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arcAKTUELL 1.2014 - Wertvoll und begehrt

s c h w e r p u n k t 17 zwar ein Eigenbetrieb sind, aber mit eigener Abteilung bei uns, noch Personal im Techniker-Bereich beschäftigen, das für die Datenerfassung Wasser zuständig ist. Natürlich versucht man, möglichst viele Leute im Haus zu qualifizieren, damit sie ihre Fachdaten selbst pflegen können. Damit sind wir vor allem in den Bereichen Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Katas­trophenschutz, Jagdrecht und Naturschutz erfolgreich. Esri: Beachtlich, dass Sie diese Leistungen mit 1,5 Personalstellen erbringen! Mit Aufgaben wie Sonderprogrammierungen können Sie sich da nicht auf- halten, bestenfalls mit Customizing und Ähnlichem, um Dritte in die Lage zu versetzen, zuzuarbeiten. Das fängt beim User Interface Design an und hört beim Datenmodell noch lange nicht auf. Dazwischen braucht es noch Tools, die auch von GIS-fachlichen Laien schnell erlernt werden können. Huber: Es gibt da zwei Philosophien. Einmal kann man sich jede ge- wünschte Anwendung als einen „Knopf“ bauen lassen oder kaufen. Wir arbeiten aber eher nach dem Prinzip des Schweizer Taschenmessers. Das ist für mich ArcGIS; ein Baukasten, ein Betriebssystem und keine fertige Lösung. Wir passen immer alles so an, wie wir es brauchen. Wenn bei- spielsweise die Kreisstraßen gerade neu kilometriert werden müssen und draußen vermessen wird, bin ich froh, dass das System ein „Linear Referencing“ enthält. Ich muss es nicht erst eigens programmieren. So kann dann die zuständige Mitarbeiterin die Messergebnisse und weitere Angaben damit einpflegen. Esri: Der erwähnten Studie zufolge sind die Angebote an Daten oder Diensten in interkommunalen oder auch kommunalen Informationssys- temen eher angebotsgetrieben und wenig nutzerorientiert. Bei Ihnen scheint jedoch durchaus eine hohe Nutzerorientierung da zu sein ... Huber: Das ist unsere Philosophie: Wir haben kein Fachinformationssys- tem, sondern ein Betriebssystem. Und das Betriebssystem versetzt mich in die Lage, auf jede Anforderung flexibel zu reagieren. Je mehr diese Systeme von Haus aus mitbringen, desto leichter kann ich reagieren. Hätte ich ein kleines, eingeschränktes System, das mir einen bestimmten Knopf und eine bestimmte Methode liefert, dann führte das schnell in die Sackgasse. Esri: Sie favorisieren also eine durchgängige Technologie aus einer Hand, auch wenn Sie vielleicht in der Anfangsphase Komponenten im Baukasten haben, die Sie noch gar nicht benötigen? Huber: Da bringe ich mal ketzerisch Microsoft Office oder Word ins Spiel. Jeder hat es, aber wer schöpft schon jemals alle seine Mög- lichkeiten aus? Mit GIS ist es genauso. Natürlich nutze ich bei einem ArcInfo nicht alle Tausende Möglichkeiten auf einmal. Das heißt aber noch lange nicht, dass das System unwirtschaftlich ist. Esri: Wirtschaftlichkeit entsteht bei Ihnen also dadurch, dass Sie unmit- telbar und schnell auf den Bedarf der Nutzer reagieren können! Das muss dann mehr oder weniger auf Knopfdruck möglich sein. Huber: Ja. ArcGIS war bislang fast immer am Puls der Zeit: Wenn ein neues Thema aufkam, folgte in der Regel auch gleich die entsprechende systemtechnische Antwort. ArcGIS Online for Organizations ist für mich ein klassisches Beispiel. Als