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arcAKTUELL 2.2014 - Auf Schritt und Tritt

Die Kartografie ist seit ihren Ursprüngen im Altertum eine didaktische Disziplin, deren Bestreben es ist, Orientierung im Raum zu stiften. Die raumbezogene Datenverarbeitung moderner und leistungsfähiger GIS des 21. Jahrhunderts geht allerdings erheblich weiter. Mit ihrer Hilfe wer- den die Räume, in denen wir uns täglich bewegen, nachhaltig gestal- tet. Im Alltag profitieren wir sehr davon, wenngleich uns das nicht im- mer bewusst ist. Ein Tag mit GIS Der Wecker auf meinem GPS-Smartphone läutet um 7.00 Uhr morgens. Die Vorhänge sind noch zugezogen und ich schalte die Nachttischlampe ein. Der Strom für den Betrieb der Lampe ist seit Jahrzehnten nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Für die Elektrizitätswerke nehmen GIS eine zentrale Position bei der Instandhaltung der Stromnetzinfrastruktur ein: Sie unterstützen die Konzerne massgeblich dabei, ihren gesetzlichen Ver- sorgungsauftrag zu erfüllen, denn der überwiegende Teil des Anlagen- vermögens eines Versorgungsunternehmens hat einen räumlichen Bezug und ist im GIS erfasst. Egal ob auf strategischer Ebene die langfristi- ge Planung von Infrastrukturinvestitionen ansteht oder die Umsetzung einzelner Instandhaltungsmassnahmen vorbereitet wird: Geoinforma- tionssysteme können kartografisch aufbereitete Informationen als wich- tige Entscheidungsgrundlage liefern. Ich habe nur noch eine halbe Stunde Zeit, bevor ich zur Arbeit aufbrechen muss und beeile mich daher, ins Bad zu kommen. Das Wasser für meine morgendliche Dusche hat einen langen Weg hinter sich: Es wurde aus dem Grundwasser gewonnen, durchlief einen Aufbe- reitungsprozess in einem Wasserwerk und wurde durch ein Rohrleitungs- netz zu meiner Wohnung geführt. Die Planung, Dokumentation und siche- re Wartung moderner Wasserversorgungsnetze inklusive ihrer baulichen Elemente und Betriebsmittel besteht aus Prozessen, die den Einsatz fach- lich spezialisierter GIS heute unentbehrlich machen. Ich muss nun – nach einem kurzen Frühstück – los, da ich in einer Stunde einen Termin bei einem Kunden habe. Ich kenne den kürzesten Weg zum Besprechungsort nicht und gebe die Ziel­ adresse daher in mein Handy ein, auf dem mir eine App eine Route mitsamt einiger Alternativen berechnet, die das derzeitige Verkehrsaufkommen mitberücksichtigen. Portable Endgeräte und die zunehmende Verfügbarkeit des mobilen Internet ermöglichten die Entwicklung und sinnvolle Nutzung von so- genannten Location-based Services (standortbasierten Diensten oder Anwendungen), die auf Basis der mit GPS ermittelten Position eines Benutzers standortbezogene Informationen und ihre Verarbeitung ­anbieten. GPS-fähige Smartphones sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags. Wir nutzen sie als Navigationsgeräte oder um in einer uns fremden Umgebung Kinos, Tankstellen oder Geldautomaten zu finden. Ich komme pünktlich zur Besprechung. Nach einem produktiven Vormittag suchen wir ein nahe gelegenes Restaurant auf. Dass wir täglich mit frischen Lebensmitteln versorgt werden, ist Zeichen unseres Wohlstands und keine Selbstverständlichkeit. Dahinter stecken internationale Lebensmitteltransporte mit einer komplexen unterneh- mensübergreifende Logistik. Auch hier kommen GIS zum Einsatz, etwa im Fuhrparkmanagement oder bei der Kostensimulation unterschied­licher Transportwege. Ein Tag mit GIS s c h w e r p u n k t14

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