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arcAKTUELL 3.2015 - Über und unter der Erde - Umgang mit Ressourcen

Zehn Jahre FIT an der HNEE und der WULS Wer Wald optimal bewirtschaften will, kommt an geografischen Informationssystemen, Satel- litenbildern und Umweltinformationstechnolo- gien heute nicht mehr vorbei. Diese Erkennt- nis liegt dem Studiengang Forest Information Technology (FIT) an der Hochschule für Nach- haltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) be- reits seit zehn Jahren zugrunde. Denn moderne und nachhaltige Waldwirtschaft auf wissen- schaftlicher Grundlage benötigt kontinuier­ liches Monitoring des Ökosystems Wald und zunehmend intelligente GEO-IT-Lösungen zur Vermessung, Analyse und Nutzung der Eco-System Services der Wälder und forst- lich genutzter Bestände. Der binationale Stu- diengang, der gemeinsam mit der Warsaw University of Life Science (WULS) in Warschau angeboten wird, verknüpft Kernkompeten- zen über Umweltinformationstechnologien mit den Methoden der angewandten Informa- tik und Geoinformatik. Friederike Borges, FIT- Absolventin aus dem Jahr 2014, bringt es auf den Punkt: „Die Kombination von Naturwissen- schaften wie Forstwirtschaft und Ökologie mit moderner Informationstechnologie hat heu- te auf dem Arbeitsmarkt enormes Potenzial.“ Das viersemestrige Masterstudium wird zu un- gefähr gleichen Teilen in Deutschland und Po- len absolviert. Mit Geoinformatik, GIS, Fern­ erkundung, Datenbanken und Datenanalyse sowie Programmierung stehen die wesent­ lichen angewandten IT-Grundlagen auf dem englischsprachigen Semesterplan der ersten zwei Semester, erklärt der Studiengangsleiter Prof. Dr. Alfred Schultz (HNEE). Etwa 70 Prozent des curricularen Pflichtangebots sind IT-Grund- lagen und fachspezifische Anwendungen. Das weitere Lehrprogramm verbreitert und vertieft das Wissen um forstliche Ökosysteme, Forst- nutzungskonzepte und Decision Support Sys- tems in der Waldwirtschaft. Durch die gezielte Auswahl von Wahlpflicht- modulen und eines Forschungsprojekts kön- nen die Studierenden individuelle Qualifizie- rungsschwerpunkte setzen: zum Beispiel in Richtung GIS-Anwendungen, Programmie- rung, aber auch Ökosystemanalyse und -mo- dellierung oder forstliches Prozessmanage- ment. Beide Hochschulpartner ergänzen sich dabei in idealer Weise, bestätigt Prof. Dr. Michal Zasada, Studiengangsleiter FIT an der WULS. Während die HNE Eberswalde IT-Grundlagen, unter anderem Geostatistik, Fernerkundung, Internetdatenbanken, Umweltsystemanalyse und GIS, anbietet, können die Studierenden an der WULS die eher spezifischen forstlichen und statistischen Grundlagen und ihre Anwen- dungen, unter anderem R, 3D-Laseranalytik, Bestandsmonitoring und Wald­inventur oder Waldökosystemmodellierung studieren. Der Studiengang bietet ein hohes sektorales, technisch-methodisches Innovationspotenzial für die europäische Forstwirtschaft und eben- so für naturschutzfachliche und wissenschaft­ liche Fragestellungen. Das zeigen auch immer wieder die angewandten Forschungsprojekte der Studierenden im dritten Semester. Die The- menpalette ist weit gefächert: von der Auto­ matisierung terrestrischer Stereonavigation im Wald über die Veränderungsanalyse der Waldoberfläche mittels höchstauflösender, multispektraler und Infrarot-Sensorik bis zu 4D-Lasermodellen von Wäldern und der Mo- dellierung von regionalen Waldwachstumssze- narien unter den Bedingungen des Klimawan- dels (» Abbildung). Die FIT-Studierenden arbeiten dabei sowohl mit Open-Source-GIS-Technologien als auch mit proprietären Produkten. Unterstützt durch die Esri Campuslizenz an der HNEE und der WULS, erlernen die Studierenden den Umgang mit GIS (ArcGIS for Desktop), die Anwendungs- gebiete der Geostatistik (ArcGIS Geostatistical Analyst), aber auch die Programmierung mit Python, R oder dem Geospatial Modelling En- vironment (GME). Auch ArcGIS Online kommt zum Einsatz. So haben die FIT-Studierenden im Rahmen eines Semesterprojekts eine Über- sichtskarte von Eberswalde erarbeitet (Ebers- walde for beginners), die internationalen Gäs- ten und neuen FIT-Studierenden die Ankunft und das Leben in Eberswalde erleichtern soll. 2015 feiert der Studiengang Forest Informa­tion Technology sein zehnähriges Bestehen. Mit ­seiner technisch-ökologischen Ausrichtung hat er innerhalb der Master- und Diplomstudien­ gänge deutscher Hochschulen ein Alleinstel- lungsmerkmal – zum Vorteil der Studierenden. Denn der Arbeitsmarkt hat längst erkannt, dass sich die technische Forstpraxis und Waldökolo­ gie besonders dann weiterentwickeln, wenn sie neue Impulse aus der Wissenschaft bekommen. Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde Dr. Jan-Peter Mund http://tinyurl.com/fitanhnee Susanne Müller, freie Journalistin ++ „Forest Information Technology (FIT)“ – ein Zukunftsstudium Forest Gap Analysis auf Basis einer klassifizierten High-density Laser Point Cloud 42 bi l d u ng u nd forsch u ng

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