wirtschaftlichkeitsrechner zeigt auf, was finanziell machbar ist. Grundlagendaten Informationen über Wärmeentzugsleistungen des Bodens liegen für fast alle Bundesländer bei den Landesbergbauämtern vor. Neben den Ent- wärme aus der Erde s c h w e r p u n k t16

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