die Tablets in Mode kamen, hatte man dann sofort ein adäquates Werkzeug, um die ohnehin schon irgendwo im Haus zentral vorhandenen Daten ohne große Mühe auch nach außen zu bringen, beispielsweise auf die Smartphones der freiwilligen Feuer- wehren mit der ArcGIS App. Esri: Im IT-Bereich gibt es ja einen starken Trend hin zu Cloud-Diensten. Ist das schon Thema bei Ihnen? Huber: Die Cloud-Technologie können wir als Verwaltung bislang nicht nutzen, da die Regularien nicht zulassen, verwaltungsinterne Daten bei Serverdiensten außerhalb der EU zu lagern. Es müsste ein ArcGIS Online geben, das innerhalb der EU läuft. Das nächste Problem ist, dass wir immer noch an Haushalte gebunden sind und ich meine Kosten fürs nächste Jahr kalkulieren muss. Und klick- bezogene Modelle können ja durchaus Kostenschwankungen verursa- chen. Dann wird es für die Verwaltung schwierig, darauf zu reagieren. Aus diesem Grund arbeiten wir lieber mit pauschalen Angeboten. Im Fall der Bayerischen Vermessungsverwaltung haben wir es geschafft, die gesamten amtlichen Geobasis-Daten pauschalisiert in die Kommunal- verwaltungen zu bekommen. Das ist jedes Jahr ein fester Betrag, und wir haben deswegen mit Esri das SLG ELA abgeschlossen. Esri: Wo stehen Sie bei der Umsetzung Ihres kommunalen GIS? Welche Weiterentwicklungen für Ihre Nutzer initiieren Sie gerade? Huber:DatentechnischsindwirgeradebeiderUmsetzungvonEinwohne­r- meldedaten ins GIS. Die kann man inzwischen für den vorbereitenden Katas­trophenschutz nutzen. Da eröffnen sich schöne Möglichkeiten. Beim Katastrophenschutz selbst, aber auch für die hoffentlich bald kom- mende Zusammenarbeit mit dem Innenministerium. Unter anderem sollen die Katastrophenschutzpläne ins GIS eingearbeitet werden. Esri: Hier gibt es doch auch die Möglichkeit, modernste App-Techno- logien zu nutzen? Huber: Ja, allerdings mussten wir beim letztjährigen Hochwasser in Deggendorf lernen, dass plötzlich Mobilfunknetze, Internet und Stromver- sorgung nicht mehr funktionierten. Da mussten wir Papierkarten nutzen. Hier kann es sein, dass GIS sehr schnell auch wieder nur mit steinzeit­ lichen Methoden funktionieren. In solchen Fällen muss ich mir ruck, zuck über Webdienste bei der Vermessungsverwaltung topaktuelle topogra- fische Daten vom Einsatzgebiet holen können, um sie für die Einsatz- kräfte auszudrucken. Es ist natürlich charmant, über das Smartphone in der Hosentasche ein- fach eine Katastrophenschutzkarte als Esri App zu betreiben. Das wird im Landkreis beispielsweise bei den Feuerwehreinsatzkräften sehr inten­ siv genutzt. Wenn das Mobilfunknetz jedoch weg ist, ist auch die Karte weg. Des- halb muss eben von der Liga Neandertal bis zur Liga Hightech alles vorhanden sein. Esri: Herr Huber, wir bedanken uns herzlich für das Interview! Das Interview führte Prof. Dr. Gerd Buziek von Esri Deutschland. Links zu aktuellen Veröffentlichungen http://www.landkreis-cham.de/kxw/common/file.aspx?data=sllX4CMMEQ36A6/fcaApVcpIU- 5ahDb5/mOCAioQluOvvt/Y/+0kcOV7R7v9U6kz+kR+bE+fslSBcJFrmAjbPj0Z8pVvFA7coYZCGw 5V4b+XoSZMjmkukvg== http://www.landkreis-cham.de/kxw/common/file.aspx?data=XkbC4OMXeJUJTNpH4tQF7S2sia 4DL7dxuBwTlSI6eFQXCoHCsEkSMqLGEPqfkPdujYSUKlu4hCne/hp68iASFQ4WF8X/5ZxaJOAP 6dTvX1YuXih9pNKTyw== ++

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