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arcAKTUELL 1.2014 - Wertvoll und begehrt

e di t ori a l Daten sind das neue Gold Firmen wie Burger King, Pepsi und andere bieten punktehungrigen Nutzern die Möglichkeit, sich Werbeclips auf Mobilgeräten anzusehen. Damit wächst die Zahl der Zuschauer, die Sender neh- men mehr Geld durch Werbung ein. Das Punktesystem ist sicher einträglicher als Anzeigen und Fernsehwerbung. Weiteres Kapital liegt in den Daten, die die Unternehmen über die App vom Nutzer erhalten. Dass wertvolle Datensammlungen nicht immer zu schützen sind, zeigen Hacking-Reports der letzten Zeit: Systeme von Staaten und der Industrie wurden ausgeforscht. Der Bundesnachrich- tendienst baut eine eigene Abteilung auf, um Angriffe auf Industrieunternehmen, zum Beispiel auf diejenigen, die De-Mail betreiben, zu unterbinden. Je stärker aber der Mail-Datenstrom an- schwillt, desto aussichtsloser scheint dieser Kampf. Dabei wäre der Aufwand für eine Ende-zu- Ende-Verschlüsselung immer noch minimal im Vergleich zu analogen Verfahren. Der Datenklau bei einem Mobilfunkanbieter löste bei den Kunden Alarm aus. Und die Nutzer anderer Dienste fragen sich: Kann das auch mir passieren? Denn der Handel mit gestohlenen Daten ist ein Millionengeschäft. Prinzipiell ist keine Institution, Behörde oder Firma zu 100 Pro- zent gegen solche Angriffe gefeit. Wer hat Interesse an den Datensätzen? Vor allem Kriminelle, die die darin enthaltenen Informati- onen für ihre Zwecke missbrauchen und das Vertrauen der Inhaber dieser Daten ausnutzen. Aber auch Marktforscher und Werber profitieren davon. Für besonders hochwertige Daten wie Kredit- kartennummern samt PIN werden bis zu 30 US-Dollar pro Datensatz bezahlt. Nutzer sozialer Netzwerke legen inzwischen hohen Wert darauf, ihre Daten zu kontrollieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom unter 1.000 Internet­ nutzern in Deutschland. 93 Prozent finden es am wichtigsten, persönliche Daten in einem sozialen Netzwerk löschen zu können. 91 Prozent wollen festlegen können, welche ­Daten für bestimmte Personengruppen sichtbar sind. 82 Prozent der Nutzer haben sich mit den Privatsphäre-Einstel- lungen ihres Dienstes auseinandergesetzt, 69 Prozent haben auch Änderungen vorgenommen. Unter den Jüngeren haben sich 90 Prozent mit den Einstellungen beschäftigt, 77 Prozent haben sie auch verändert. Neun von zehn Nutzern wollen, dass die Dienste-Anbieter für einen besse- ren Datenschutz sorgen. Symbole für den Wert von Daten sind der Aufstieg der Tech-Firmen und die enormen Summen, die ihnen von Investoren zufließen: Google hat an der New Yorker Börse einen Wert von 394 Mil- liarden Dollar (289 Milliarden Euro), Apple ist mit knapp 472 Milliarden Dollar der weltweit wert- vollste Konzern. Der Kurs von Google hat sich seit Juli 2012 verdoppelt und seit dem Frühjahr 2009 verdreifacht. Es wird immer mehr Geld auf die Zukunft gewettet – nach Überzeugung der Anleger sind also Daten das neue Gold. Mit freundlichen Grüßen Michael Sittard

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