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arcAKTUELL 2.2014 - Auf Schritt und Tritt

Die Stadt Recklinghausen liegt im Ruhrgebiet und ist Sitz des bevöl- kerungsreichsten deutschen Landkreises, des Kreises Recklinghausen. Grünflächen sind überall in der Stadt zu finden: am Straßenrand, auf Verkehrsinseln und als Blumenbeete, die auf öffentlichen Grundstücken stehen, oder als besondere Parkanlagen. Die Pflege einer Grünfläche erfordert Zeit und Ausdauer. Doch es lohnt sich, denn attraktive Grün- flächen ohne Müll und mit schönen Blumen oder gemähtem Rasen stei- gern den Wohlfühlfaktor einer jeden Stadt. Für die Pflege der städtischen Bäume und Grünanlagen Recklinghau- sens sind die Kommunalen Servicebetriebe der Stadt (KSR) verantwort- lich. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung sorgt mit ihren etwa 400 Mitarbeitern unter dem Einsatz neuester Technik für den Betrieb der städtischen Friedhöfe, die Straßeninstandhaltung und die Unterhaltung von Grünflächen, die Straßenreinigung und den Winterdienst, die Mül­l­- entsorgung und den Betrieb von Werkstätten. Sie bietet ihre Leistun- gen den auftraggebenden städtischen Fachbereichen an, wird im Rah- men von Servicekontrakten beauftragt und rechnet ihre Leistungen mit entsprechenden Nachweisen ab. Baumkataster und -kontrolle Die KSR führen unter anderem auch – auf Basis von ArcGIS for Desk- top im Zusammenspiel mit pit-Kommunal – ein Baumkataster, das die Grundlage für die regelmäßige Pflege der Bäume im städtischen Be- stand und ihre Kontrolle zur Gewährleistung der Verkehrssicherungs- pflicht bildet. Alle circa 31.500 Baumstandorte an Straßen, in Grünan­ lagen und auf Spielplätzen sind darin erfasst und wurden 850 sogenann- ten Pflegeobjekten zugeordnet. Die Verkehrssicherheit des Baumbestands muss gemäß Rechtsspre- chung auf allen Grundstücken der Stadt Recklinghausen gewährleis- tet werden. Zu diesem Zweck müssen alle städtischen Bäume jährlich kontrolliert und die Kontrollen dokumentiert, bei vorhandenen Schä- den müssen die Kontrollintervalle dem Baumzustand angepasst wer- den. Seit 2003 wird die Kontrolle der Bäume durch digitale Methoden unterstützt. Mit einem robusten Handheld und der Software pit-Mobil werden alle notwendigen Informationen aus den vergangenen Bege- hungen mitgenommen, sodass sehr präzise Aussagen über die Vitalität und Verkehrssicherheit des jeweiligen Baums getroffen werden können. Stellt der Mitarbeiter der KSR vor Ort Schäden an Krone, Stamm oder Wurzel fest oder muss er Pflegemaßnahmen notieren, kann er dies in einfachen Eingabeformularen festhalten, die ihm die Software eigens dafür anbietet. Die so gesammelten Daten werden in die zentrale Daten­ bank zurückgegeben. Baumpflege und Controlling Mit der Rückgabe der Daten aus der Begehung beginnt ein wichtiger digitaler Prozess zur weiteren Verarbeitung der neuen Informationen: die Auftragsbearbeitung. Jeder gemeldete Schaden wird nach Dring- lichkeit eingeordnet; es wird ein entsprechend vorbereiteter Auftrag er- stellt, der an die Baumpflege-Kolonne übergeben wird. Ihre Mitarbei- ter sorgen mit einem Hubsteiger für die erforderlichen Maßnahmen und kennzeichnen anschließend den Auftrag direkt am Tablet-PC als erle- digt. Damit erhält die entsprechende Schadensmeldung ebenfalls den Erledigungsvermerk. Mit der digitalen Rückgabe der Aufträge in die zent­ rale Datenbank kann nun der abschließende digitale Prozess beginnen: das Controlling. In einem Baumbericht wird in regelmäßigen Abständen ausgewertet, wie sich der Baumbestand entwickelt. Grünflächenkataster und -pflege Das Grünflächenkataster wird mit ArcGIS for Desktop auf einem robus- ten Feldrechner und durch präzise satellitengestützte Positionsangaben des Trimble Pathfinder aufgebaut. Die Software-Erweiterung Trimble GPS-Analyst ermöglicht die topologisch korrekte und effiziente Erfas- sung von Parkanlagen, wobei jede Kante nur einmal abgelaufen werden muss. Hat die Kante mehrere Objektzuordnungen, zum Beispiel Grenze der Rasenfläche zur rechten Hand und gleichzeitig Grenze zur Wasser­ fläche zur linken Hand bzw. line­are Uferbefestigung, ist dies in einem Vermessungsgang möglich. Dabei bestimmt das GNSS mit seiner besonderen Empfangsoptimierung die benötigten Positionen auch bei Abschattungen durch belaubte Gehölze. Jeder so erfassten Pflegeeinheit werden in der Fachsoftware pit-Kommunal die dort erforderlichen Tätigkeiten (Arbeitsarten) mit Stundenverrech- nungssätzen, Pflegeklassen und Häufigkeiten zugeordnet. Auf Grund- lage dieses Datenmaterials werden die betriebswirtschaftlichen Prozesse angestoßen: Kostenermittlungen und Abrechnungen sowie weitere Auswertungen. Der Leistungsnachweis wird durch die Pflegekolonne vor Ort auf einem mobilen Handgerät direkt digital erbracht, indem sie den Einsatzort, die vor ihr ausgeführten Arbeiten und den dafür jeweils benötigten Zeitaufwand aufzeichnet. Fazit Die beim KSR digital geführten Kataster für Grünflächen, Spielgeräte und Straßenbäume werden mit durchgehenden mobilen Prozessen er- gänzt und so zu einem tagesaktuellen Datenpool geführt, an dem die betriebswirtschaftlichen Prozesse direkt ansetzen. Nur so ist es mög- lich, die fachlichen Erfordernisse an ein vom Bürger gewünschtes grünes Stadtbild, die gesetzlichen Anforderungen der Verkehrssicherung und ihre Dokumentation mit den Notwendigkeiten einer kosten­effizienten Betriebsführung in Einklang zu bringen. Kommunale Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) Sébastien Thömmes www.zbh-ksr.de ++ Recklinghausens stadtgrün in sicheren Händen s c h w e r p u n k t22

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