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arcAKTUELL 1.2012 - Teilen und mitteilen - Karten in der Kommunikation

1/2012 arcAKTUELL 55 Ruanda verfolgt seine Entwicklungsziele mit GIS schiedene Kategorien mit Unterkategorien, Namen, Website-Adressen und Anmerkun- gen auf Papierformularen festgehalten. Nach Abschluss der Felddatenerfassung wurden die Koordinaten mit ihren Schlüs- selnummern und den in Tabellen über- führten Sachinformationen am Computer zusammengeführt und verschiedenen Qua- litätsprüfungen unterzogen. Es zeigte sich, dass die Teams nicht immer in ihren Stadt- teilgrenzen geblieben waren, obwohl die- se als Hintergrund während der Datenerfas- sung zur Verfügung gestanden hatten. Die doppelt erfassten Einrichtungen konnten leicht über räumliche und attributive Abfra- gen mit GIS gefunden und gelöscht werden. Eine weitere Korrektur der Daten wurde mit- hilfe der GIS-Desktop-Editierwerkzeuge vor- genommen. Dazu wurden die Bing Maps von ArcGIS Online als Basiskarten verwen- det und die Koordinaten, die vor den Ge- bäuden aufgenommen worden waren, auf den Grundriss der Häuser verschoben. Anschließend erfolgte die Aufbereitung der Points of Interest je nach Wichtigkeit in un- terschiedliche Maßstabsgruppen sowie der Upload auf ArcGIS Online. Die Schülerinnen und Schüler wurden in vier Gruppen auf- geteilt, um die Arbeiten der Projektwoche während der Abschlussfeier zu präsentieren. Nach der Vorstellung der Ergebnisse veröf- fentlichte Rica Rwigamba, die Direktorin des ruandischen Tourismusbüros, im Beisein von Vertretern des Bildungsministeriums, dem GIS Center und Esri Deutschland die „Tou- rist Map of Kigali“ auf ArcGIS Online. Rica Rwigamba sagte: „Die Schülerinnen und Schüler haben in kurzer Zeit etwas er- reicht, was ihre Institution schon lange hat- te machen wollen.“ Sie dankte allen Teil- nehmern für ihre Arbeit und ermutigte die Schülerinnen und Schüler, ihre neu erworbe- nen GIS- und GPS-Kenntnisse zur Erfassung weiterer touristisch relevanter Informationen in anderen Gegenden Ruandas einzusetzen. Esri Rwanda zieht eine sehr positive Bilanz aus dem vierten Esri Summer Camp. Es wurde ge- zeigt, dass es mit relativ geringem Aufwand möglich ist, einen Stadtplan mit touristischen Informationen zu erstellen und ihn der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die ru- andische Tourismusbehörde hat die Karte in- zwischen in ihre offizielle Webseite eingebaut und möchte die Aktivitäten auf andere Städte und Naturparks ausweiten. ++ Connie Schmidt Esri Rwanda Ltd. Kigali c.schmidt@esri.rw GIS unterstützt Ruandas Zensus 2012 Das kleine ostafrikanische Ruanda zwischen der Demokratischen Republik Kongo, Ugan- da, Tansania und Burundi ist ungefähr so groß wie Hessen und hat eine Bevölkerungs- zahl von etwa zehn Millionen Einwohnern. Für 2012 hat die ruandische Regierung zur Entwicklungsförderung und Armutsbekämp- fung einen landesweiten Zensus mit Volks- und Gebäudezählung angesetzt – eine kom- plexe Herausforderung für ein Land wie Ruanda, das immer noch mit den Folgen des Genozids von 1994 zu kämpfen hat. Der „General Population and Housing Census 2012“ wird der zweite Zensus nach dem Ge- nozid sein und soll verschiedenen Verwal- tungsebenen Daten liefern. Ruanda enga- giert sich sehr für den Wiederaufbau und hat sich hohe Entwicklungsziele gesteckt. Die Gründung des Nationalen Amts für Statistik 2005 ist Teil dieses Prozesses. Das unabhän- gige „National Institute of Statistics of Rwan- da“ (NISR) soll die Entwicklungsagenda mit aktuellen und verlässlichen statistischen In- formationen und Dienstleistungen unterstüt- zen. Zur Modernisierung der vorhandenen Datenbanken und um statistische mit raum- bezogenen Daten zu verbinden, hat sich das Institut an Esri Rwanda gewandt. Die GIS- gestützten Datenbanken sollen außerdem maßgeblich dazu beitragen, den anstehen- den Zensus mit seinen umfangreichen Erhe- bungen zu meistern. Die ruandische Verwaltung ist mit GIS nicht unvertraut, da Esri seit über sechs Jahren ru- andische Fachkräfte schult und lokale Projek- te, Ministerien und Universitäten begleitet. Esri konnte dadurch Erfahrung mit den loka- len Bedürfnissen und dem institutionellen und technischen Entwicklungsstand sammeln. Das NISR hat im Herbst 2010 sechzig zusätz- liche Kartografen eingestellt und geschult, um die geografischen Grenzen von mehr als 14.000 Dörfern und deren Infrastruktur zu er- fassen. Sie benutzten dafür GPS-Geräte von Trimble mit ArcPad Software, um die Daten der kleinsten Verwaltungseinheiten zu aktua- lisieren und soziökonomische Infrastrukturen wie Schulen, Gesundheitszentren, Märkte, In- dustrieanlagen und Stromleitungen zu geo- referenzieren. Das neue GIS-Team kartiert und analysiert die Zensusdaten dann mit ArcGIS for Desktop und ArcGIS for Server. Dem NISR gelingt es damit, mehrere Daten- dimensionen abzubilden, um die Fortschrit- te des nationalen Entwicklungsprogramms besser zu verfolgen. So kann die geografi- sche Verknüpfung der Zensusdaten etwa die Planung von Schulen, Krankenhäusern und Straßen unterstützen, die Zahl hilfsbedürfti- ger Personengruppen verorten, Geschlech- terungleichheiten bezogen auf die Jobsitua- tion und Alphabetisierung aufdecken sowie demografische Entwicklungen prognostizie- ren. Kartiert werden auch Infrastrukturmerk- male wie der Zugang zu Trinkwasserquellen, Elektrizität und Telekommunikation. Die Datenerhebung bei Haushalten hat Esri Rwanda bereits mit Schülern des jährlichen Summer Camps in kleinem Rahmen erprobt. Esri Rwanda hatte 2010 in Abstimmung mit dem NISR einen entsprechenden Fragebo- gen entworfen und sich die Erlaubnis zur Befragung der Haushalte innerhalb eines Gebietes eingeholt. Ausgestattet mit den Fragebögen und GPS-Geräten gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sum- mer Camps unter Begleitung von Esri Mit- arbeitern und in GIS ausgebildeten Lehrern ins Feld. Die Erhebung zielte darauf ab, In- formationen zur Nutzung moderner Infor- mationstechnik und Telekommunikation in Abhängigkeit von sozioökonomischen, infra- strukturellen und raumbezogenen Faktoren zu erhalten. Das NISR und Esri Rwanda wer- den weiterhin nicht nur technisch, sondern auch im Rahmen der Nachwuchsförderung ihre Zusammenarbeit vertiefen. Das Institut möchte den besten GIS-Schülern Praktika anbieten. ++ Jennifer Zonsius Esri Deutschland GmbH Kranzberg E S R I H A N D E LT

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