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arcAKTUELL 1.2014 - Wertvoll und begehrt

E S R i V e r a ns ta lt u ng e n GIS Day 2013 an der Beuth Hochschule Berliner Schülerinnen und Schüler entdecken die Welt der digitalen Geoinformation Der GIS Day ist der Tag im Jahr, an dem sich die angewandten Geo- wissenschaften mit engem Bezug zur Geoinformation einer interessier- ten Öffentlichkeit präsentieren. GIS steht dabei zwar als Abkürzung für Geografische Informationssysteme, heute ist dieser Begriff jedoch sehr viel weiter gefasst und umfasst Anwendungen, die weit über das klassi­ sche Desktop-GIS hinausgehen. Im Fachbereich III der Beuth Hochschule für Technik Berlin werden zum GIS Day in jedem Jahr Schulklassen aus Berlin und Brandenburg eingela- den, damit die Schüler einen möglichst vielfältigen Einblick in die Tech- nik des Geoinformationsmanagements erhalten. Im November 2013 wa- ren etwa 50 Jugendliche aus mehreren Schulklassen zusammen mit ihren Klassenlehrern auf dem Campus. Es waren Klassen, die schon einen fun- dierten Geohintergrund haben, etwa Leistungskurse in Erdkunde und Kurse aus dem MINT-Umfeld (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaf- ten und Technik). Für alle, Schüler aber auch die Lehrer, war es span- nend zu sehen, wie in den angewandten Geowissenschaften der aktu- elle Stand der Technik ist, welche Geräte und Methoden eingesetzt werden und wie vielfältig letztlich auch die Produkte gestaltet sind, die aus einem typischen GIS-Prozess resultieren. Wie in fast allen Compu- terwissenschaften ist der Bereich GIS äußerst dynamisch und profitiert von vielfältigen Innovationen, die das Geoinformationsmanagement als Wissenschaft nachhaltig beeinflussen. Diese Dynamik spiegelt sich im FB III und hier insbesondere in den drei Teildisziplinen Geoinformation, Kartografie und Vermessung wieder. Für die Besucher waren am GIS Day vier Stationen aufgebaut, die auch das breit aufgestellte Studienangebot repräsentierten. Auf dem Dach des Hauses Bauwesen im fünften Stock ist der Sitz der geodätischen Vermessung, hier konnten die Schüler einen Blick durch ­modernste ­Lasertheodoliten werfen, Strecken messen und Neigungswinkel ermit- teln. Das schon seit Jahren populäre Geocaching ist heute mit Apps auf Smartphones möglich und bietet gerade für Schüler einen optimalen Einstieg in das Feld des Geoinformationsmanagements. An der nächs- ten Station konnten die Schüler also unter fachkundiger ­Anleitung Geo- Caches suchen, die auf dem Beuth-Campus versteckt waren. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, die Erde zu betrachten, zu verstehen und zu analysieren, als mithilfe von Satellitenbildern. Ein Bild sagt ja be- kanntlich mehr als tausend Worte, aber um in diesen speziellen Satel- litenbildern zu lesen und sie auch verstehen zu können, war ein beson- deres Satellitenbildquiz für die dritte Station ausgearbeitet worden. Bei diesem Quiz wurden die Gewinner, die die besten Tipps abgegeben hat- ten, mit Preisen prämiert. An einer vierten Station hatten BA- und MA- Studierende der drei Studiengänge ­Geoinformation, Kartografie und Vermessung beispielhaft praktische Arbeiten aus ihrem Studienalltag zu- sammengestellt, um so ganz authentisch quasi der nächsten Generation ihr eigenes Bild des Studiums zu vermitteln. Gerade diese Station wur- de von den Schülern äußerst gut angenommen und positiv bewertet, so kam es an hier auch immer wieder zu sehr interessanten Diskussionen. „Insgesamt können wir mit der Akzeptanz und dem Verlauf des GIS Day 2013 sehr zufrieden sein. Wir planen schon mit neuen Ideen für das Jahr 2014, vielleicht wird es sogar eine internationale Liveschaltung in an- dere Länder geben, um dem globalen Anspruch des GIS Day gerecht zu werden“, führt Professor Matthias Möller aus, der die Veranstaltung jährlich organisiert. Beuth Hochschule für Technik Berlin Professor Dr. rer. nat. habil. Matthias Möller ++ Am 15. November 2013 betrachteten die Schü- ler der Klassen 4 a und 4 b der Evangelischen Schule Frohnau ihren Schulort aus der Vogel- perspektive. Tische und Stühle mussten ver- rückt werden, denn das Luftbildmosaik nahm eine Fläche von drei mal zwei Metern ein. Für viele Schüler war es das erste Mal, dass sie ein Luftbild sahen und sich darauf orientieren mussten. Und auch die Lehrer waren sehr an- getan. Mithilfe des Luftbilds näherten wir uns dem Thema GIS, Geodaten und ihrer Verwen- dung. Lange gab es Uneinig­keit darüber, zu welcher Jahreszeit dieses Luftbild aufgenom- men worden war, denn „es war so grün“! Ob- wohl sich die Schüler tagtäglich in Frohnau be- wegen, war der hohe Baumbestand in ihrem Viertel vielen nicht bewusst. Die meisten tippten auf den Sommer. Nur die potenziellen Nach- folger unserer Fußballnationalspieler sagten, „die Bilder wurden im Winter aufgenommen, denn im Sommer sind auf unserem Fußballplatz diese und jene Sachen aufgestellt“. Sie hatten recht. Aufgrund des hohen Anteils an Nadel- bäumen ist Frohnau auch im Winter sehr grün. Nachdem wir die Jahreszeit der Aufnahme und die Himmelsrichtungen bestimmt sowie einige dominierende Objekte wie S-Bahn-Tras- se, Kirche oder Golfplatz identifiziert hatten, verfolgten die Schüler mit Stecknadeln und Wollfäden oft genutzte Wege: von der Schule zum Sportplatz, zur Kirche, zum Einkaufs- zentrum oder zur S-Bahn. Die Lehrerin, Frau Hildebrand, resümierte: „Sie waren mit voller Begeisterung dabei, sehr geschickt und fast schon akribisch.“ Nach der analogen Arbeit sahen die Schüler, wie schnell Orte und Wege mit GIS – wir nutzten ArcGIS Online – visuali- siert werden können. Ein interessanter und be- reichernder Vormittag – für alle Teilnehmer. Susanne Tschirner Esri Deutschland GmbH Kranzberg ++ GIS Day an der Grundschule Frohnau, Berlin Jennifer Hörstel (3. Semester BA Kartografie und Geomedien) präsentiert ihre praktischen Studienarbeiten. 51

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