Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

arcAKTUELL 1.2014 - Wertvoll und begehrt

38 Das Leitbild dieser Arbeit – die sieben Kernkomponenten des Konzepts und die drei Hauptaspekte der Philosophie Ein Konzept zur Unterstützung der forstwissenschaftlichen Lehre In der forstwirtschaftlichen Praxis spielen dezentrale, plattformartige und mobile GIS-Lösungen eine wichtige Rolle für das Management und den Austausch waldbezogener Geoinformationen. Bei forstlicher Pla- nung findet eine Vielzahl von fachlichen Kartenthemen, etwa zu Böden, Geologie, Klima, natürlicher Vegetation und vielem mehr, Berücksich- tigung. Vorgesehene Waldbehandlungsmaßnahmen wie Aufforstung, Pflege und Holzernte werden wiederum in operationalen Karten fest- geschrieben. Mit Blick auf die Entwicklung des zunehmenden GIS-Ein- satzes bei der Arbeit mit Karten in der Praxis wurde ein Konzept für eine Geoplattform zur Unterstützung der Forstausbildung erarbeitet. Dies geschah im Rahmen einer Masterarbeit an der Fakultät Forstwissen- schaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität Mün- chen in Weihenstephan und mit freundlicher Unterstützung der Esri Deutschland GmbH. Neuartige Arbeitsweisen und Werkzeuge, die mit Web-GIS im weitesten Sinne zusammenhängen, sollen räumliches Den- ken und GIS-Fertigkeiten unter den Studierenden kultivieren. Zunächst wurde ein allgemeines Leitbild des Konzepts als Orientierung aufgestellt. Dabei wurde versucht, eine abstrakte Geoplattform in sieben greifbare, charakteristische Komponenten und Eigenschaften zu glie- dern. Thematisiert wurde in diesem Leitbild auch die zugrunde liegende Philosophie der breiten, nicht auf GIS-Spezialisten bezogenen Anwen- derzielgruppe und der angestrebten Denkhaltung des bereitwilligen Teilens von Geoinformation. Übergeordnetes Ziel der Geoplattform ist es, den Austausch und die Kommunikation mit multidisziplinärer Geo- information unter den Mitgliedern der Studienfakultät zu fördern und zu erleichtern. Weiterhin soll der Zugang zu forstfachlichen Karten aus der Forstpraxis für den akademischen Bereich verbessert und gebün- delt werden. Die Bereitstellung von Kartenthemen beispielsweise der Bayerischen Forstverwaltung über die Geoplattform konnte durch den unternommenen Vorstoß in die Wege geleitet werden. Auf tech­ nischer Grundlage von ArcGIS Online, ArcGIS for Server und ArcGIS for Desktop wurden infrastrukturelle Varianten skizziert und hinsicht- lich Datensicherheit und Performanz bewertet. Als sinnvoll wurde eine Hybrid-Lösung mit einer On-Premise- und Cloud-Ebene erachtet (ArcGIS for Server in Kombination mit ArcGIS Online). Verschiedene Anwendungsszenarien der Geoplattform zu Lehrzwecken wurden generiert, erprobt und kritisch diskutiert. Sie wurden in zwei Gruppen strukturiert: (1) Erhebung und (2) Vermittlung von Geoinformati- onen. In ersterer werden Möglichkeiten vorgeschlagen, wie Studierende selbstständig einfache Merkmale im Gelände erfassen und direkt in eine Web-Karte einbinden können. Dies kann für eine persönliche Studien- aufgabe alleine oder kollaborativ mit Kommilitonen geschehen, worin eine besondere Stärke der Geoplattform liegt. Hauptgegenstand die- ser Anwendungsszenarien sind Feature-Dienste und die mobile App Collector for ArcGIS. Bei der Vermittlung von Geoinformationen stehen Kartenpräsentations­ anwendungen(Storymaps)imFokus.StudierendehabendadurchdieMög- lichkeit, räumliche Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten als abwechslungs­ reiche Ergänzung zu statischen Dokumenten zu präsentieren. Tourkarten sinddafürgeeignet,beispielsweiseForstexkursionenoderWaldlehrpfade interaktiv mit Text und Bildern zu dokumentieren und zum Teil öffent- lichkeitswirksam zu schalten. In dem Konzept wurden weiterhin Möglichkeiten des Managements der Geoplattform, der Pflege und Moderation von Inhalten sowie Aspekte der Zugriffskontrolle und Didaktik behandelt. Angestrebt ist, dass Studierende die Möglichkeiten und Vorteile der Geoplattform jederzeit und von überall aus nutzen können und dass sie als User die Plattform inhaltlich und kreativ mitgestalten. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Möglichkeit des Log-ins mit der für alle campusweiten Online-Dienste gewohnten Kennung. Wünschenswert ist auch, dass bestehende Inhalte des Curriculums durch An- wendung der Geoplattform ergänzt werden und die neu- artigen Arbeitsweisen die Rolle des klassischen Desktop- GIS aufwerten. Auf vielfältige Weise kann nach Ansicht des Autors die Geoplattform in naher Zukunft der Fakultät ei- nen beachtlichen Mehrwert liefern. Als Weiterentwick- lungsansätze sieht das Konzept die Vernetzung, Koopera- tion und den Erfahrungsaustausch mit anderen Standorten forstlicher Lehre in Deutschland vor. Um Studierenden und Dozenten die Nutzung eines umfassenden Angebots forstfachlicher Karten für Lehrzwecke zu ermöglichen, wird der Ausbau einer Geoinformations­brücke zur Forstpraxis weiter vorangetrieben. Technische Universität München Nicolas Dechamps www.tum.de ++ Geoplattform für die Forstausbildung bi l d u ng u nd forsch u ng Das Leitbild dieser Arbeit – die sieben Kernkomponenten des Konzepts und die drei Hauptaspekte der Philosophie Konzept Geoplattform Inhalt Anwender Management Software Hardware Funktionalität Philosophie breite Zielgruppe Vernetzung kollabo- ratives Teilen

Seitenübersicht