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arcAKTUELL 2.2014 - Auf Schritt und Tritt

gezahlten Stücklöhnen der Mindestlohn für die vom Zusteller geleiste- ten Arbeitsstunden nicht unterschritten wird. Des Weiteren ist der Ver- lag verpflichtet, die Arbeitszeiten der Zusteller genau zu dokumentie- ren und im Falle einer Kontrolle durch die zustän­dige Zollverwaltung ihr diese Dokumentation auch vorzulegen. Um diese gesetzlichen Vorga- ben erfüllen und den Mindestlohn gewährleisten zu können, hat der Ver- lag die zentrale Aufgabe, seine Bezirke transparent und nachvollziehbar zu bewerten, und ist gut beraten, alte Strukturen in der Zustelllogistik zu optimieren. Mit dem Geomarketing-Modul Gebietsplanung und -management (GuM), das auf ArcGIS 10.2 aufsetzt, stellt die sabris ag Verlagen dafür ein effizientes Werkzeug zur Verfügung. Visualisierung, Analyse und Bearbeitung von Bezirksstrukturen Mit sabris GuM lassen sich zunächst alle Verlagsstrukturen und die zu- gehörigen Zustellparameter auf Grundlage von Gebäudekoordinaten, die mit verlagsinternen und externen Informationen (zum Beispiel Abo- und Haushaltszahlen) angereichert werden, vollständig und exakt ab- bilden. sabris GuM ermöglicht die präzise Berechnung der Zustellzeit unter Berücksichtigung spezifischer Geschwindigkeiten des Verkehrsmit- tels, das für die Zustellung benutzt wird, und zusätzlicher Parameter wie Steck-, Schlüssel-, Rüst- und Stiegenzeiten oder der Wegzeiten zu rück- wärtigen Gebäuden. Sowohl die kartografische Darstellung als auch die Berechnung der Zustellzeiten basiert auf tagesaktuellen Daten aus dem Verlagssystem. Die Visualisierung der Zustellbezirke in ArcMap ermög- licht zum Beispiel die schnelle Identifikation von Zerklüftungen in den Zustellbezirken, die oftmals zu hohen Zustellzeiten führen. Erfordert das Ausmaß der Zerklüftung eine Neu- bzw. Umplanung der vorhandenen Bezirksstrukturen, wird dies ebenfalls in sabris GuM umgesetzt. Dabei kann der Verlag alternative Zustellstrukturen (zum Beispiel Abo + RHH, Abo + Post) analysieren und die Auswirkung einer Neukonzeption der Logistik auf die Zustellkosten je Bezirk bewerten. Das Zusammenlegen von Zustellgängen ermöglicht die Erhöhung der Zustellmengen pro Be- zirk, die Bezirke müssen dafür aber gegebenenfalls verkleinert werden. Das Ergebnis einer Neuplanung sind kompakte Strukturen, die insge- samt zu einer Reduzierung des Zustellaufwands um bis zu 15 Prozent und der Bezirksanzahl um bis zu 25 Prozent führen. Bezirksbewertung – Transparenz, Fairness, aber auch Effizienz Die erste Aufgabe bei der Vorbereitung auf einen Mindestlohn besteht in der Bewertung der gegebenen Zustellstrukturen. Die Ermittlung der tatsächlichen Zustellaufwände bedeutet das Umdenken von Stücklöh- nen auf Zustellzeiten. Dabei muss auch die Zeit, die der Zusteller für den Weg von der Abladestelle zum Bezirk benötigt, als Arbeitszeit einbezo- gen werden. Für das Erreichen der größtmöglichen Transparenz werden bei der Bezirksbewertung alle verfügbaren und relevanten Parameter berücksichtigt, zum Beispiel die Verteilmengen (Abos, RHH, Prospekte, Wochenblätter etc.), die Gebietsstruktur, die Bebauungsstruktur, die Ver- teildichte, das optimale Verkehrsmittel etc. Der wichtigste Schritt ist die faire, transparente und nachvollziehbare Bezirksklassifizierung, auf deren Basis die spezifische Zeitermittlung ge- schieht. Grundlage für diese Klassifizierung sind die Bebauungs-, die Ge- bäude- und die Zustellstruktur der einzelnen Bezirke. Gebiete, die sich bei diesen Parametern gleichen, werden in Gruppen zusammengefasst. Die- sen Bezirksklassen werden dann individuelle Steckzeiten zugewiesen. Auf dieser Grundlage kann der Verlag ein Lohnmodell erarbeiten, das darauf abzielt, die Stückentlohnung bei gleichzeitiger Erfüllung der in der Min- destlohnregelung formulierten Anforderungen beizubehalten. Die ge- setzliche Vorgabe zur Dokumentation der Arbeitszeiten darf nicht darauf hinauslaufen, dass der Zusteller seine Zeit aufschreibt. Vielmehr müssen die Bezirksbewertungen so angelegt werden, dass jederzeit der Nach- weis möglich ist, dass bei einer bestimmten Stückzahl und der entspre- chenden Lohneinstufung der Mindestlohn gewährleistet werden kann. Eine Auswahl von repräsentativen Stichproben sollte dann im Falle einer Prüfung zur Verfügung stehen. Die Abbildungen 2 bis 4 verdeutlichen die Verteilung der unterschiedli- chen Bezirksklassen innerhalb eines Verbreitungsgebiets mit einer Stadt im Zentrum und dem Umland. Die klassifizierte Darstellung der Bezirke in der Karte zeigt, dass Bezirke, die in ihrer Bebauungs- und Zustell- struktur gleichartig sind, sowohl im städtischen als auch im ländlichen Gebiet vertreten sind. Webbasierte Bereitstellung der Zustellerunterlagen Über das Zustellerinformationsportal (ZiP) können die tagesaktuellen In- formationen für den Zeitungszusteller in einer Webanwendung zur Ver- fügung gestellt werden, der sie damit jederzeit vom heimischen PC aus oder unterwegs über ein Smartphone abrufen kann. Das ZiP erleichtert den Informationsaustausch und die Einarbeitung neuer Zusteller, Springer und Aushilfen. Sie können sich bereits im Vorfeld gezielt auf ihre Arbeit vorbereiten und sich mit Lauflisten in Gehreihenfolge und anhand von unterstützenden Karten wesentlich besser orientieren. Mit dem branchenspezifischen Geomarketing-Modul GuM bietet die sabris ag dem Verlag die Möglichkeit, seine Bezirksstrukturen in ArcMap darzustellen und bei Bedarf zu modifizieren. Die Arbeitszeiten können umfassend analysiert und dokumentiert werden. Auf der Grundlage ei- ner transparenten und objektiven Bewertung und Klassifizierung der Zustellbezirke kann der Verlag ein entsprechendes Lohnmodell erar- beiten, um den Vorgaben des Mindestlohngesetzes gerecht zu werden. sabris ag Dr. Karl Friedrich Trespe Timo Trespe Jens Dezelski www.sabris.de ++ Abbildung 1: GuM Zustellbuch Abbildung 2: städtischer Bezirk Abbildung 3: Ortsteilzentren Abbildung 4: urbaner Bezirk s c h w e r p u n k t 27

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