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arcAKTUELL 2.2013 - Mobil unterwegs

S C H W E R P U N K T 23 tungsstandorte und zweitens der Arbeitsplatz Wald, der einhergeht mit der nicht ständigen Verfügbarkeit eines Mobilfunknetzes. BayWIS muss daher das mobile Arbeiten ohne Datennetzverbindung unter den be- sonderen Anforderungen einer zentralen Datenhaltung bei flächende- ckend dezentraler Datenerfassung gewährleisten. Auf der Grundlage einer detaillierten Anforderungsanalyse unter hoher Beteiligung künftiger Stakeholder wurden die Fachfeinkonzepte (Las- tenhefte) als Grundlage einer europaweiten Werkvertragsausschrei- bung erstellt. Technische Umsetzung Im Rahmen dieser Ausschreibung erhielt die Firma INTEND Geoinfor- matik GmbH mit dem Produkt WebLine Mobile den Zuschlag. WebLine Mobile basiert auf dem mobilen Framework Mobile ADF von Esri und der Windows Presentation Foundation (WPF). Im Rahmen der Entwick- lung von BayWIS für die bayerische Forstverwaltung wurde WebLine Mobile um eine Online-Komponente erweitert. So können Anforderun- gen, die nur online umzusetzen sind, erfüllt werden, ohne dass für die Nutzer ein Wechsel der Anwendung erforderlich ist. Es entsteht kein medialer Bruch, ein Umdenken ist für sie nicht erforderlich. Der gene- relle Unterschied zwischen Offline- und Online-Komponente liegt im Zugriff auf die Geodaten. Während bei der Offline-Variante auf einen lokalen zu synchronisierenden Map-Cache zurückgegriffen wird, ver- wendet die Online-Lösung die direkten Abfragen der Kartenbilder an den ArcGIS Server. Somit ist online der komplette Geodatenumfang (in- klusive OGC-Dienste) in der landesweiten Ausdehnung darstellbar. Der fachliche Aufgabenbezug im BayWIS wird durch die Entwicklung von Fachanwendungen (» Abbildung 1) gewährleistet. In der jeweiligen Fachanwendung werden ausschließlich die Funktionen und Daten, die die Nutzer zur Erfüllung ihrer jeweiligen Fachaufgabe benötigen, über die Benutzerschnittstelle bereitgestellt. Die Fachdaten werden aus- schließlich in der jeweiligen Fachanwendung erfasst. Darin sind die er- forderlichen Berechtigungen gesetzt und die Programmroutinen zur Datenerfassung und Qualitätssicherung hinterlegt. Zur Benutzerautori- sierung werden Informationen aus dem zentralen Verzeichnisdienst Ac- tive Directory in Verbindung mit Informationen aus der Personalverwal- tungssoftware VIVA (basierend auf SAP HR) genutzt. Die beschäftigende Behörde und die Rolle des Mitarbeiters werden mit der im BayWIS hin- terlegten Rollen-/Rechtetabelle abgeglichen, dies dient der funktio- nalen, regionalen und thematischen Zugriffssteuerung. Die zentrale Datenhaltung für BayWIS geschieht für die Rasterdaten im Dateisystem (» Abbildung 2). Die aus den Anwendungen geschriebenen Vektor- und Sachdaten werden in einer PostgreSQL-Datenbank gehal- ten, weitere Fachdaten der Forstverwaltung und anderer Verwaltungen sowie die Geobasisdaten sind in einer Oracle-Datenbank abgelegt. Die Anwendungsmetadaten liegen ebenfalls in der PostgreSQL-Datenbank. Über den ArcGIS Server und/oder die WLM Services werden diese Daten dienstebasiert bereitgestellt. Für die Online-Nutzung greift der Client über das WLM-Online-Modul auf diese Dienste zu. Für die Off- line-Nutzung liegen die Geodaten in sogenannten Map-Caches. Die Anwendungsmetadaten und Sachdatentabellen werden offline in einer SQL-Server-Mobile-Edition-Datenbank gespeichert. Online können die Anwender ferner auf OGC-konforme Dienste von Datenanbietern, zum Beispiel der bayerischen Vermessungsverwaltung, zugreifen. Die Daten der Forstverwaltung können ebenso über solche Dienste bereitgestellt werden. Serverseitig wird der ArcGIS Server Advanced Enterprise verwendet. Entwicklungsframework ist Microsoft. NET. Über Administrator-Arbeitsplätze mit ArcGIS Editor/Info werden unter anderem Daten gepflegt, Dienste publiziert, Map-Caches erstellt und der ArcGIS Server konfiguriert. Eine Adminkonsole rundet das Unter- nehmens-GIS BayWIS ab. Ergebnis BayWIS begleitet die bayerischen Förster in den Wald und auf den Wegen zu den Waldbesitzern, Bürgern und Kunden. Die IT- und GIS- Unterstützung von Verwaltungsprozessen wird damit zunehmend mobil und sukzessive zu einem festen Bestandteil nahezu aller forstlichen Fachaufgaben. Die Erfahrungen nach über einem Jahr Pilot- und Pro- duktivbetrieb mit rund 1.400 Nutzern belegen eine bemerkenswerte Steigerung von Qualität und Effizienz der Aufgabenerfüllung. Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) Abteilung 1: Informationstechnologie Christian Simbeck Stephan Millitzer www.lwf.bayern.de ++ Abbildung 1: Fachanwendung Waldflächenänderungen Abbildung 2: Systemarchitektur BayWIS

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