Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

arcAKTUELL 1.2012 - Teilen und mitteilen - Karten in der Kommunikation

18 arcAK TUELL 1/2012 S C H W E R P U N K T K A R T E N I N D E R K O M M U N I K AT I O N Die Zukunft der Kartografie Die Schweiz ist nicht nur für ihre Uhren, Banken und Schokolade weltbekannt, sondern auch wegen ihrer Kar- tografie. Die Schweizer Kartografie ist aus einer geglück- ten Mischung von präziser Vermessung und grafischem Kunsthandwerk entstanden; sie widerspiegelt somit auch die landestypischen Werte. Mit den Landeskarten von swisstopo sowie den Karten von Privatverlagen wurde ein hochstehendes Qualitätsniveau erreicht. Dazu kom- men diverse Spezialatlanten wie der Hydrologische At- las, der Klimaatlas, der Statistische Atlas sowie Schulat- lanten wie der Schweizer Weltatlas und der Nationalatlas Atlas der Schweiz. Dabei wurde ein grosses kartografi- sches Know-how aufgebaut und gepflegt. Heute sind die meisten dieser Kartenwerke von der traditionel- len Papierkarte in eine digitale Version auf DVD oder in das World Wide Web überführt worden – mit der Ab- sicht, traditionelle Werte möglichst zu erhalten und neue Funktionalität und Visualisierungen zu erreichen. Kartografie ohne Zukunft? Innerhalb der letzten zehn Jahre hat die Verwendung von Onlinekartendiensten, Navigationssystemen, Lo- cation Based Services (LBS) und 3-D-Anwendungen im Berufs- und Alltagsleben eine zunehmend wichtige Be- deutung erhalten. Der Zugang und die Nutzung von Geodaten und davon abgeleiteten Produkten sind heu- te allgegenwärtig und beeinflussen viele unserer tägli- chen Informations- und Entscheidungsprozesse. Kartendienste wie Google Maps oder Bing Maps stel- len einfache und meist kostenfreie Tools zur Verfügung, die es auch ohne profunde Programmiererfahrung er- lauben, flexible und effiziente Kartenapplikationen her- zustellen. So wurden bis heute Tausende von Google- Maps-basierte Mash-ups im Web erstellt und auch die Zahl der Nutzer von Webkarten hat um ein Vielfaches zugenommen. Charakteristisch für das Web 2.0 ist, dass nahezu jeder neue Medieninhalte erzeugen, kombinie- ren und verbreiten kann und sich somit die Grenzen zwi- schen Diensteanbieter und Dienstenutzer zunehmend verwischen. Das Paradebeispiel im Bereich der Neogeo- graphy ist OpenStreetMap, ein VGI-Projekt (Volunteered Geographic Information). Hierbei entsteht der Eindruck einer Kartografie ohne sichtbar lenkenden Kartografen (Meng, 2008); die Community bestimmt die Inhalte und zunehmend auch die Darstellungsformen. Kartografie mit Zukunft! Diese allgemeine Beteiligung in der Erhebung und An- wendung von Geodaten fasziniert viele Menschen von den Konzepten der Kartografie. Dadurch werden nicht nur neue Nutzergruppen auf die Kartografie aufmerk- Kartografie als Tradition

Seitenübersicht