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arcAKTUELL 2.2014 - Auf Schritt und Tritt

Wege optimieren im Nahverkehr Wo ist die nächste Haltestelle? Komme ich am Sonntag in den Zoo? Wie erreiche ich mehr Fahrgäste bei Reduzierung der Kosten? Die Anwen- dungsmöglichkeiten für Geoinformationssysteme im öffentlichen Nahver- kehr sind vielfältig. Mit Werkzeugen wie der ArcGIS Erweiterung Network Analyst können die Lage von Haltestellen und Verkehrsnetzen optimiert, der Fahrzeugeinsatz geplant oder multimodale Netze entwickelt werden. Die Kundeninformation im Nahverkehr hat sich rasant gewandelt. War vor zehn Jahren die Karte in der Fahrplanauskunft noch eine Besonder- heit, können Smartphone-Nutzer sich heute jederzeit orten lassen und Augmented Reality nutzen. So spielen mobile Anwendungen gegenwär- tig die entscheidende Rolle bei der Fahrgastinformation, mittlerweile kommen rund 80 Prozent der Fahrplanfragen im Verkehrsverbund Bre- men/Niedersachsen (VBN) von Apps. Im Störungsfall bieten die Geoda- ten eine wertvolle Hilfe; selbst ortsunkundige Fahrgäste können heute umgeleitet werden. Die Verwendung von Geodaten in den Anwendun- gen setzt voraus, dass sie eine hohe Genauigkeit aufweisen; ansonsten ist der Fahrgast schnell auf sich allein gestellt. Geoinformationssysteme helfen im Hintergrund durch die Verknüpfung der Daten aus verschiede- nen Quellen, ihre Qualität zu verbessern. Die Verknüpfung mit geoba- sierten Haltestellenkatastern liefert dem Kunden wichtige Informatio- nen zur Haltestellenausstattung und Barrierefreiheit. Verkehrsnetze müssen laufend an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst werden. Dies betrifft die Linienführung oder auch nur die Ver- legung von Haltestellen. Die Analyse von Einzugsbereichen und Poten- zialen auf der Basis von GIS schafft hier die Basis zur Bewertung von fol- genreichen Investitionsentscheidungen. Zum Beispiel bei der Frage, ob man durch den Bau eines weiteren Eingangs zur U-Bahn ausreichend viele neue Fahrgäste erreicht, sodass sich der Umbau volkswirtschaftlich lohnt. Auch die Illustration von Einzugsbereichen auf dem Wegenetz an- statt der Darstellung von Luftlinienradien verbessert die Planungsmög- lichkeiten und schafft aussagekräftigere Karten. Multimodale Routen werden erst durch Einsatz von Netzanalysen mög- lich, die Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger setzt eine hohe Da- tenqualität voraus. Im Network Analyst können Autostraßen-, Fuß- und Radwegenetze mit dem Netz des öffentlichen Verkehrs verknüpft wer- den. Schwachstellen oder interessante Verknüpfungspunkte lassen sich so schnell aufspüren. Im Bereich der Fußgängernavigation eröffnen die Daten aus OpenStreetMap (OSM) mit Ihrer Detailliertheit und Aktuali- tät eine neue Datenquelle, die bisher nicht verfügbar war. Mit ArcGIS und dem Network Analyst können Lücken und Fehler analysiert und durch den ArcGIS Editor für OSM auch direkt in OSM bearbeitet werden. OSM ist auch eine wertvolle Quelle für Daten wie Points of Interest (POI). Hier hat die Community Datenbestände geschaffen, an denen komplexe Systeme bisher gescheitert sind. Ihre Integration in die Fahrplanauskunft erleichtert die Suche für den Fahrgast. Er braucht nicht mehr die Straße und Hausnummer eines Museums oder die nächstgelegene Haltestelle zu kennen, der Name der Ausstellungshalle reicht jetzt aus, damit er sich zurechtfindet. GIS-Anwendungen erleichtern auch hier die Daten- kontrolle und Darstellung. Open Data ermöglichen neue Perspektiven im Nahverkehr. Insbesonde- re die Veröffentlichung von Fahrplaninformationen im weltweiten For- mat „Standard General Transit Feed“ Specification (GTFS) ermöglicht es Anbietern wie Esri, Lösungen zu entwickeln, die mit einer einfachen Integration von Daten verbunden sind. Die Erweiterung für den Network Analyst steckt zwar noch in der Testphase, aber die ersten Ergebnisse sind sehr erfolgversprechend. So kann die Erreichbarkeit von Zentren in Abhängigkeit von der Uhrzeit und vom Wochentag dargestellt werden. Insbesondere für ländliche Regionen, in denen das Angebot stark vari- iert, ergeben sich neue Analysemöglichkeiten. Gegenüber vorhandenen Anwendungen wie Verkehrssimulationssystemen erschließen sich durch die Verknüpfung mit Strukturdaten neue Möglichkeiten. s c h w e r p u n k t16

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