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arcAKTUELL 1.2012 - Teilen und mitteilen - Karten in der Kommunikation

20 arcAK TUELL 1/2012 S C H W E R P U N K T K A R T E N I N D E R K O M M U N I K AT I O N Früher war die Beziehung von GIS und Kartografie eher schwierig. Was hat sich geändert? GIS und Esri stehen für Genauigkeit und Funktionali- tät. Bei der Kartografie hingegen steht die Darstellung und Lesbarkeit im Vordergrund. In diesem Bereich hat Esri aufgeholt. Die Einführung der Representations in ArcGIS 9.2 hat eine bis dahin in der GIS-Welt unbekann- te Flexibilität in der Darstellung ermöglicht – bis hin zu freien Grafiken. So kann die schon fast künstlerische Komponente der Kartografie mit GIS-Werkzeugen um- gesetzt werden. Für die Lesbarkeit der Karte ist oft die Güte der Textplat- zierung entscheidend. Dafür steht mit Maplex ein sehr leistungsfähiges und flexibles Werkzeug zur Verfügung, mit dem viele Aufgabenstellungen automatisch gelöst werden können. Nichts dokumentiert den Fortschritt eindrücklicher als die kürzlich erfolgte Abnahme des Projekts Genius-DB durch swisstopo. Mit diesem System wird in Zukunft die wohl weltweit angesehenste topografische Karte produ- ziert, die Landeskarte der Schweiz. In den fünf Jahren der Entwicklung dieses Systems haben sich die Mitarbeiter bei swisstopo und Esri Schweiz viel Know-how der jeweils anderen Seite angeeignet – mit dem Ergebnis, dass sich die Welten der Kartografie und des GIS mit Esri sehr viel näher gekommen sind. Ist die traditionelle Kartografie eine vom Aussterben bedrohte Kunst? Die Stärken der traditionellen Kartografie haben nach wie vor Bestand. Die hohe Informationsdichte bei guter Lesbarkeit ist über Jahrhunderte so weit verbessert wor- den, dass hier ein Optimum erreicht ist. Dem gegenüber sehen wir relativ hohe Kosten für die kontinuierliche Aktualisierung, vor allem bei grossen Massstäben. Trotz dieses Aufwandes ist das Produkt, die Papierkarte, oft nicht sonderlich aktuell, weil sie natür- lich nur im Zyklus von mehreren Jahren neu aufgelegt werden kann. Zudem muss sich die Papierkarte heute dem Wettbe- werb mit vielen neuen Formaten und flexibleren Medi- en stellen. Doch auch bei – oft sehr simplen – Webkar- ten ist hohe Lesbarkeit gefragt und bei Kartendiensten auf Smartphones zwingt der kleine Bildschirm zu einer möglichst klaren Darstellung. Fazit: Die Papierkarte ist nur noch eine von vielen Formen der Nutzung von Kar- ten. Sie verliert an Bedeutung – nicht aber die Kunst der Kartografie. Wie kann Esri dabei helfen, die Kartografie zu stärken? Esri kann mit Technologie und Lösungen an zwei Punk- ten ansetzen: Zum einen können die Kosten für die Ak- tualisierung gesenkt werden – bei gleicher Qualität und höherer Aktualität –, zum anderen können die Aufwände auf mehrere Produkte und Formate umgelegt werden. Die Senkung der Kosten und Aufwände – gegenüber der CAD-Kartografie – wird möglich durch die Nutzung von GIS-Funktionalität: Die Darstellung wird in weiten Teilen definiert über Informationen im GIS-Datenmodell. Die Lösungen von Esri Schweiz verfolgen zwei Strategien, um dies zu nutzen. Formalisierbare Prozesse bei der Aktua- lisierung der Kartendaten werden mit vollautomatischen GIS-Prozessen abgebildet. Prozesse, die das kartogra- fisch geschulte Auge des Bearbeiters benötigen, kön- nen auch beschleunigt werden: Mit massgeschneider- ten Werkzeugen, die die Standardwerkzeuge hinsichtlich der Ergonomie für Kartografen so klar übertreffen, dass damit eine deutliche Steigerung der Produktivität er- reicht wird. An welche neuen kartografischen Produkte und Formate denken Sie beim Stichwort GIS-basierte Kartografie? Hier gibt es mehrere Richtungen. Traditionelle thema- tische Karten wie Wander- und Radkarten sind mit GIS- Technologie sehr einfach umzusetzen. Neu hinzugekom- men sind die digitalen Formate, vor allem im Web und als mobile Apps auf Smartphones und Tablets. Diese können nicht nur in allen Zoomstufen vorgehalten wer- den, sondern auch Inhalte dynamisch ein- und ausblen- den. Damit werden thematische Karten in einem viel wei- teren Sinn möglich: Energieatlanten, Solarkataster, die Darstellung von Statistiken und Wirtschaftsdaten. Aber viele Umsetzungen, die man heute sieht, sind aus kar- tografischer Sicht unbefriedigend. Digitale Technologie hat die traditionelle Kartografie schon voll ergriffen. Es ist jetzt an der Zeit, dass die qualitativ hochwertige Kar- tografie in die digitalen Medien einzieht. Was hat Esri auf dem Gebiet der digitalen Medien anzubieten? Esri bietet die Technologie, um Entwicklungen für ein Format – gedruckt oder digital – auch in allen anderen Formaten zu nutzen. Eine mit Sorgfalt und kartografi- schem Sachverstand entwickelte Karte kann mittels der verschiedenen APIs der Esri Technologie auch im Web und auf mobilen Endgeräten genutzt werden. Durch die Nutzung der Synergieeffekte wird jedes einzelne Produkt kostengünstiger erstellt und gepflegt. Ein Beispiel: Im Projekt WebAtlasDE hat Esri Schweiz eine Webkarte mithilfe von Prozessen und Werkzeugen rea- lisiert, die ursprünglich für Papierkarten entwickelt wor- den waren. Die Esri Technologie steuert die Schnittstel- len wie REST oder WM(T)S für die Mehrfachnutzung bei. Die Webkarte konnte vollautomatisch abgeleitet werden, obwohl die topografischen Basisdaten ursprünglich nicht für diesen Zweck erfasst wurden. Es findet zunehmend eine Trennung von Daten und Dar- stellung statt, bei gleichzeitig enger Verknüpfung der Symbolisierung mit den Daten. Diese Verschiebung des Schwerpunkts von den Karten zu den Daten hat den Vor- teil, dass die Darstellung einfach angepasst werden kann, ohne die Daten zu verändern. Damit können verschiede- ne Produkte auf dem gleichen Datensatz aufbauen. Hohe Qualität: Esri und Kartografie Ein Interview, geführt mit Esri Marketing und Dr. Dieter Neuffer, Leiter Professional Services, Esri Schweiz

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