Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

arcAKTUELL 4.2013 - Zukunft gestalten

s c h w e r p u n k t 15 hänge hatten. Beispielsweise der kritische Konsument, der nicht mehr duldet, dass sich die Marke, deren Produkte er erwirbt, nach außen hin als sauber darstellt, dann aber an irgendeiner Stelle in der Zulieferkette Umweltsünden und Ausbeutung vorkommen. Dieser Trend nennt sich Moralisierung des Marktes. Es braucht noch viel mehr kritische Konsu- menten. Aber wie bekommen wir die komplizierte Botschaft in die Köp- fe der Menschen? Die klassische Redewendung „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ trifft laut Radermacher sehr oft zu. Aber manchmal sagt auch ein Wort mehr als tausend Bilder. Für Mathematiker sagen gute Differenzialgleichungen mehr als tausend Worte und tausend Bilder zu- sammen. Die Statistiken zum Welthunger seien so ein Beispiel. Wer hun- gert, dem hilft es nicht, dass es relativ zur Weltbevölkerung gemessen heute weniger Hungernde gibt als vor 20 Jahren. Hunger ist für den Be- troffenen immer ein absoluter Zustand. Radermachers Resümee lautet daher: Um die globalen Zusammenhänge in all ihrer Komplexität und Vernetzung zu verstehen, brauchen wir alles zusammen. Wir brauchen aussagekräftige Karten, Bilder, Daten und Gleichungen. Und zwar am besten alles in einer Darstellung wie etwa in einer ArcGIS ­Online Prä- sentation. Vielleicht, fuhr Radermacher fort, liegt der Schlüssel zu einer besseren Welt tatsächlich darin, jene Menschen mit Kapazitäten kom- munikativ besser zu erreichen. Dazu bedarf es kraftvoller Werkzeuge. Der Wissenschaftler setzt viel Hoffnung auf Schlüsseltechnologien wie Web-GIS, auf die Ingenieure, die die Technologien anwenden, und auf die Marketingexperten, die die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und die Herausforderungen von heute und morgen vermitteln. Jennifer Zonisus Esri Deutschland GmbH Kranzberg ++ können und uns nicht zwangsläufig in einem Nullsummenspiel bewegen. Wenn wir eine gute Zukunft haben wollen, brauchen wir Innovationen, die das Volumen an verfügbaren Dienstleistungen und Gütern erhöhen. Gleichzeitig muss aber der Verbrauch von dafür notwendigen Ressour- cen gesenkt werden. Die Ressourceneffizienz muss also entscheidend gesteigert werden. Die Nachhaltigkeitstheorie spricht von Green Growth. Radermacher be- tont, dass er diesen Ansatz des grünen Wachstums gern ergänzen möchte um inklusives Wachstum. So formuliert es auch die Post-2015- Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen. Diejenigen, die sich in der schlechtesten wirtschaftlichen und sozialen Situation befinden, sollen von Wachstum am meisten profitieren. Inklusives und grünes Wachstum, an dem gerade die Benachteiligten dieser Erde einen Anteil haben, das die Menschenrechte wahrt und ökologisch kompatibel ist. Das Anstre- ben dieses Ziels, so Radermacher, sei eine menschliche Notwendigkeit; das gebiete eine universell gültige Ethik. Ob ein Mensch genug zu es- sen hat, betreffe jeden Einzelnen von uns, nicht nur jene Länder, die in Schwierigkeiten steckten. Jeder trage Verantwortung; und zwar relativ zu seinen Möglichkeiten: Diejenigen, die die meisten Kapazitäten haben, tragen die meiste Verantwortung. Menschen und Staaten müssen mitein­ ander kooperieren und Verantwortung teilen. Das führt neben Green Growth und Inclusive Growth zu Radermachers drittem Lösungsansatz: Global Governance. Methoden, wie Staaten miteinander kooperieren und Verantwortung teilen können, standen auch 2012 auf der UN-Kon- ferenz Rio+20 im Mittelpunkt – und das nicht zum ersten Mal. Radermacher hebt die Rolle des informierten Individuums hervor. Nie- mals zuvor in der Geschichte der Menschheit gab es so viele umfassend gebildete Menschen, die ein so tiefes Verständnis globaler Zusammen- Bevölkerungswachstum Die Karte zeigt geschätzte und projizierte Bevölkerungszahlen in Fünf-Jahres-Abständen nach Weltregionen, die von der UN eingestuft wurden. Jeder Kreis entspricht der Zahl von Menschen, die in einer Region leben. http://service02.eggits.net/client/ un_population/index.html Quelle: United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, World Population Prospects: The 2012 Revision, New York, 2013. Wohlstands-Armuts-Situation Die Karte zeigt ausgewählte Indikatoren für die UN-Millen- nium-Entwicklungsziele. Für jeden Indikator gibt es eine Karte mit dem zuerst gemeldeten Wert, dem aktuellsten Wert und der Veränderung zwischen den beiden Werten. http://atlas.esri.com/Atlas/NGO_Atlas.html Ökologischer Fußabdruck Das Diagramm stellt den Pro-Kopf-Bedarf an Rohstoffen (ökologischer Fußabdruck) und die Verfügbarkeit der Rohstoffe (Biokapazität) seit 1961 in globalen Hektar dar. Die Biokapazität pro Person ist jedes Jahr neu abhängig vom Management des Öko­systems, von landwirtschaftlichen Tätigkeiten, der Verschlechterung des Ökosystems, dem Wetter und der Größe der Bevölkerung. http://storymaps.esri.com/globalfootprint/ Quelle: Basierend auf Global Footprint Network’s National Footprint Accounts, Edition 2010

Seitenübersicht