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arcAKTUELL 1.2012 - Teilen und mitteilen - Karten in der Kommunikation

1/2012 arcAKTUELL 15 S C H W E R P U N K T K A R T E N I N D E R K O M M U N I K AT I O N E-Mail ist ein Auslaufmodell. Noch prägt sie unseren All- tag, aber ihre Ära neigt sich dem Ende zu. Laut Schät- zungen sind heute bereits zwischen 89 und 97% des gesamten weltweiten Aufkommens an E-Mail schlicht Spam. Durch ausgefuchste Technik kann man sich da- vor schützen, aber die verbleibenden E-Mails sind auch nicht unbedingt immer reines Vergnügen. Die Genera- tion unter zwanzig schreibt E-Mails allenfalls noch, um dem Großvater zum Geburtstag zu gratulieren. Ange- sagt sind heute Instant-Messaging-Dienste, Skype, Twit- ter, Facebook und wie die sozialen Medien und Netz- werke alle heißen. Kein langer Sermon, wie bis heute gerne in E-Mails praktiziert, stattdessen Kürze und In- teraktivität. Apropos Kürze: Angefangen hat es vor 20 Jahren mit SMS (160 Zeichen), Twitter ging 2006 an den Start und lässt maximal 140 Zeichen zu. Tomas Tranströmer, Litera- turnobelpreisträger 2011, schreibt bevorzugt Haikus. Ein Haiku hat im Schnitt etwa 55 Zeichen. Kartografische Darstellungen passen gut in dieses Kom- munikationsumfeld: statt statistischer Zahlenwüsten eine daraus abgeleitete thematische Karte und wir wis- sen mit einem Blick, wo wir demnächst einen sozialen Brennpunkt erwarten dürfen. Karten haben eine weite- re besondere Eigenschaft: das Zufügen weiterer Detail- information führt – wenn entsprechende kartografische Regeln beachtet werden – zu einem deutlich besseren Signal-Rausch-Verhältnis in der Kommunikation. Die de- tailliertere Höhenlinie, die feinere Schummerung lassen das Gelände plastischer vor dem geistigen Auge des Be- trachters erscheinen. Für andere Medien gilt eher das Gegenteil: PowerPoint-Präsentationen verlieren unter- halb einer gewissen Schriftgröße den letzten Rest an Brauchbarkeit, schwache Texte werden durch Zufügen von mehr Worten auch nicht besser. Karten sind also ein sehr kompakter Wissensspeicher und für Wissen gilt ein Satz von Marie von Ebner-Eschen- bach: Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt. Hier kommen wiederum die sozialen Netzwerke ins Spiel. Soziale Netzwerke haben sich als sehr effizien- te Plattformen erwiesen, wenn es um die glaubwürdige Verbreitung von Informationen geht. Stanley Milgram, ein US-amerikanischer Psychologe, hat 1967 in einem Ex- periment gezeigt, dass über eine Verkettung von durch- schnittlich fünf oder sechs Personen jeder Mensch mit jedem anderen eine Beziehung herstellen kann. Wieder- holungen dieses Experiments haben gezeigt, dass bei Nutzung des Internets diese Verkettung noch etwas kür- zer ausfällt. Soziale Netzwerke versuchen sich diesen Ef- fekt zunutze zu machen. Was liegt also näher, als Karten über soziale Netze auszutauschen, sie untereinander zu teilen, zu ergänzen und in neue Kontexte zu stellen? Die Plattform dazu heißt ArcGIS.com. ++ Dr. Peter Ladstätter Esri Deutschland GmbH Kranzberg Teilen und mitteilen

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