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arcAKTUELL 2.2014 - Auf Schritt und Tritt

Wander-App im Finale von „Jugend forscht“ Noch schnell hoch auf den Berg – so denken nicht wenige Wanderer vor ihren Touren. Durch die Überschätzung der eigenen Belastbarkeit kommt es nicht selten auch zu Unfällen, nach denen die Bergwacht ausrücken muss. Dies soll durch eine Applikation verhindert werden, die bei einer Überschreitung der Belastbar- keitsgrenze den Wanderer mittels einer Real- time-Überwachung warnt. Um den Nutzer auch sicher ans Ziel zu bringen, ist eine Offline-Navi- gation integriert. Eine Erfindung, die auch den Juroren von „Jugend forscht“ gefiel. Im April durften wir mit unserer Idee am Landesfinale in München teilnehmen. GEOSchoolDay auf dem GEOSummit 2014 Schülerinnen und Schüler lancieren auf der nationalen GIS-Konferenz innovative GeoGames Zur alle zwei Jahr stattfindenden nationalen GIS-Konferenz und GIS-Messe in der Schweiz (GEOSummit) wurden zum ersten Mal Schweizer Schulklassen eingeladen. Damit sollte dem Nachwuchs die spannende und progressive Branche schmackhaft gemacht werden. Dafür wurde ein separates Organisationsko- mitee aus der Bildungsszene gegründet, das für den dritten der drei Tage den sogenann- ten GEOSchoolDay vorbereitete. Nahezu ein Dutzend Schweizer Schulklassen pilgerten trotz Schuljahresendstress nach Bern zu dieser ein- maligen Veranstaltung. Ziel des GEOSchool- Team genannten Komitees war es, mittels Spass und Dynamik dem Schweizer Nachwuchs GIS näherzubringen. Dabei entstanden unter anderem innovative Schweizer GeoGames. Wie viele und wo in welchen Quartieren der Berner Altstadt tragen Fussgängerinnen und Fussgänger gerade weisse Socken? Kartiere mittels der GPS-Information jedes mobilen Geräts der Schüler einer Schulklasse ein Klas- senlogo. Finde die lautesten und leisesten Strassenkreuzungen von Bern. Diese und an- dere lustige Aufgabenstellungen lösten über 100 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig in den Berner Altstadtquartieren im Rahmen der MegaGeoGames. Ausgerüstet mit Smartphone und Tablet, erforschten und erkundeten sie Level für Level die Fragen. Die Resultate der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden live in die Messe des GEOSummit übertragen, auf diese Weise konnten die Konferenzbesucher die Gamer in Form von sich bewegenden Punkten und Informationen wie Visualisierun- gen der Erhebungen auf der Karte, Statistiken dazu, Messages und Fotostreams sowie einer Rangliste in Echtzeit erleben. Nebenher präsentierte die Schweizer Schul- szene aus Privaten und Hochschulen weitere Games mit Geo-, GPS-, Vermessungs- oder Raumfragen: eine bunte Sammlung von inno- vativen Games aus der Schweiz, die nun dank der mobilen Generation möglich sind. NähereszumAblaufdesTagesunddieMöglich- keit zu Erkundung und Studium der Resultate zeigt die Konferenzseite.1 Das Organisationskomitee des GEOSchoolDay freut sich auf eine Fortführung einer solchen Veranstaltung an Schulen oder Hochschulen und steht für Anregungen und nähere Aus- künfte gern zur Verfügung. Christian Sailer Esri Schweiz AG 1 www.geosummit.ch ++ Safe Mountain Hiker Für unsere Applikation haben wir – zwei 17-jäh- rige Schüler aus Berchtesgaden – eine Formel entwickelt, die anhand physiologischer und physikalischer Faktoren die jeweilige Leistungs- fähigkeit des Wanderers abschätzt. Dafür muss er lediglich sein Körpergewicht, das Gewicht seines Gepäcks und seine maximale Belastbar- keit eingeben, und schon kann es losgehen. Ein weiterer Parameter neben dem Gewicht ist die momentane Steigung/Neigung. Da die Höhendaten des GPS-Sensors allerdings zu ungenau sind und eine zuverlässige Internet­ verbindung zum Beispiel in den Alpen fehlt, werden hierfür Onboard-Geodaten verwendet. Dafür wurden Geodaten des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern (Digitales Orthophoto 2 m, Digitales Geländemodell 5 m und Wanderwegenetz) zu einem ArcGIS Tile Package als Basemap-Layer und einem Wanderwegenetz mit ergänzten Höhendaten für das Smartphone verarbeitet. Ursprünglich musste Letzteres als JSON-Datei nach den Spezifikationen von Esri vorliegen. Allerdings war die Implementierung eines Kon- verters notwendig. Damit waren zunächst auch Performance-Probleme verbunden, denn das Einlesen und Anzeigen führte zur CPU- und RAM-Überlastung. Diese Schwierigkeiten wur- den dadurch behoben, dass das Wanderwege- netz zur Darstellung ins ArcGIS Tile Package integriert und die JSON-Datei in mehrere klei- nere Dateien aufgeteilt wurde. Durch die ver- besserte Unterstützung von Offline-Funktionen bei ArcGIS Runtime SDK for Android und das problemlose Teilen mit ArcGIS for Desktop werden mittlerweile Geodatabases unterstützt, die auch die Effizienz steigern. Aus diesem Grund wurde die ursprüngliche Version der Ap- plikation nochmals umprogrammiert, um die- sen Vorteil ausnutzen zu können und letztend- lich damit die Performance zu steigern. Mit den Onboard-Höhendaten kann jetzt über die GPS-Position die vorhandene Steigung/ Neigung berechnet werden, und zusammen mit der GPS-Geschwindigkeit und den vom Be- nutzer eingegebenen physiologischen Daten kann er seine jeweilige Leistung während der Wanderung kontinuierlich abschätzen. Bei der Überschreitung der vom Wanderer vorgege- benen Maximalbelastung erhält er eine War- nung nach Ampelschema. Zusätzlich gibt es auch eine akustische Warnung, sodass der Nut- zer nicht aufs Display angewiesen ist. Die Wander-App ist sicher ein gutes Beispiel dafür, wie Geoinformatik mit einer mobilen An- wendung zur Gesundheit des Menschen beitra- gen und ihm die Natur näherbringen kann. Thomas Robert Altstidl Johannes Michael Altstidl ++ Jan Wilkening Esri Deutschland Kranzberg 43bi l d u ng u nd forsch u ng

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