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arcAKTUELL 1.2012 - Teilen und mitteilen - Karten in der Kommunikation

Die Zukunft: Wissenskarten In der visuellen Kommunikation haben Kar- ten eine herausragende Bedeutung. Sie be- gegnen uns in allen Lebensbereichen – egal ob wir uns orientieren möchten, auf der Su- che nach Informationen sind oder navigie- ren wollen. Wir benutzen Karten im geo- grafischen Kontext: Landkarten, Stadtpläne, Straßenkarten oder georeferenzierte Dar- stellungen statistischer Daten. Dabei erfas- sen wir komplexe Zusammenhänge und Da- tenmengen sehr schnell. Während früher eine Karte ausschließlich die zweidimensionale Abstraktion eines Weltausschnittes war, werden Karten heute als Instrumente der Kommunikation verstan- den und fassen den Rahmen wesentlich wei- ter. Wir benutzen heute Karten in virtuellen Welten oder navigieren im Internet. Eine fundamentale Methode der Kartografie ist die Abstraktion von Zuständen und Pro- zessen. Dabei können Situationen abgebil- det werden, die eine zeitliche Ebene in die Ergebnisdarstellungen miteinbeziehen. Moderne Visualisierungsmethoden ermögli- chen uns, immer mehr Datenräume zu ana- lysieren. Auch dreidimensionale Ansichten und Animationen oder Interaktionen lassen sich als zusätzliche Dimensionen in Karten darstellen. Durch diese neuen Kategorien begreifen wir unsere reale Welt virtuell. Mit einer neu- en Art der Kartentypologie erhalten wir ein neues Schema für Karten, wenn wir sie an- hand ihrer grafischen Referenz und der ma- teriellen Ausprägung ihrer darzustellenden Datenobjekte klassifizieren: geografisch/ virtuell, materialisiert/immateriell, räumlich/ nicht räumlich (Martin Dodge, Rob Kitchin: Mapping Cyberspace, London, Routledge, 2000). Damit erhalten wir vier Kategorien: geogra- fisch/materialisiert/räumlich (z.B. Landkar- ten), geografisch/immateriell/räumlich (z.B. thematische Karten), virtuell/immateriell/ räumlich (z.B. AlphaWorld), virtuell/immate- riell/nicht räumlich (z.B. Newsmap). Bei der Übertragung von visuellen und in- teraktiven Kartenmetaphern zur Darstel- lung abstrakter Informationen erzeugen wir Wissenskarten. Sie veranschaulichen in gra- fischer Form Konzepte, Ideen und Vorstel- lungen. In Konzeptkarten werden Themen- gebiete zusammengefasst und Bereiche entstehen, die abstrakte Objekte und ihre Beziehungen darstellen. Die Möglichkeiten von Kartenanwendungen sind noch lange nicht ausgeschöpft und es wird darauf ankommen, wie wir die jahrhun- dertelangen Erfahrungen zusammen mit unseren neuen Informationsmedien nutzen. Dann können Karten zu einem wichtigen In- strument in der Mensch-Maschine-Kommu- nikation werden. Mit freundlichen Grüßen Michael Sittard Teilen und mitteilen – Karten in der Kommunikation E D I T O R I A L

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